Hier kann die Schweiz nicht neutral bleiben

SIC5 für Instant Payments

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Banken sollen Instant Payments rund um die Uhr ermöglichen, aber wie findet man den richtigen Partner für die Umsetzung, wie sieht es mit der Betrugsbekämpfung aus und wie können Banken agil mit sich verändernden Kunden- und regulatorische Anforderungen umgehen?

Instant Payments werden in der Schweiz zur Pflicht

Instant Payments werden auch in der Schweiz zur Pflicht.

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Instant Payments – so lautet das Gebot der Stunde. Verbraucher sind daran gewöhnt, Zugang zu Informationen, Unterhaltung und Kommunikation sofort und in jeder Form zu haben. Daher verwundert es nicht, dass auch die Nachfrage nach Zahlungen in Echtzeit steigt. Dies hat weltweit zur Einführung von Regulierungen und Initiativen für Instant Payments geführt.

In der Schweiz wird der Übergang zu Instant Payments durch die neue Generation des Swiss Interbank Clearing Systems (SIC), bekannt als SIC5, unterstützt. SIC5 ermöglicht einen neuen Dienst für Instant Payments, der das bestehende Zahlungsverkehrssystem (RTGS) ergänzt. Über 50 der größten Banken in der Schweiz und in Liechtenstein müssen bis August dieses Jahres den Empfang von Instant Interbank Payments ermöglichen, nicht wenige ermöglichen ihren Kunden auch bereits den Versand. Die übrigen Banken, die an die Schweizer Marktinfrastruktur für Kundenzahlungen angeschlossen sind, müssen die Anforderungen bis August 2026 erfüllen.

Instant Payments bieten Banken eine Reihe von Vorteilen. Sie können ihre Kundinnen und Kunden durch einen modernen, nahtlosen Service besser bedienen, wettbewerbsfähig bleiben, ihre Wertschöpfungskette optimieren und Kunden binden, die sonst zu anderen Instant-Payments-Anbietern abwandern würden.

Betrugsrisiken in Echtzeit erkennen und angehen

Die Umstellung stellt die Banken jedoch auch vor Herausforderungen. In einer von Finastra unterstützten globalen Umfrage der Aite-Novarica Group (jetzt Datos Insights) gaben 57 Prozent der befragten Finanzinstitute an, dass die Anpassung der bestehenden Infrastruktur eine große Hürde darstellt, die auch bei der Betrugsbekämpfung eine wichtige Rolle spielt. Prozesse wie die Überwachung von Transaktionen, die Sanktionsprüfung und die Bekämpfung von Geldwäsche müssen in Echtzeit erfolgen, ohne die Genauigkeit zu beeinträchtigen. Von den Banken wird erwartet, dass sie rund um die Uhr flexibel und offen sind, aber ältere Systeme unterstützen diese Anforderungen oft nicht.

Investitionen in Software-Lösungen, die eine robuste Betrugsprävention bieten, sind daher für Banken von entscheidender Bedeutung, um die regulatorischen Anforderungen in Echtzeit zu erfüllen und ihren Kunden weiterhin ein hohes Maß an Sicherheit zu bieten. Das cloudbasierte Serviceangebot von Finastra ermöglicht den Schweizer Banken einen nahtlosen Übergang zur Abwicklung von Instant Interbank Payments. Das Projekt zur Einführung von Instant Payments bei Swiss Interbank Clearing wird die Banksysteme über das Service Bureau von Finastra mit der Schweizer Finanzmarktinfrastruktur für Instant Payments verbinden.

Der 24/7-Instant-Payments-Service von Finastra, der bereits von mehreren Banken genutzt wird, von europäischen Kunden auch für TARGET Instant Payment Settlement (TIPS), beinhaltet eine Echtzeit-Sanktionsprüfung, bei der Transaktionen innerhalb von Sekunden verarbeitet werden. Der Service wird kontinuierlich weiterentwickelt, damit Banken schnell auf sich ändernde Kunden-, Branchen- und regulatorische Anforderungen reagieren können.

Die Vorteile von Instant Payments nutzen

Lösungen und Applikationen, die den Anschluss an SIC5 erleichtern und ISO 20022 verwenden, bieten den Banken eine einfache Möglichkeit, die Regulierungen zu erfüllen und die Vorteile von Instant Payments voll auszuschöpfen. SIC5 basiert, wie auch andere Instant Payments-Systeme weltweit auf dem Nachrichtenstandard ISO 20022. Dieser Standard erleichtert die Interoperabilität und den grenzüberschreitenden Zahlungsverkehr und ermöglicht den Banken den Zugang zu tieferen und umfassenderen Kundendaten. So können sie Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die den Bedürfnissen der Kunden noch mehr entsprechen. Hier ist die Schweiz vielen anderen Regionen voraus, da der Meldungsstandard bereits seit Jahren verwendet wird.

Darüber hinaus können Banken bei der Einführung neuer Produkte die Gesamtbetriebskosten (TCO), Time to Market und Time to Value deutlich senken und gleichzeitig die Skalierbarkeit und das Straight-Through-Processing (STP) verbessern. Die Institute können ihre Funktionen zur Zahlungsverarbeitung entsprechend der Nachfrage skalieren und auch in Spitzenzeiten eine optimale Leistung gewährleisten, wenn z. B. das Volumen der Instant Payments steigt.

Die Wahl des richtigen Partners zahlt sich aus

Technologien wie KI und ML, die in diese Softwarelösungen eingebettet sind, werden zur Automatisierung von Prozessen, zur Verbesserung der Geschwindigkeit und Genauigkeit der Betrugserkennung und -meldung, zur Reduzierung von Fehlalarmen und zur Bereitstellung eines nahtlosen Zahlungserlebnisses für Kunden eingesetzt. In jüngster Zeit verändert die generative KI (Gen AI) die Finanzdienstleistungsbranche. Im Zahlungsverkehr kristallisieren sich wichtige Anwendungsfälle heraus. Zu den zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten der generativen KI gehört die Analyse von historischen und Echtzeitdaten, um beispielsweise potenzielle Risikoszenarien für verschiedene Betrugsarten zu erstellen. Dies ist besonders nützlich, um eine kontinuierliche Prävention in Echtzeit zu unterstützen – auch in Zeiten, in denen Betrüger neue und innovative Methoden entwickeln.

Zum Vorteil der Endkunden verändert sich die Zahlungsverkehrslandschaft rasant. Für die Schweizer Banken ist die Einführung von Instant Payments eine große Chance, um wettbewerbsfähig zu bleiben und die Kundenbindung zu erhöhen. Letztlich werden die Banken profitieren, die den richtigen Technologiepartner finden, um sich an SIC5 anzuschließen und Instant Payments möglichst nahtlos und kostengünstig zu implementieren. Sie benötigen einen Partner, der mit den neuesten Technologien robuste Sanktionsprüfungen und Betrugsprävention bietet und gleichzeitig die Banken auf ihrem Weg zu Mehrwertdiensten und einer umfassenderen Modernisierung des Zahlungsverkehrs unterstützt.

Über den Autor

Andreas Helbling

Andreas Helbling ist Country Head Switzerland, Financial Messaging Marketplaces bei Finastra. Mit über 20 Jahre Erfahrung in der Finanzindustrie hilft er Kunden, die Herausforderungen bei der Transaktionsverarbeitung zu meistern, die sich aus dem ständigen Wandel ergeben, der von Kunden, Märkten oder Vorschriften bestimmt wird.

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