Deutschlands Firmen fühlen sich dazu gedrängt, ihre Hierarchien zu überdenken. Das zeigt eine aktuelle Studie. Grund dafür sei ein Veränderungsdruck, der wiederum eigene Ursachen hat. Doch der ein oder andere Manager sträubt sich gegen Veränderungen.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Strategie und Management

Gerade in Zeiten der Veränderung, der sinkenden Erträge und steigenden Kosten kommt es auf eine durchdachte und nachhaltige Strategie an. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien und Trends zu den Themen Strategie und Management.

Partner des Bank Blogs

Unternehmen in Deutschland spüren den Druck, sich organisatorisch neu aufzustellen. Das ist das Ergebnis einer gemeinsamen Studie der Unternehmensberatung Sopra Steria und des F.A.Z.-Instituts. Im Zentrum des Erkenntnisinteresses stand, wie Firmen mit dem aktuellen Veränderungsdruck umgehen und wie groß ihre Bereitschaft zur Neuorganisation ist.

Demnach sei jener Druck bei zwei von drei Unternehmen groß bis sehr groß. Auslöser hierfür seien vor allem neue Technologien, die sich auf dem Markt etablieren und Erwartungen bei Kunden und Mitarbeitern aufkommen lassen. Neue Gesetze und Regulierungen, demografische Entwicklungen, Krisen (etwa die Corona-Pandemie) sowie veränderte Wettbewerbsbedingungen und steigende Kosten seien weitere Gründe.

Manager fühlen sich zum Handeln gezwungen

 Der Studie nach mündet der Veränderungsdruck bei den Managern in Aktivität: Ein Drittel der Befragten habe bereits organisatorische Umbauten vollzogen, andere steckten mitten in der Umstrukturierung. Dann gebe es noch eine Gruppe, die Maßnahmen wie Hierarchieabbau, intensivere Zusammenarbeit mit interdisziplinären Teams sowie ein stärkeres Engagement auf Plattformen plane. Dennoch hätten seit 2019 erst 28 Prozent der befragten Firmen Hierarchien abgebaut.

Weniger Hierarchie: Führungskräfte sperren sich gegen Umbau

Dabei zeigten sich zwei von drei der befragten Unternehmen davon überzeugt, dass schnellere Entscheidungen möglich seien, wenn es weniger hierarchisch zugehe. Ein radikaler organisatorischer Umbruch zur Basisdemokratie sei laut den Studienautoren dennoch nicht zu erwarten.

Das liege daran, dass der ein oder andere um seinen Status als Chef fürchte: Je nach Branche gingen bis zu 40 Prozent der Befragten davon aus, dass der Abbau von Hierarchien bei den betroffenen Führungskräften zu einer direkten Blockadehaltung führe, da sie sich beispielsweise um ihre fest eingeplanten Karriere- und Gehaltssprünge gebracht fühlen.

Ein weiterer Grund liege in den positiven Erfahrungen mit Hierarchien in heiklen Situationen: In Krisenzeiten wie der Corona-Pandemie oder bei existenzbedrohenden Lieferengpässen müssten unter Zeitdruck einschneidende Entscheidungen getroffen werden. Mit flachen Hierarchien besser und schneller zu entscheiden, klappe jedoch in solchen turbulenten und kritischen Lagen nicht immer.

Vorteile einer flachen Hierarchie

Trotzdem gebe es Vorzüge, die mit einer flachen Hierarchie einhergehen. So gewännen Mitarbeiter zum Beispiel mehr Möglichkeiten, ihre Kreativität einzubringen. Ebenso falle der „Stille-Post-Effekt“ weg, also die Verfälschung von Informationen durch die mehrfache Weitergabe dieser in einer Befehlskette.

In weniger hierarchisch strukturierten Organisationen würde die Belegschaft zudem über Abteilungsgrenzen hinweg zusammenarbeiten – und bestenfalls gar nicht mehr innerhalb dieser Grenzen denken. In der Untersuchung gab aber lediglich ein Viertel der Unternehmen an, das bereits so zu handhaben.

Allerdings ließen sich die Mitarbeiter immer weniger von offiziellen Strukturen beeindrucken, wie die Studienautoren herausfanden: Sie organisierten die Zusammenarbeit über Abteilungsgrenzen hinweg notfalls einfach informell.

Infografik: Hierarchieabbau in deutschen Unternehmen

Die folgende Infografik gibt einen Überblick zu den wichtigsten Studienergebnissen zum Thema Hierarchieabbau in deutschen Unternehmen und der öffentlichen Verwaltung:

Hierarchieabbau scheint in deutschen Unternehmen kein Thema zu sein.

Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten kostenfreien Zugriff auf die Bezugsinformationen zu Studien und Whitepapern.

Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.

>>> Hier anmelden <<<

Neu: Tagespass Studien
Sie wollen direkten Zugriff auf einzelne Studien, aber nicht gleich ein Premium-Abonnement abschließen? Dann ist der neue Tagespass Studien genau das richtige für Sie. Mit ihm erhalten Sie für 24 Stunden direkten Zugriff auf sämtliche Studienquellen.

>>> Tagespass Studien kaufen <<<


Ein Service des Bank Blogs
Der Bank Blog prüft für Sie regelmäßig eine Vielzahl von Studien/Whitepapern und stellt die relevanten hier vor. Als besonderer Service wird Ihnen die Suche nach Bezugs- und Downloadmöglichkeiten abgenommen und Sie werden direkt zur Anbieterseite weitergeleitet. Als Premium Abonnent unterstützen Sie diesen Service und die Berichterstattung im Bank Blog.