Identitätsbetrug in Deutschland stark gestiegen

Cyber-Attacken auf die Finanzbranche nehmen zu

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Im Zuge der Corona-Krise hat nicht nur das Online-Shopping-Verhalten der Konsumenten zugenommen. Identitätsbetrüger sehen vermehrt die Chance, im Finanzsektor anzugreifen. Eine aktuelle Studie zeigt die neuen Techniken der Cyber-Kriminellen.

Aktuelle Trends, Studien und Research zur Digitalisierung

Die Digitalisierung erfasst unseren Alltag und die gesamte Wirtschaft ist davon betroffen. Die Geschäftsmodelle ganzer Branchen werden dadurch – teilweise dramatisch – verändert. Auch Banken und Sparkassen können sich diesem Trend nicht entziehen. Studien zu den aktuellen Trends und Entwicklungen in diesem Bereich finden Sie im Bank Blog.

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Während Identitätsbetrug schon einige Jahre ein Problem im Bankensektor darstellt, hat sich die Anzahl sowie die Art und Weise der Durchführung im letzten Jahr signifikant verändert. Eine aktuelle Studie von Onfido hat das Profil der Betrüger analysiert und weist auf die Herausforderungen hin, die die Corona-Krise bewirkt hat.

Der Finanzdienstleistungssektor ist demnach besonders betroffen. Dies wird durch den Abstand zum zweitstärksten Betroffenen ersichtlich. Während Banken zwischen Oktober 2019 und Oktober 2020 über 500.000 Betrugsversuche verbuchten, hat die Reisebranche im selben Zeitraum 100.000 Angriffe verzeichnet.

Anstieg von Internet-Betrugsfällen in der Corona-Krise

Wie in jeder Krise nimmt auch aktuell die Betrugsrate tendenziell zu. Das liegt daran, dass Betrug normalerweise von drei Faktoren begünstigt wird:

  • Gelegenheit,
  • Vereinfachung und
  • Druck.

Die durchschnittliche ID-Betrugsrate beschreibt die Anzahl der Betrugsfälle im Verhältnis zu den untersuchten Identitäten. Im Jahr 2020 ist diese Kennzahl für Internetkriminalität in Deutschland von 6 Prozent in 2019 auf 7,4 Prozent gestiegen. Dabei begann der Anstieg der Betrugsversuche im April und gipfelte im Juni mit 13,7 Prozent.

Während schwere Angriffe um weniger als 1 Prozent gestiegen sind, ist der Anteil leichter Betrugsfälle von 52 Prozent in 2019 auf 77 Prozent gestiegen. Auch die Zeiten der Betrugsfälle haben sich verändert. Im Jahr 2019 waren die Angriffe an Werktagen noch höher als am Wochenende.

Nach Beginn der Corona-Krise sind die Fälle an allen Wochentagen konstant hoch. Dies spreche dafür, dass sich vor allem nicht-professionelle Betrüger unter die Angreifer gemischt haben.

Steigende Komplexität von Betrugstechniken

Bislang versuchten Online-Betrüger mit dem Einsatz von 2D- und 3D-Masken Videoverifikationen zu überlisten. Im Jahr 2020 werden Kameras vermehrt umgangen und gestohlene Videos oder Deep Fakes hochgeladen. Diese Techniken sind für die Kriminellen günstiger und haben das Potenzial zum präferierten Mittel der Identitätsbetrüger zu werden.

Der Trend hat sich verstärkt und die Unterscheidung zwischen echten Autorisierungen und Betrugsversuchen ist schwieriger geworden.

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Über den Autor

Simon Brinkmann

Simon Brinkmann ist freier Mitarbeiter des Bank Blogs für die Rubrik Studien und Research. Er ist Gründer und Geschäftsführer der Event Management Firma edelklang und hat BWL mit Schwerpunkt Finance an der Universität Mannheim und an der EBS Universität für Wirtschaft und Recht studiert.

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