Immer mehr Banken und Sparkassen gründen Innovationslabore und hoffen so auf neue Produkte und Lösungen. Doch die hohen Erwartungen können nicht immer erfüllt werden.

Cartoon: Innovationslabor als Ideenlieferant

In unserem Innovationslabor werden neue Ideen zur Reife geführt.
© Tom Fishburne

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Innovationslabore (oder neudeutsch Innovation Labs) scheinen aus Sicht vieler Banken und Sparkassen ein probates Mittel für mehr Kreativität und Ideen, um neue Konzepte und Lösungen zu entwickeln. Abseits der normalen Organisation sollen sich die „zarten Pflanzen der Kreativität“ so besser unter der Obhut ausgesuchter „Gärtner“ entfalten können.

Grundsätzlich ist das kein schlechter Ansatz, neue Ideen zu entwickeln. Problematisch wird es jedoch oft dann, wenn diese Ideen in der normalen Organisation umgesetzt werden sollen. Dann finden sich für die „zarten Pflanzen“ zwar viele „Gärtner“, aber meist solche, die die neue Pflanze erstmal zurechtstutzen wollen, anstatt sie zu düngen. „Geordnetes zielgerichtetes Wachstum“ wird das dann genannt.

Mehr neue Ideen wagen

In vielen Instituten werden auch zu wenig neue Ideen entwickelt. Das kann dazu führen, dass man auch schlechte Konzepte in den Markt entlässt, weil keine anderen zur Verfügung stehen. Unter dem Motto „Besser eine schlechte als gar kein Innovation“ dient dies dann als Rechtfertigung für das teure Innovationslabor.

Statt alle Hoffnungen auf ein oder zwei Innovationen zu setzen, wäre es oftmals besser, eine Vielzahl neuer Ideen zu entwickeln oder – um im Bild zu bleiben – viele Pflanzen in unterschiedlichen Wachstums und Reifegraden zu kultivieren, um am Ende die Ernte zu sichern, auch wenn der Sommer so trocken ausfällt, wie im vergangenen Jahr.