Älter werden macht vielen Menschen Angst, geht es doch oft mit körperlichem Verfall einher. In seinem Buch „Hirngeflüster“ nimmt Martin Korte diese Angst und zeigt, wie man sein Gedächtnis und seine kognitiven Fähigkeiten effektiv trainieren kann.
Auch wenn man immer wieder liest, dass wir nur einen Bruchteil unseres Gehirns wirklich nutzen würden, ist es täglich höchsten Anforderungen ausgesetzt. In der heutigen Informationsgesellschaft sind Lernen und Wissen wichtige Erfolgsfaktoren, von denen niemand wollen kann, dass sie im Laufe der Jahre an Kraft verlieren. Bei bestmöglicher geistiger Gesundheit alt werden ist damit ein wichtiges Ziel.
Doch genauso wie Muskeln, verkümmern auch kognitive Fähigkeiten, wenn man sie nicht pflegt. Gegen geistigen Abbau lässt sich indes einiges tun und Martin Korte liefert dazu in „Hirngeflüster“ zahlreiche Hinweise, Lerntechniken, Lebenstipps und neue Erkenntnisse der Hirnforschung.
Echten Erfolg hat aber nur, wer versteht, wie unser Gedächtnis funktioniert und welche Faktoren unsere Gehirnleistung beeinflussen können. Wissenschaftlich fundiert und praxisorientiert zugleich erklärt Korte, welche Erinnerungstechniken uns in welchen Lebensbereichen weiterbringen Er erläutert aber auch, warum uns nicht alle Formen des Gehirnjoggings weiterbringen und was wir wirklich tun können, um unsere Gedächtnisleistung dauerhaft zu erhalten und zu verbessern.
Der Grundsatz des lebenslangen Lernens
Wer geistig rege ist, viel liest, sich viel bewegt und viele soziale Kontakte hat, dessen Gehirn ist dicht verdrahtet. Lebenslanges Lernen wird vermeintlich dadurch erschwert, dass es mit den Jahren nicht leichter fällt, Neues zu lernen. Doch dafür wächst der Schatz an Lernmustern. Aus Erfahrung weiß man, wie bestimmte Dinge funktionieren oder aufgebaut sind, und kann neu hinzukommende, relevante Details mit minimalem Aufwand daran andocken.
Ein altersbedingter Verlust an reiner Rechenleistung kann durch effizientere Verschaltungen mehr als kompensiert werden. Wichtig ist dabei die Motivation. Man sollte nicht lernen, um zu lernen, sondern um Neues erfahren zu wollen. Die Motivation dazu muss von innen kommen und mit Hartnäckigkeit, Leidenschaft und Ausdauer verknüpft sein.
Vergessen Sie Multitasking und verlassen Sie sich nicht auf Technik
Multitasking ist ineffektiv bis schädlich. Besser ist es, eine Sache nach der anderen zu erledigen, so viel wie möglich zu automatisieren, ToDo-Listen zu schreiben, Pausen zu machen, die Arbeitsumgebung störungsfrei zu gestalten und sich ausschließlich auf zwei Dinge zu fokussieren: die aktuelle Tätigkeit selbst und ihren Zweck.
Technischer Fortschritt darf nicht zu Auslagerung geistiger Fähigkeiten führen. Je mehr Sie sich auf die Technik verlassen, desto passiver wird Ihr Gehirn. Nutzen Sie digitale Lernmaterialien als Ergänzung. Lernen darf nicht leicht sein, wenn es effektiv sein soll.
Faktoren zur Steigerung der Gehirnleistung
Die Leistungsfähigkeit des Gehirns hängt wesentlich an der Fähigkeit, sich zu konzentrieren. Diese Fähigkeit können Sie durch Achtsamkeitsübungen trainieren. Vereinfacht bedeutet das, dass Sie versuchen, einer Sache Ihre ungeteilte Aufmerksamkeit zu schenken und sie bewusst zu beobachten.
Auch Querdenken und Hinterfragen helfen: Wer immer wieder überlegt, wie eine Aufgabe noch anders erledigt, eine Arbeit anders organisiert werden könnte, fordert seinen präfrontalen Kortex – und stärkt damit das für Aufmerksamkeit zuständige Gehirnareal.
Wichtig ist, beim Lernen immer so viele Sinne wie möglich anzusprechen. Versuchen Sie, so vielseitig wir möglich zu lesen und nutzen Sie visuelle, auditorische, haptische oder kommunikative Kanäle gleichermaßen.
Wer etwas Neues lernt, macht anfangs unweigerlich Fehler. Fehler sind jedoch kein Hindernis sondern notwendige Schritte zum Erfolg. Wichtig ist dabei, stets neugierig zu bleiben. Bei positiver Erwartungshaltung gegenüber einer neuen Sache, schüttet das Gehirn Dopamin aus. Das hilft, aufmerksam, konzentriert und kreativ zu bleiben.
Vielen bewusst, von vielen dennoch vernachlässigt: Ernährung, Bewegung, Lachen, Schlaf und geistige Aktivität sind Schlüsselfaktoren für den Erhalt eines gesunden Gehirns.
Befreien Sie sich von schlechten Gewohnheiten
Schlechte Gewohnheiten sind oft ein Hindernis beim Erlernen neuer, besserer Gewohnheiten. Durch das Überwinden schädlicher Muster lässt sich ein Gehirn oft wirkungsvoller trainieren, als etwa durch Gedächtnistraining. Hier helfen folgende Strategien:
- Glauben Sie an den Erfolg Ihres Vorhabens.
- Nutzen Sie die Macht des Sozialen und kämpfen Sie mit anderen gemeinsam gegen Ihre alten Muster.
- Experimentieren Sie mit neuen Kontexten, variieren Sie etwa den Lernort.
- Malen Sie sich den Erfolg der Gewohnheitsänderung möglichst lebhaft aus.
- Üben Sie Achtsamkeit, das erhöht Ihre Willenskraft. Und die brauchen Sie beim Brechen mit alten Mustern unbedingt.
Über den Autor Martin Korte
Professor Dr. Martin Korte ist Biologe und lehrt Neurobiologie am Max-Planck-Institut der TU Braunschweig mit den Forschungsschwerpunkten Lernen und Gedächtnis und leitet das Zoologische Institut.
Im folgenden Video erleben Sie ihn bei einem Vortrag über die unbewussten Seiten unseres Gedächtnisses:
„Hirngeflüster“ als Buch oder Zusammenfassung
Das Buch hat 212 Seiten. Sie erhalten es u.a. bei Amazon.
Bei GetAbstract erhalten Sie die wesentlichen Inhalte des Buches in einer qualifizierten fünfseitigen Zusammenfassung.
Tausende von Büchern erscheinen jedes Jahr – unmöglich, sie alle auch nur zu überfliegen und so die wenigen ausfindig machen, die für Sie persönlich interessant sein können. GetAbstract wählt die besten Businessbücher aus und verwandelt sie in leicht verdauliche, fünfseitige Zusammenfassungen, die Ihnen die Hauptaussagen jedes Buches vermitteln.
Als Leser des Bank Blogs haben Sie die Möglichkeit eines kostenlosen Probeabonnements. Klicken Sie dafür einfach hier.