Eine Studie zeigt: Im europäischen Vergleich ist es um die Innovationskraft in Deutschland schlecht bestellt. Die strukturellen Herausforderungen der nächsten Jahre könnten sowohl Wettbewerbsfähigkeit als auch Wohlstand kosten.
In den vergangenen Wochen standen die strukturellen Schwächen Deutschlands vermehrt im Fokus der Diskussion. Historisch betrachtet zeigt sich immer wieder, dass kein Land in der Lage ist, strukturelle Schwächen zu beheben, ohne dabei anfängliche Verluste im Wohlstand und der Wohlfahrt zu erleiden.
Interessanterweise besteht eine enge Verbindung zwischen Innovationsstärke und Wohlstand. Innovationen von heute sind der Wohlstand von morgen. Einer Stärkung der Innovationskraft kommt daher bei der Rückkehr auf den Wachstumspfad besondere Bedeutung zu. Dies verdeutlicht, dass bei sämtlichen Bemühungen in den kommenden Jahren der Aspekt der „Innovation“ einen herausragenden Stellenwert einnehmen muss.
Acht Indikatoren für Innovationen
Für eine Studie der ING wurde mithilfe von acht Indikatoren ein Innovationsindex ermittelt, um sowohl einen objektiven Vergleich zwischen den Staaten der Eurozone als auch den Bundesländern Deutschlands ziehen zu können. Der Index soll zudem ein Benchmarking möglich machen, ohne den Anspruch auf absolute Vollständigkeit zu erheben.
Bei der Auswahl der verschiedenen Indikatoren spielten Verfügbarkeit, regelmäßige Aktualisierung und Vergleichbarkeit eine wichtige Rolle.
Die Indikatoren sind:
- Jugendpotential,
- Kompetenz,
- Betriebsdynamik,
- Flexibilität,
- Patentanmeldungen,
- Beschäftigung im High-Tech-Sektor,
- Internetanschlüsse und
- Startups.
Die innovativsten Länder der Eurozone
Gegenüber dem Vorjahr gab es einen Wechsel an der Spitze. Im Wettbewerb um den Titel des innovativsten Landes der Eurozone hat sich Luxemburg den Spitzenplatz gesichert und Irland auf Platz 2 verdrängt. Luxemburg konnte sowohl die landeseigene Gründerszene als auch die Beschäftigung im High-Tech Sektor im Vergleich mit den anderen Eurozone-Staaten stärken. Irland hingegen hat im Bereich Betriebsdynamik deutlich nachgelassen.
Deutschland bei Innovationen nur im hinteren Mittelfeld
Wie im Vorjahr liegt Deutschland auf Platz 16 und damit weiterhin nur im hinteren Mittelfeld. Seit dem Jahr 2020 ist Deutschland vom achten Platz auf den sechzehnten Platz abgerutscht. Dies deutet auf erhebliche strukturelle Schwächen hin.
Im innerdeutschen Wettbewerb bleibt Berlin zum siebten Mal in Folge das innovativste Bundesland, dicht gefolgt von Hamburg. In diesem Jahr tauscht Bayern seinen Platz auf dem Siegertreppchen mit Baden-Württemberg, das sich im Innovationsindex 2023 mit einer beträchtlichen Anzahl von Patentanmeldungen auf dem dritten Platz behauptet.
Allerdings reichen eine hohe Forschungsaktivität und viele Patentanmeldungen nicht aus, um die Herausforderungen der alternden Gesellschaft und der unzureichenden Versorgung mit schnellem Internet zu verschleiern.
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