Banken und Sparkassen durchlaufen aktuell eine Phase tiefgreifender Veränderungen, die naturgemäß zu vielen Unsicherheiten führen. Es gilt, strategische und operativ die richtige Balance zu finden.
Digitalisierung, steigender Wettbewerbsdruck, rückläufige Erträge sind Themen, die jedem Verantwortlichen in Banken und Sparkassen gut vertraut sind. Auf dem Weg in eine (hoffentlich) erfolgreiche Zukunft gilt es, die richtige Balance zwischen Veränderung und Stabilität zu finden. Einige Aspekte dazu bilden das Schwerpunktthema des heutigen Wochenrückblicks auf interessante Themen aus der internationalen Finanzbranche.
Der richtige Weg zur Bank der Zukunft
Angesichts der Vielfalt an Möglichkeiten, ist der richtige Weg zur erfolgreichen Bank der Zukunft nicht leicht zu finden. Fest steht nur, dass die meisten Institute wohl kaum über einen Umbau ihres Geschäftsmodells herumkommen.
Technologie darf nicht die Strategie beherrschen
Das Tempo der technologischen Innovation bei Finanzdienstleistungen setzt Unternehmen in der gesamten Branche unter Druck, sowohl aufgrund der Kundenerwartungen als auch aufgrund neuer, auf FinTech ausgerichteter Konkurrenten. Zwar gibt es keine Alternative zur Transformation, das bedeutet jedoch nicht, sich von ihr treiben zu lassen. Statt sich zu Sklaven der Technologie machen zu lassen, sollten Finanzdienstleister diese sinnvoll nutzen, um ihre Stärken auszubauen und für die Kunden relevant zu bleiben.
Mehr dazu hier: Finance firms can’t allow technology to dictate business strategy
Warum Banken und FinTechs zusammenarbeiten sollten
Regulierung, Wettbewerb und Marktveränderungen sind die drei Elemente, die das Geschäftsmodell traditioneller Banken grundlegend beeinflussen. BigTechs beginnen in die Finanzbranche einzutreten und die Anforderungen der Verbraucher steigen. Insbesondere PSD2 drängt Banken dazu, sich zu öffnen, Um das daraus entstehende Geschäftspotenzial zu heben, sollten Banken und FinTechs zusammenarbeiten.
Mehr dazu hier: Why should banks and fintechs work together?
Banken haben sich traditionell als „Closed-Job-Unternehmen” gesehen, die Innovationen und Zusammenarbeit eher skeptisch gegenüberstanden. Das Tempo der Marktveränderungen zwingt zu Veränderungen. Doch für Zusammenarbeit und Kooperationen müssen Hürden überwunden werden.
Mehr dazu hier: The innovation challenge: balancing stability with speed
Der Weg zur intelligenten Bank der Zukunft
Sind traditionelle Banken bereit, die Zeit und das Geld zu investieren, die erforderlich sind, um zu einem intelligente Finanzpartner für die immer anspruchsvoller werdende Kundschaft zu werden? Sind sie vor allem bereit, ihr Serviceangebot zu erweitern, um die Vorteile von Open Banking zu nutzen und gleichzeitig ihre Kundendaten zu schützen, die die Grundlage für die Differenzierung bilden?
Mehr dazu hier: Building the ‚Intelligent Bank‘ of the Future
Sicherheit in einer Welt der Unsicherheit finden
Laut einer Studie scheitern 25 Prozent der Kernbankprojekte und 50 Prozent erreichen nicht das angepeilte Ziel. Was aber muss getan werden, um bessere Ergebnisse zu erzielen? Einige Zitate von Benjamin Franklin sollen den Weg aufzeigen.
Mehr dazu hier: How Banks can Find Certainty in an Uncertain World
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Was Banken von der neuen Apple Card lernen können
Ein erfahrener Experte für Bankmarketing hat die neue Apple Kreditkarte beantragt und erklärt anhand von Merkmalen, warum sie die Messlatte in mehreren Schlüsselbereichen des Digital Banking höher legt. Der Erfolg von Apple Card ist nicht garantiert, aber die damit verbunden Innovationen sollten nicht ignoriert werden.
Mehr dazu hier: What Banks & Credit Unions Can Learn from the Apple Card Experience
Wer braucht eine Blockchain
Chris Skinner sieht in Blockchain die Herausforderung, „das was man über Technologie nicht versteht mit dem zu kombinieren, was man über Finanzdienstleistungen nicht versteht“. Echte Use Cases für Banken seien demzufolge rar.
Mehr dazu hier: Who needs a blockchain?
Brauchen wir Stable Coins?
Kryptowährungen werden zunehmend als Anlageklasse betrachtet. Man sollte jedoch nicht vergessen werden, dass der ursprüngliche Zweck dezentralisierter digitaler Währungen darin bestand zum Bezahlen verwendet zu werden. Die Volatilität war dabei das größte Hindernis.
Mehr dazu hier: Do we need Stable Coins?
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Niederländische Bank investiert in Umweltschutz
ABN Amro arbeitet mit dem niederländischen Unternehmen Ecochain zusammen, um Nachhaltigkeits- und Finanzdaten zu nutzen und Geschäftskunden dabei zu unterstützen, umweltbewusster zu handeln.
Mehr dazu hier: ABN Amro partners Ecochain to help biz clients go green
Spanische Bank bietet recyclebare Karten
Das spanische Finanzinstitut CaixaBank wird im nächsten Monat mit der Herausgabe seiner ersten biologisch abbaubaren Karten aus Maisstärke und Biomasse beginnen, von denen voraussichtlich jedes Jahr rund 150.000 eingeführt werden.
Mehr dazu hier: CaixaBank to release biodegradable cards
Indische Bank überlässt Robotern das Geldzählen
Indiens ICICI-Bank setzt Industrieroboterarme zum Zählen von Banknoten ein. 14 Automaten in 12 Städten sollen an einem typischen Tag mehr als sechs Millionen Banknoten zählen und sortieren.
Mehr dazu hier: ICICI Bank claims industry first with robotic cash counters
Afrikanische Bank investiert in Payment-FinTech
Die Standard Bank hat eine Investition von 4 Millionen US-Dollar in Nomanini getätigt, einen mobilen Point-of-Sale- und Datenanalysedienst für Händler, die in der Regel in bargeldbasierten Volkswirtschaften tätig sind.
Mehr dazu hier: Standard Bank leads $4 million round in mobile finance startup Nomanni
Zu guter Letzt: Bitcoin-„Erfinder“ soll 5 Mrd. $ rausrücken
Ein australischer IT-Sicherheitsberater, der behauptet, die virtuelle Währung Bitcoin erfunden zu haben, wurde von einem US-amerikanischen Richter angewiesen, mehr als die Hälfte seiner Bitcoin-Bestände in den Nachlass seines angeblichen früheren Geschäftspartners zu geben. Das aber, so der der Beklagte, sei nicht so einfach.
Mehr dazu hier: Bitcoin ‚inventor‘ ordered to pay $5bn