Eine aktuelle Umfrage zeigt, dass Verbraucher in Deutschland mit einer steigenden Zahl von Betrugsversuchen im Internet konfrontiert werden. Neben bereits bekannten Betrugsmaschen wächst die Sorge um den Einsatz neuer Technologien auf der Seite der Betrüger. 

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Das Meinungsforschungsinstitut forsa im Auftrag von Visa eine repräsentative Online-Umfrage unter deutschen Verbrauchern zum Thema Sicherheit durchgefügt. Demnach sind 83 Prozent der Befragten der Meinung, dass Betrugsversuche im Internet in den letzten zwölf Monaten zugenommen haben. 91 Prozent von ihnen wurden bereits Opfer solcher Versuche.

Viele Betrugsmaschen sind bekannt

Betrugsmaschen wie Phishing, der Enkeltrick und Schocknachrichten sind weit verbreitet. Über 90 Prozent der Befragten kennen sie. Gefälschte Nachrichten von Paket- oder Lieferdiensten haben bereits 80 Prozent der Befragten erhalten. 64 Prozent wurden durch Phishing-Nachrichten im Namen einer Bank kontaktiert. 42 Prozent wurden bereits durch betrügerische Nachrichten kontaktiert, die angeblich von Familienmitgliedern oder nahestehenden Personen stammen. 14 Prozent haben auch schon derartige Anrufe erhalten.

Ebenfalls 14 Prozent waren Ziel von „Love Scamming“. Hierbei versuchen Betrüger über gefälschte Profile auf Dating-Apps oder sozialen Medien, finanzielle Vorteile zu erlangen. Diese Masche ist 64 Prozent der Befragten bekannt.

Die meisten vertrauen auf das Erkennen von Betrug

Die Mehrheit der Verbraucher vertraut auf ihre Fähigkeit, Betrug zu erkennen. So geben 59 Prozent an, dass es ihnen leicht falle, betrügerische Websites oder E-Mails zu identifizieren.

Gleichzeitig sehen viele aber eine wachsende Bedrohung durch künstliche Intelligenz. 94 Prozent sind besorgt, dass KI den Betrug schwieriger erkennbar machen könnte. 17 Prozent der Befragten hatten bereits wissentlich Kontakt mit „Deepfakes“, bei den unter 35-Jährigen liegt dieser Anteil bei 27 Prozent.

Allerdings sind sich 29 Prozent der Verbraucher bewusst, dass KI auch zur Bekämpfung von Betrug in der Finanzbranche eingesetzt wird. Die Befragten sind insgesamt gespalten, wenn es um die Chancen und Risiken von KI geht: 38 Prozent sehen die zukünftigen Chancen als überwiegen an, während 54 Prozent größere Bedenken hinsichtlich der Risiken haben. Besonders ausgeprägt ist die Bedrohungsempfindung bei Personen über 60 Jahre (65 Prozent), im Vergleich zu den jüngeren Verbrauchern unter 35 Jahren, bei denen der Anteil bei 45 Prozent liegt.

Wachsendes Vertrauen in digitales Bezahlen

Im Vergleich zu 2023 bewerten die Befragten die Datensicherheit beim digitalen Bezahlen positiver. Während im Vorjahr 75 Prozent das kontaktlose Bezahlen per Karte als sicher einschätzten, sind es in diesem Jahr bereits 79 Prozent. Beim mobilen Bezahlen stieg der Anteil von 37 Prozent auf 49 Prozent, und auch das Vertrauen in die Debitkarte beim Onlinebezahlen nahm zu, von 49 Prozent auf 58 Prozent.

Biometrische Verfahren wie Fingerabdruck oder Gesichtserkennung tragen zusätzlich zur Sicherheit bei, da 77 Prozent der Befragten glauben, dass diese Technologien die Sicherheit digitaler Zahlungen erhöhen.

Infografik: Sicherheit im Zahlungsverkehr

Die folgende Infografik fasst einige ausgewählte Ergebnisse der Studie zusammen und zeigt, wie Verbraucher in Deutschland die Sicherheit im Zahlungsverkehr bewerten und welche Betrugsversuche sie erlebt haben:

Wie Verbraucher in Deutschland die Sicherheit im Zahlungsverkehr bewerten.