Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor Gefahren für die Finanzstabilität durch Cyber-Attacken gewarnt. Sie würden immer raffinierter durchgeführt, wodurch Schäden durch Cyber-Risiken erheblich zunehmen.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
IWF: Hacker gefährden Finanzstabilität
Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat vor Gefahren für die Finanzstabilität gewarnt. Sie drohten vor allem durch Cyber-Attacken. Es gebe immer mehr solcher Angriffe und sie würden in ihrer Machart zunehmend ausgeklügelter, hieß es in einem heute veröffentlichten IWF-Papier. Da das Finanzsystem von relativ wenigen technischen Systemen abhängig sei, hätten von Hackern und Kriminellen ausgelöste Ausfälle und Störungen das Potenzial, das gesamte Welt-Finanzsystem zu erschüttern. „Cyber-Risiken sind Schulbuch-Beispiele für systemische Risiken. Praktisch jedermann ist Cyber-Risiken in irgendeiner Form ausgesetzt“, schrieben die IWF-Experten. Der weltweit entstehende Schaden liegt laut Schätzungen zwischen 250 Milliarden Dollar (212 Milliarden Euro) und 1 Billion Dollar (847 Milliarden Euro) jährlich. Der IWF kritisierte, dass die Standards im Risiko-Management der Geldhäuser oft nicht aktuell seien. Zudem müssten die Aufsichtsbehörden ihre Überwachung der Institute flexibler gestalten, um sich schnell auf neue Gefahren einzustellen. Laut eines Medienberichts von heute könnte die Blockchain-Technologie die Finanzbranche deutlich sicherer machen. Zugang erhält nur der, dessen Identität von mehreren Banken geprüft wurde. Die Verschlüsselung sei zudem kaum zu knacken, hieß es. Als weiterer Vorteil wurde die Transparenz genannt: Es sei nicht möglich, eine Transaktion zu fälschen oder nach Vollzug abzulehnen.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
Umfrage: Verbraucher verstehen Effektivzins nicht
Nur jedem fünften Deutschen ist bewusst, dass der Effektivzins höher als der Sollzins ist. Das ergab eine heute veröffentlichte repräsentative Forsa-Umfrage. Der Effektivzins ist unter anderem deshalb höher, da neben den Zinsen auch gewisse Kosten laut Preisangabenverordnung (PAngV) mit eingerechnet werden müssen. Er hilft zudem, unterschiedliche Kreditangebote vergleichen zu können.
Ifo Institut: Starkes Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal
Die deutsche Wirtschaft ist zwischen April und Juni so stark gewachsen wie seit drei Jahren nicht mehr. Laut einer heute veröffentlichten Prognose des Ifo Instituts dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,8 Prozent gestiegen sein. „Das ergibt sich aus dem ununterbrochenen Anstieg des Ifo-Geschäftsklimaindex in den vergangenen Monaten in Verbindung mit der sehr guten Entwicklung anderer wichtiger Konjunkturindikatoren wie den Auftragseingängen und den Einzelhandelsumsätzen“, sagte Timo Wollmershäuser, Leiter der Ifo-Konjunkturforschung. „Viele Indikatoren deuten auf ein wirklich starkes zweites Quartal.“ Erste Zahlen zum BIP veröffentlicht das Statistische Bundesamt am 15. August.
Euronext verlängert Vertrag mit Clearing-Anbieter LCH
Kurswechsel bei der Mehrländerbörse Euronext: Sie hat überraschend ihre im nächsten Jahr auslaufende Kooperation mit dem zur Londoner Börse gehörenden Clearing-Anbieter LCH um zehn Jahre verlängert. Das teilten beide Unternehmen heute mit. Bislang hatte Euronext erklärt, wegen des Brexit künftig das Clearing von der US-Börse ICE abwickeln zu lassen. Es wird erwartet, dass durch den neuen Vertrag mehr Clearing-Aktivitäten von London nach Paris verlagert werden könnten.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- Santander darf Banco Popular übernehmen.
- Insider: Monte dei Paschi mit Milliardenverlust.
- Citi schließt Vergleich wegen Libor-Skandal.
- Cryan: Deutsche Bank ist nicht gefährlich.
Was am Mittwoch wichtig wird
Am Mittwoch stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:
- In Peking veröffentlicht die chinesische Statistikbehörde die Inflationsrate für Juli.
- Die niederländische Großbank ABN Amro präsentiert ihre Geschäftszahlen für das zweite Quartal dieses Jahres.