FinTech-Startups auf der ganzen Welt haben im ersten Halbjahr 2019 deutlich weniger Kapital eingesammelt als im Vorjahr. Auch die Anzahl der Deals ging deutlich zurück. Für das zweite Halbjahr zeichnet sich jedoch wieder ein Aufschwung ab.
Das Beratungsunternehmen KPMG hat seine Analyse der Investitionen in FinTechs für die ersten sechs Monate des Jahres 2019 vorgelegt, für den die weltweiten M&A-Deals und Finanzierungsrunden ausgewertet wurden. Die Investitionen in Startups aus der Finanzbranche sind demnach in den ersten sechs Monaten 2019 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast 70 Prozent von 120 Milliarden Dollar auf nur noch 37,9 Milliarden Dollar zurückgegangen. Auch die Zahl der Transaktionen ist deutlich geringer ausgefallen.
Dabei haben drei Mega-Buyouts die Halbjahresbilanz geprägt, die zusammen 37 Prozent der gesamten Investments ausmachten:
- Dun & Bradstreet (USA, 6,9 Mrd. $),
- Concardis (Deutschland, 6 Mrd. $) und
- eFront (Frankreich, 1,3 Mrd. $)
Insgesamt habe es aber im Vergleich zum Vorjahr aber deutlich weniger Megadeals gegeben.
Bei den Finanzierungsrunden sind Unternehmen in Deutschland weiter stark vertreten. So habe die Smartphonebank N26 schon im Januar rund 260 Millionen Euro eingesammelt, die Anlageplattform Raisin, die hierzulande unter der Marke Weltsparen bekannt ist, erhielt 100 Millionen, und das Versicherungs-Startup Wefox verbuchte 110 Millionen Euro.
Weniger Geld für InsurTechs, Blockchain und Kryptowährungen
Einen massiven Rückgang verzeichneten die Geldflüsse bei den InsurTechs. Wurden hier 2018 noch 7,6 Milliarden Dollar investiert, betrug die Summe in den ersten sechs Monaten dieses Jahres nur noch 1,1 Milliarden Dollar. Ähnlich deutlich ist die Entwicklung bei Finanzierungen im Bereich Blockchain und Kryptowährungen. Hier gingen die Investitionen von 5 Milliarden (2018) auf 1 Milliarde Dollar (1. Halbjahr 2019) zurück. Dabei sank die Zahl der Deals von 586 auf 171.
Ausblick auf das zweite Halbjahr
Nach Ansicht der Analysten sollte das zweite Halbjahr besser ausfallen, da bereits einige geradezu gigantische Deals angekündigt wurden. Darunter die geplante 43 Milliarden Dollar-Übernahme von Worldpay durch Fildelity National Information Services, Fiservs Kauf von First Data mit 22 Milliarden sowie die Fusion von Global Payments mit Total System Services in Höhe von 21,5 Milliarden. Damit bestätige sich der schon seit einiger Zeit zu beobachtende Trend hin zu weniger, aber dafür im Durchschnitt größeren Deals.
Auch für deutsche FinTechs sei das zweite Halbjahr bereits gut angelaufen. So hat N26 seine jüngste Finanzierungsrunde im Juli um rund 152 Millionen Euro aufgestockt, und Raisin erhielt zusätzliche 25 Millionen Euro von der US-Bank Goldman Sachs. Zudem sammelte das Finanzierungs-Start-up Billie 30 Millionen Euro ein, das FinTech Optiopay meldete eine Finanzierungsrunde in zweistelliger Millionenhöhe, und der digitale Broker Trade Republic erhielt rund neun Millionen Euro.
Infografik: FinTech-Trends im 1. Halbjahr 2019
Die folgende Infografik von KPMG zeigt die wichtigsten FinTech-Trends im ersten Halbjahr 2019 weltweit und nach Regionen im Überblick.
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