Eine aktuelle Studie zeigt: Anwendungen mit generativer Künstlicher Intelligenz wie ChatGPT verbreiten sich in Deutschland rasant, verursachen aber auch erhebliche Sorgen in der Bevölkerung.

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ChatGPT hat für einen neuen Hype um Künstliche Intelligenz (KI) gesorgt. Generative KI-Systeme wie ChatGPT, Midjourney, DALL-E oder DeepL finden Anwendung in der Erstellung von Texten, Bildern, Videos und anderen Inhalten. Darüber hinaus wird KI zunehmend in kritischen Bereichen wie automatisierten Fahrzeugen, medizinischen Diagnosen und Robotik eingesetzt. Automatisierte Entscheidungssysteme auf Basis von KI werden beispielsweise bei der Personalauswahl oder der Bewertung der Kreditwürdigkeit verwendet.

Nach einer Studie über die Sicht von Unternehmen zu ChatGPT hat nun der TÜV-Verband mit einer repräsentativen Befragung von Bundesbürgern ab 16 Jahren ein Stimmungsbild der Bundesbürger zu den aktuellen Entwicklungen im Zusammenhang mit generativer Künstlicher Intelligenz erfragt.

ChatGPT ist bekannt und wird genutzt

Der Umfrage zufolge haben schon 83 Prozent der Bundesbürger von ChatPT gehört. In der Altersgruppe der 16- bis 35-Jährigen sogar 93 Prozent. Bei den 36- bis 55-Jährigen sind es 81 Prozent und unter den 56- bis 75-Jährigen 75 Prozent.

Und auch die Nutzung ist beachtlich. 23 Prozent geben an, ChatGPT für berufliche oder private Zwecke genutzt oder ausprobiert zu haben. Vorreiter sind hier klar die 16- bis 35-Jährigen mit 43 Prozent. In der Altersgruppe der 36- bis 55-Jährigen sind es 20 Prozent und unter den 56- bis 75-Jährigen nur 7 Prozent.

Männer nutzen die KI-Anwendung mit 27 Prozent etwas häufiger als Frauen mit 19 Prozent.

Chancen des KI-Einsatzes überwiegen

50 Prozent sind der Ansicht, dass unter dem Strich die Chancen von KI die Risiken übersteigen. 39 Prozent der Befragten teilen diese Ansicht nicht und 12 Prozent sind unentschlossen.

In Bezug auf die Auswirkungen von KI auf die Arbeitswelt erwarten 87 Prozent der Befragten eine grundlegende Veränderung. 48 Prozent glauben, dass eine große Anzahl von Menschen aufgrund des Einsatzes von KI ihren Job verlieren wird. Allerdings machen sich derzeit nur 15 Prozent Sorgen, dass KI-Systeme ihre eigene berufliche Tätigkeit ersetzen werden. Viele sehen sogar Vorteile darin. 50 Prozent stimmen der Aussage zu, dass KI das Potenzial hat, sie in ihrem Beruf zu unterstützen.

Sorgen und Ängste zum Einsatz Künstlicher Intelligenz

In der Bevölkerung sind aber auch Sorgen weit verbreitet. 80 Prozent der Befragten stimmen der Aussage zu, dass beim Einsatz von KI derzeit nicht abschätzbare Risiken bestehen. 65 Prozent befürchten, dass die Technologie für Menschen nicht mehr beherrschbar ist oder dass sie ohne ihr Wissen manipuliert werden könnten (61 Prozent). Und 76 Prozent haben Bedenken, dass KI persönliche Daten nicht ausreichend schützt.

Rechtsrahmen für Künstliche Intelligenz

Die Ergebnisse der Umfrage zeigen auch, dass es bezüglich gesetzlicher Vorgaben klare Meinungen gibt. 91 Prozent der Befragten sind der Ansicht, dass der Gesetzgeber einen rechtlichen Rahmen für den sicheren und ethischen Einsatz von KI schaffen sollte. 84 Prozent der Bundesbürger befürworten gesetzliche Vorgaben für KI-Anwendungen. Dabei sollte die Regulierung und Nutzung von KI in der EU an europäischen Werten ausgerichtet sein, wie 83 Prozent der Befragten betonen. Nur 16 Prozent sind der Meinung, dass KI derzeit nicht reguliert werden sollte und die ethische Entwicklung den Tech-Unternehmen überlassen werden sollte.

Die Befragten haben auch klare Vorstellungen hinsichtlich möglicher Vorgaben. 94 Prozent fordern eine Kennzeichnungspflicht für Inhalte, die automatisiert oder mit Unterstützung von KI erzeugt wurden. 88 Prozent sind dafür, dass gekennzeichnet wird, wenn KI in einem Produkt oder einer Anwendung „enthalten“ ist. Zusätzlich fordern 86 Prozent eine verpflichtende Prüfung der Qualität und Sicherheit von KI-Systemen durch unabhängige Prüforganisationen.

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