Großbritannien will beim Brexit sparen

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Die britische Premierministerin Theresa May will der Europäischen Union zum Ausgleich finanzieller Forderungen nach dem Brexit nur 20 statt der im Raum stehenden 100 Milliarden Euro zahlen.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Brexit: Briten wollen EU 20 Milliarden Euro bieten

Die britische Regierung will der EU zum Ausgleich finanzieller Forderungen nach dem Brexit mindestens 20 Milliarden Euro zahlen. Wie die Financial Times heute berichtet, wird Premierministerin Theresa May diese Summe in ihrer Grundsatzrede zum EU-Ausstieg an diesem Freitag in Florenz nennen. Damit läge das Angebot weit unter bislang aus Brüssel verlauteten Schätzungen für die Austrittsrechnung. In dieser geht es um gemeinsam eingegangene Finanzverpflichtungen für Pensionslasten, Haushalt und Förderprogramme. Nach kürzlichen Aussagen von EU-Haushaltskommissar Günther Oettinger könnten sich die Forderungen auf bis zu 100 Milliarden Euro belaufen. Die Höhe der britischen Verpflichtungen ist einer der brisantesten Streitpunkte bei den Brexit-Verhandlungen. In Brüssel lehnte der Sprecher von EU-Unterhändler Michel Barnier einen Kommentar dazu ab. Konkrete Summen waren von London bislang noch nicht genannt worden. Der Financial Times zufolge soll der Berater Mays, Oliver Robbins, andere Regierungsvertreter in der EU schon informiert haben. Geplant ist, dass Großbritannien die EU Ende März 2019 verlässt. Bislang verliefen die Brexit-Verhandlungen allerdings nur schleppend.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

EU gegen Fusion von Versicherungs- und Bankenaufsicht

Die EU-Kommission hat eine Vereinigung der europäischen Versicherungs- mit der Bankenaufsicht abgelehnt. Das bisherige System dreier getrennter Aufsichtsbehörden für Banken, Versicherungen und Wertpapiermärkte bleibe bestehen, sagte Kommissionsvizepräsident Valdis Dombrovskis heute in Brüssel. Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble hatte die Zusammenlegung der in Frankfurt ansässigen Versicherungsaufsicht EIOPA mit der Bankenaufsicht EBA ins Gespräch gebracht. Die EBA in London soll nach dem Brexit in ein anderes EU-Land umziehen.

Ab Ende September werden ausländische Konten gläsern

Am 30. September 2017 starten Deutschland und weitere 50 Staaten den automatischen Austausch von Informationen über Finanzkonten, um Steuerbetrug effizienter und grenzüberschreitend zu bekämpfen. Heimische Finanzbehörden bekommen dann Einsicht in die Auslandsgeschäfte ihrer Bürger. Der Datenaustausch betrifft nicht nur Privatvermögen, sondern auch die Konten von Treuhändern, Trusts und Stiftungen. Von September 2018 an werden sich insgesamt 101 Länder beteiligen.

OECD: Wachstum im Euroraum stärker als erwartet

Das Wirtschaftswachstum in der Eurozone wird nach Einschätzung der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in diesem Jahr höher ausfallen als zuvor angenommen. Es werde 2,1 Prozent erreichen, demnach 0,3 Punkte mehr als noch im Juni vorausgesagt, teilte die OECD heute mit. Für das kommende Jahr erwarten die Experten ein Plus von 1,9 Prozent.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • Die russische B&N Bank braucht Finanzhilfe.
  • Insider: Entscheidung über Bawag-Börsengang steht bevor.
  • Weltsparen will in Großbritannien expandieren.

Was am Donnerstag wichtig wird

Am Donnerstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Der Präsident der Europäischen Zentralbank, Mario Draghi, eröffnet in Frankfurt die 2. Jahreskonferenz des Europäischen Ausschusses für Systemrisiken (ESRB).
  • Zudem beginnt eine zweitägige Fachkonferenz der EZB mit dem Thema: „Understanding inflation: lessons from the past, lessons for the future?“, an der EZB-Chefvolkswirt Peter Praet teilnimmt.
  • Die Notenbank legt ihren Wirtschaftsbericht (Economic Bulletin) vor.
  • In Tokio gibt die Bank of Japan (BoJ) ihren Beschluss zur Geldpolitik bekannt.
  • Das Freihandelsabkommen CETA zwischen der EU und Kanada tritt in Teilen in Kraft.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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