Eine Studie zeigt: Junge Menschen in Deutschland gehen verantwortungsvoll mit ihren eigenen Finanzen umzugehen. Sie setzen sich viel mit den eigenen Finanzen auseinander und nutzen digitale Tools für Sparziele und die Budgetplanung.
In den ersten Lebensjahren übernehmen in der Regel die Eltern die Verantwortung für Geld und die finanziellen Angelegenheiten junger Menschen. Mit zunehmendem Alter und insbesondere nach Erreichen der Volljährigkeit ist es jedoch für die jüngere Generation von großer Bedeutung, sich eigenständig mit ihrem Einkommen, ihren Ausgaben und ihrer finanziellen Situation auseinanderzusetzen.
Das zeigt eine Studie des Zahlungsdienstleisters Klarna, für die 19.293 Personen in 18 Ländern, darunter auch Deutschland, repräsentativ befragt wurden. Dabei wurden jeweils Ergebnisse für die Altersgruppen der Generation Z (1996-2010), Millenials (1980-1995), Generation X (1965-1979) und Baby Boomer (1946-1964) ermittelt.
Generation Z interessiert sich für Finanzthemen
Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Generation Z (63 Prozent) ein vergleichbares Engagement für Finanzthemen zeigt wie die Baby Boomer (64 Prozent). Dies gilt insbesondere für Millennials in Deutschland, von denen 90 Prozent angeben, ein starkes Interesse an ihren eigenen Finanzen zu haben.
Obwohl das generelle Interesse an finanziellen Angelegenheiten bei Gen Z und Baby Boomern nahezu gleich ist, zeigt sich, dass junge Menschen weitaus offener sind, wenn es darum geht, über Geld zu sprechen. 62 Prozent der Generation Z und sogar 78 Prozent der Millennials tauschen sich mindestens einmal im Monat mit Familie oder Freunden über ihre persönlichen Finanzen aus.
Im Gegensatz dazu stehen die Baby Boomer, die für die Tradition stehen, dass man in Deutschland nicht über Geld spricht. Nur 27 Prozent der 59- bis 77-Jährigen geben an, mindestens einmal im Monat über finanzielle Themen zu sprechen. 49 Prozent von ihnen geben an, niemals mit anderen über ihre Finanzen zu sprechen.
Junge Verbraucher planen ihrer Finanzen
Ein verantwortungsvoller Umgang mit dem eigenen Geld geht über das Interesse an Finanzen hinaus und zeigt sich am besten im täglichen Leben. Hier setzt die Generation Z ein gutes Beispiel: 81 Prozent der Befragten geben an, vor der Verwendung ihres Einkommens oder ihrer Ersparnisse Budgets festzulegen. Bei den Millennials sind es sogar 88 Prozent, während bei den Baby Boomern nur 54 Prozent ihre Ausgaben im Voraus planen.
Im internationalen Vergleich schneidet die deutsche Gen Z in Bezug auf die Budgetplanung gut ab. Lediglich junge Menschen aus den USA (84 Prozent), Neuseeland (84 Prozent) und Australien (87 Prozent) nutzen solche Tools häufiger. Die Unterschiede zwischen den Generationen lassen sich wahrscheinlich durch die unterschiedliche Nutzung digitaler Tools erklären. Während 36 Prozent der deutschen Gen Z angibt, eine App zur Budgetplanung zu verwenden, verwenden nur 4 Prozent der befragten Baby Boomer solche Tools.
Junge Verbraucher zahlen gerne mobil
Die Generation Z zeigt ihre starke Affinität zur Digitalisierung auch beim Bezahlen. Im Gegensatz zu älteren Generationen bevorzugen sie weder Bargeld (31 Prozent bei Gen Z, 26 Prozent bei den Millennials) noch Kartenzahlungen (18 Prozent bei Gen Z, 9 Prozent bei den Millennials).
Stattdessen ist die Bezahlung per Smartphone ihre bevorzugte Methode. Fast die Hälfte der Deutschen im Alter von 18 bis 26 Jahren (41 Prozent) zieht es vor, mit dem Smartphone zu bezahlen. Bei den 27- bis 42-Jährigen (Millennials) sind es sogar 64 Prozent, die digitale Zahlungsmethoden favorisieren.
Dies markiert eine grundlegende Unterscheidung zu älteren Generationen, bei denen immer noch die Mehrheit auf Bargeld (48 Prozent bei Gen X, 51 Prozent bei den Baby Boomern) und Kartenzahlungen (31 Prozent bei Gen X, 39 Prozent bei den Baby Boomern) setzt.
Diese Features nutzen junge Verbraucher beim Mobile Banking
Junge Menschen in Deutschland sind im Vergleich zur älteren Generation auch aktiver in ihren finanziellen Angelegenheiten. Sie überprüfen ihren Kontostand, ordnen ihre Ausgaben, tätigen Überweisungen, begleichen Rechnungen und organisieren ihre Ersparnisse deutlich häufiger als Vertreter der Gen X oder Baby Boomer. Dank mobiler Geräte und Apps können sie fast jederzeit einen Blick auf ihre Finanzen werfen.
Im Vergleich zur Baby Boomer-Generation
- überprüfen mehr junge Menschen mindestens einmal wöchentlich ihren Kontostand (Gen Z: 67 Prozent, Baby Boomer: 64 Prozent),
- verschaffen sich einen Überblick über ihre Ersparnisse (Gen Z: 49 Prozent, Baby Boomer: 27 Prozent),
- verwalten ihre Ausgaben (Gen Z: 62 Prozent, Baby Boomer: 43 Prozent),
- kategorisieren diese (Gen Z: 57 Prozent, Baby Boomer: 29 Prozent),
- tätigen Überweisungen (Gen Z: 47 Prozent, Baby Boomer: 23 Prozent) und
- begleichen Rechnungen (Gen Z: 49 Prozent, Baby Boomer: 29 Prozent).