Im Zuge des Aufkommens von FinTech verschwinden traditionelle Grenzen zwischen Unternehmen aus den Bereichen Finanzdienstleistung, Technologie, Medien und Telekommunikation. Zuvor getrennte Sektoren stehen nun im direkten Wettbewerb.
Viele Unternehmen aus den Bereichen Technologie, Medien und Telekommunikation haben in den letzten Jahren Lizenzen für Finanzdienstleistungen beantragt. Auf der anderen Seite streben einige Finanzdienstleister danach, sich zu Technologieunternehmen zu entwickeln. Ziel ist jeweils das Heben von Effizienzgewinnen, die Senkung von Kosten, die Steigerung der Attraktivität von Produkten und Dienstleistungen sowie die Erschließung neuer Marktchancen.
Wer gewinnt bei FinTech?
FinTech, oder Finanztechnologie, steht im Mittelpunkt dieser Transformation. Laut einer aktuellen PwC-Umfrage stehen – vor allem jüngere – Kunden den Entwicklungen offen gegenüber. Die Frage sei daher nicht mehr, ob FinTech den Finanzsektor transformieren wird, sondern welche Unternehmen sich zukünftig als Marktführer etablieren werden.
Die Studie analysiert die aktuelle FinTech-Landschaft, beleuchtet die Faktoren, die in den kommenden Jahren über die voraussichtlichen Gewinner und Verlierer bestimmen werden, und untersucht, was die Finanzbranche tun kann, um sich selbst in eine Führungsposition zu bringen.
Gewinner, so die Analyse werden diejenigen sein, die nicht nur technologie-getriebene Geschäftsmodelle nutzen, sondern diejenigen, welche die Stärken von Finanzdienstleistungen auf der einen und Technologie, Medien und Telekommunikation auf der anderen Seite optimal kombinieren können. Unternehmen, die auf FinTech verzichteten, drohen allerdings im internationalen Wettbewerb zurückzufallen.
Zunehmende Verbreitung von FinTech-Strategien
Die Studie zeigt, dass 47 Prozent der befragten Technologieunternehmen und 48 Prozent der Finanzdienstleister FinTech bereits vollständig in ihr strategisches Geschäftsmodell eingebettet haben. Außerdem bieten 44 Prozent der Technologieunternehmen und 37 Prozent der Finanzdienstleister bereits Produkte und Dienstleistungen an, die FinTech-Lösungen integrieren.
Drei Viertel der befragten Führungskräfte von Finanzdienstleistern und Technologieunternehmen gaben an, in den nächsten zwei Jahren verstärkt in FinTech investieren zu wollen. Die befragten Führungskräfte der Finanzdienstleister sind der Meinung, dass der Einsatz von FinTech zur Verbesserung der Benutzerfreundlichkeit und Geschwindigkeit ihrer Services der Schlüssel zu einer starken Kundenbindung sei. Mehr als 90 Prozent sind sehr oder eher zuversichtlich, dass FinTech in den nächsten zwei Jahren ein Ertragswachstum erzielen wird.
FinTech erfordert Fachkräfte und Know-how-Transfer
Unternehmen, die FinTech bereits in ihrer Geschäftsstrategie implementiert haben, seien daher klar im Vorteil. Dies müsse sich allerdings in den Unternehmenszielen widerspiegeln. Für eine erfolgreiche Integration müssten die Veränderungen von oben nach unten erfolgen und von Geschäftsführung, Vorstand sowie allen Führungskräften getragen werden.
80 Prozent der Technologieunternehmen und 75 Prozent der Finanzdienstleister gaben an, neue Arbeitsplätze im Bereich FinTech schaffen zu wollen. Schwierigkeiten gebe es allerdings noch in der Besetzung solcher Positionen 42 Prozent der Unternehmen berichten von Problemen, geeignete Spezialisten zu finden. 73 Prozent der Finanzdienstleister akquirieren derzeit neue Mitarbeiter aus dem Technologiesektor, umgekehrt sind es 53 Prozent.
Für den zukünftigen Erfolg beider Branchen sei es wichtig, Wege zu finden, um qualifizierte Personen aus der Technologiebranche in den Finanzdienstleistungssektor zu holen und umgekehrt. Ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor werde die Weiterqualifizierung bzw. das Upskilling sein.
Unternehmen sollten branchenübergreifend denken
Über drei Viertel der befragten Unternehmen, die im Zuge ihrer FinTech-Strategie eine Akquisition, eine strategische Allianz oder ein Joint Venture andenken, fassen dafür Unternehmen der eigenen Branche ins Auge. 44 Prozent der Technologieunternehmen und 47 Prozent der Finanzdienstleister visieren Unternehmen mit FinTech-Spezialisierung an.
Auf der einen Seite seien Finanzdienstleister bestrebt, ihre technologischen Fähigkeiten zu optimieren, auf der anderen Seite wird im Technologiesektor Produkt- und Regulierungs-Know-how benötigt, um am Markt zu bestehen. Unternehmen sollten daher branchenübergreifend sein. Eine denkbare Basis sei, dass Technologieunternehmen die technischen Voraussetzungen lieferten, während das Unternehmen aus der Finanzbranche das Endprodukt gestalte.
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