Eine Studie zeigt: Zu viele Unternehmen konzentrieren sich bei der Einführung von generativer Künstlicher Intelligenz auf die Realisierung schneller Vorteile. Sie laufen damit Gefahr, strategische Ziele zu vernachlässigen.

Studien und Research zum Thema Künstliche Intelligenz

Im Zuge der Digitalisierung von Wirtschaft und Gesellschaft kommt dem Thema Künstliche Intelligenz mit all seinen Facetten eine besondere Bedeutung zu. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen wie GenKI, Machine Learning und anderen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Seit dem Start von ChatGPT vor etwas über einem Jahr hat sich viel verändert. Es scheint, als stünden wir am Anfang eines bedeutenden technologischen Wandels. Die Geschwindigkeit, der Umfang und die Anwendungsfälle von Generativer KI sind beeindruckend. Unternehmen stehen vor einem enormen Handlungsdruck und müssen gleichzeitig sicherstellen, dass angemessene Governance- und Risikominderungsmaßnahmen implementiert sind.

Eine aktuelle Studie von Deloitte hat die Erwartungen und Entwicklungen rund um generative Künstliche Intelligenz erfragt. Die Studie untersucht, inwiefern sofort ergriffene Maßnahmen Auswirkungen auf die Entwicklung von Gen AI haben und deren Vorteile realisiert werden.

Führungskräfte bei GenKI gespalten

Obwohl die befragten Führungskräfte im Allgemeinen von den potenziellen geschäftlichen Vorteilen der neuen KI begeistert sind, zeigen sie sich weniger optimistisch bezüglich der gesellschaftlichen Auswirkungen. Mehr als die Hälfte der Befragten geht davon aus, dass der weit verbreitete Einsatz von KI die Macht in der Weltwirtschaft zentralisieren wird (52 Prozent) und die wirtschaftliche Ungleichheit vergrößern wird (51 Prozent).

Darüber hinaus glauben 49 Prozent an eine Schwächung des allgemeinen Vertrauens in nationale und globale Institutionen infolge des KI-Booms. Entsprechend sieht die Mehrheit die Notwendigkeit einer stärkeren globalen Regulierung (78 Prozent) und Zusammenarbeit (72 Prozent), um eine verantwortungsvolle Einführung von KI zu gewährleisten.

Priorisierung kurzfristiger Vorteile statt strategischer Ziele

Obwohl 79 Prozent der Befragten davon ausgehen, dass KI in weniger als drei Jahren zu signifikanten Veränderungen in ihren Unternehmen führen wird, liegt der aktuelle Fokus eher auf taktischen Vorteilen wie Effizienzsteigerung und Kostensenkung als auf Wachstum und Innovation.

Das habe nachhaltige Folgen für die künftige Geschäftsentwicklung. So sei die vordringliche Suche der Unternehmenslenkerinnen und -lenker nach taktischen Vorteilen zwar nachvollziehbar. Für die langfristige Wettbewerbsfähigkeit spielen allerdings strategische Bereiche eine Schlüsselrolle und sollten daher stärker als bisher priorisiert werden. Nur so lasse sich auch mittel- und langfristig das große Potenzial dieser Technologie heben und nutzen.

Ziele beim Einsatz von GenKI

75 Prozent der befragten Führungskräfte erwarten relevante Veränderungen für ihre Unternehmen innerhalb der nächsten drei Jahre infolge generativer KI. Wie bei vielen neuen Technologien sind Effizienz- und Produktivitätssteigerungen die naheliegenden und wichtigsten Ziele, die Unternehmen mit der Nutzung von GenKI verfolgen (56 Prozent). Strategischere Bereiche wie die Förderung von Innovationen (29 Prozent) und die Generierung neuer Ideen und Erkenntnisse (19 Prozent) genießen hingegen derzeit eine niedrigere Priorität.

Herausforderungen durch GenKI

Die Umfrageergebnisse zeigen, dass die Befragten im Allgemeinen zuversichtlich sind hinsichtlich ihrer Vorbereitung in Bezug auf Strategie und technologische Infrastruktur. Jedoch mangelt es an Vertrauen in Bezug auf den Fachkräftemangel, unzureichende Governance bei der Einführung von KI und die damit verbundenen Risiken, die als bedeutende Hürden für die Implementierung von KI angesehen werden. Insbesondere der Mangel an technisch versierten Talenten wird in der Umfrage als größte Herausforderung für die Einführung von KI identifiziert, wobei nur 22 Prozent der Befragten glauben, dass ihre Unternehmen in dieser Hinsicht gut aufgestellt sind.

Nur 25 Prozent der Führungskräfte sind davon überzeugt, dass ihre Unternehmen gut vorbereitet sind, Governance- und Risikoaspekte im Zusammenhang mit der Implementierung von KI anzugehen. Die Hauptbedenken der Befragten bezüglich der Unternehmensführung sind ein Mangel an Vertrauen in die Ergebnisse (36 Prozent), Bedenken bezüglich des geistigen Eigentums (35 Prozent), der potenzielle Missbrauch von Kunden- oder Auftraggeberdaten (34 Prozent), die Einhaltung von Vorschriften (33 Prozent) und die mangelnde Erklärbarkeit oder Transparenz (31 Prozent).

Frühe KI-Experten haben andere Prioritäten

„Frühe KI-Experten“, die etwa neun Prozent der Befragten ausmachen, zeigen das höchste Vertrauen in die Technologie und betrachten sich als am besten für die Veränderungen, die durch den Einsatz von KI entstehen, vorbereitet. Gleichzeitig wird von ihnen ein größeres Potenzial für Disruption erwartet. Im Vergleich zu Befragten mit einem „gewissen Maß an Fachwissen“ sind die frühen KI-Experten zum Beispiel doppelt so häufig der Ansicht, dass ihre Geschäfts- und Betriebsmodelle durch die weit verbreitete Einführung von KI bedroht sind.

Lediglich 47 Prozent der befragten Führungskräfte sind der Meinung, dass sie ihre Mitarbeiter ausreichend über die Fähigkeiten, den Nutzen und den Wert von generativer KI informieren. Im Gegensatz dazu legen „frühe KI-Experten“ den Schwerpunkt auf Schulungs- und Umschulungsmaßnahmen sowie auf die Rekrutierung und Einstellung von technisch versierten Talenten, um KI-Initiativen voranzutreiben.

Die Studie „State of AI in the Enterprise: Now decides next“ können Sie hier direkt herunterladen.


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