Bei aufkommenden Krisen ist Entschlusskraft und schnelles Handeln erforderlich, um die Folgen abzuwenden oder zumindest abzumildern. Was also tun, wenn man erkennt, dass das eigene Unternehmen in eine Krise gerät oder mitten drin steckt?
Klima-Krise, Corona-Krise, Ukraine-Krise, drohende Weltwirtschaftskrise, die Liste ließe sich noch fortführen. Wir scheinen in einer Zeit anhaltender Krisen zu leben. Die Herausforderung besteht darin, richtig mit ihnen umzugehen, um sie möglichst unbeschadet zu überstehen.
Das Wort „Krise“ geht zurück auf das lateinische „Crisis“. Es kennzeichnet den Höhepunkt oder Wendepunkt einer gefährlichen Konfliktentwicklung in einem natürlichen oder sozialen System, dem eine massive und problematische Funktionsstörung über einen gewissen Zeitraum vorausging und der eher kürzer als länger andauert. Die mit dem Wendepunkt verknüpfte Entscheidungssituation bietet in der Regel sowohl die Chance zur Lösung der Konflikte als auch die Möglichkeit zu deren Verschärfung.
Das Boot ist leck geschlagen
Ein plakatives Beispiel für eine Krise ist ein Boot. Dass leck geschlagen ist. Was tun, wenn man feststellt, dass ein Loch im Boot ist und jemand mahnt, es könne untergehen? Oft hat man es mit einer Vielzahl von gut gemeinten Ratschlägen und Hinweisen zu tun. Hier einige Beispiele:
- Sind Sie etwa ein Experte? Wenn da ein Loch ist, dann sicher aus einem guten Grund.
- Aber Wasser ist gut für uns, gerade nach dem trockenen Sommer.
- Ich liebe unser Boot.
- Mit dem Loch mag ich es noch mehr.
- Letztes Jahr war da noch kein Loch.
- Zum Glück ist das Loch nicht auf unserer Seite.
- Seid doch nicht alle so negativ.
- Lasst uns das noch mal in Ruhe überprüfen.
- Das ist kein Loch sondern ein ganz normaler Ozeananschluss.
- Ich glaube Ihnen einfach nicht!
- Können Sie es denn reparieren? Dann seien Sie still, Sie Schlauberger!
- Ihr redet alle an meiner Lebensrealität vorbei. Es geht hier um mich!
Resilienz als Lösungsansatz
Der (rechtzeitige) Aufbau von Widerstandskraft (Resilienz) ist der beste Lösungsansatz, um auf Krisen vorbereitet zu sein. Nur so gelingt es wandlungsfähig zu bleiben und sich auf neue Situationen einzustellen und angemessen zu reagieren. Eine PwC-Studie macht deutlich, dass der Aufbau von Resilienz in der deutschen Wirtschaft noch verbesserungsfähig ist.
Die Studie nennt drei Kernpunkte:
- Resiliente Organisationen können sich schneller wieder mobilisieren, den Geschäftsbetrieb stabilisieren und wirksam auf Krisen reagieren.
- Für ein erfolgreiches Krisenmanagement und den Aufbau von Resilienz ist das Aufbrechen von Silos notwendig.
- Resilienz ist nicht nur für den Erfolg entscheidend, sondern um Krisensituationen zu überleben.
Acht Schritte für den Aufbau von Resilienz
PwC hat acht Schritte für die Stärkung der Resilienz von Unternehmen definiert:
- Resilienz muss in Mission, Purpose, Strategie und Zielen deutlich adressiert werden.
- Es bedarf eines robusten Resilienz-Frameworks, das mit dem Risiko- und Krisenmanagement der Organisation verknüpft werden muss.
- Das Situationsbewusstsein für Krisen muss erhöht werden.
- Es gilt, Schnittstellen und Beziehungen zwischen den Kernbereichen des Resilienzmanagements zu identifizieren und zu koordinieren.
- Es müssen ausreichende Fähigkeiten und Kapazitäten für eine wirksame Reaktion auf wesentliche Bedrohungen aufgebaut werden.
- Es müssen geeignete Technologie und die passenden Tools genutzt werden, um Bedrohungen zu identifizieren, zu bewerten und, zu überwachen.
- Mitarbeiter müssen geschult und sensibilisiert werden.
- Es bedarf einer konsequenten Überwachung und des Tests vorhandener Krisenmaßnahmen.
Letztlich geht es auch darum, Resilienz, Anpassungsfähigkeit und damit Agilität zu Teilen der Unternehmenskultur zu machen.