Die Finanzvermögen wachsen deutlich an, in Deutschland allerdings langsamer als im Rest der Welt. Dennoch stehen Vermögensverwalter global weiter unter Druck. Digitalisierung und individuelle Kundenorientierung entscheiden über die Zukunft in Private Banking und Wealth Management.
Die privaten Finanzvermögen in Deutschland wachsen langsamer als im Rest der Welt. Mit einem Zuwachs von 3,7 Prozent lag der Zugewinn 2016 unter dem Vorjahresniveau von 4,2 Prozent. Weltweite Finanzvermögen wuchsen 2016 mit 5,3 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Untersuchung der Boston Consulting Group (BCG) über die globalen Finanzvermögen und aktuellen Trends in Private Banking und Wealth Management.
Weltweite Vermögen wachsen
Das weltweite Finanzvermöge belief sich 2016 auf 166,5 Billionen US-Dollar, was einem Anstieg von 5,3 Prozent entspricht. Berücksichtigt werden dabei Vermögenswerte in Bargeld, Aktien, Wertpapieren und Fonds. 2015 betrug der Zuwachs noch 4,4 Prozent. Ursachen für das stärkere Wachstum sind das beschleunigte globale Wirtschaftswachstum und die gute Entwicklung der Aktienmärkte.
Asien ist mit Blick auf Privatvermögen nach wie vor die wachstumsstärkste Region. Laut Studie verbuchte sie 2016 einen Vermögensanstieg von 9,5 Prozent auf 38,4 Billionen US-Dollar.
In Deutschland entwickelte sich das Wachstum zurückhaltender, was insbesondere daran liegt, dass mehr als 40 Prozent des Finanzvermögens der Deutschen Spareinlagen und Bargeld sind. Nur eine Minderheit legt ihr Geld etwa in Aktien an. Das Gesamtvermögen der Deutschen betrug 2016 6,3 Billionen US-Dollar.
Deutschland auf Platz fünf beim privaten Finanzvermögen
Mit dem weltweit größten privaten Finanzvermögen (50,7 Billionen US-Dollar) und den meisten Millionärshaushalten stehen die USA nach wie vor an der Spitze der vermögensstärksten Länder, gefolgt von China (18,9 Billionen US-Dollar) und Japan (14,5 Billionen US-Dollar). Großbritannien (8,8 Billionen US-Dollar) kommt an vierter Stelle. Deutschland belegt Platz fünf mit einem privaten Gesamtvermögen von 6,3 Billionen US-Dollar. Bei der Anzahl der Millionärshaushalte steht Deutschland hingegen an sechster Stelle — immerhin kommt mehr als ein Viertel des gesamten Privatvermögens in Deutschland aus Millionärshaushalten. Kanada hat Deutschland überholt und liegt nun vor Deutschland auf Platz fünf.
Digitalisierung und individuelle Beratung als Erfolgsrezept
Trotz steigender Zuwachsraten stehen Vermögensverwalter weiter unter Druck. Viele Vermögensmanager reagieren darauf mit Kosteneinsparungen – dies zeigt eine weitere BCG-Analyse, für die 125 Vermögensmanager befragt wurden.
Der gezielte Einsatz von digitalen Anlageassistenten, Online-Vermögensverwaltungsplattformen und Analysemethoden mit künstlicher Intelligenz könnten Kosten reduziert und neue Impulse für die Beratung gewonnen werden.
Kundenorientierung und individuelle Beratung müssen stärker im Vordergrund stehen.“
Daniel Kessler, Boston Consulting Group
Nur so könnten Vermögenswerte nachhaltig wachsen und Anlagestrategien auf mehrere Säulen gestellt und – je nach Lebenssituation – flexibel angepasst werden.
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