Einer Studie zufolge ist Klimaschutz aus Sicht der Investoren eines der Top Themen für Unternehmensentscheider. Eine große Mehrheit der Anleger zweifelt jedoch die Zuverlässigkeit des Reportings zu Nachhaltigkeitsthemen an und fordert eine unabhängige Prüfung.
Die Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC hat die Zielsetzungen von Investoren für 2023 untersucht. Unter den Befragten waren hauptsächlich institutionelle Anleger mit einem breiten Spektrum an Assetklassen, Investmentansätzen und Zeithorizonten. Die verwalteten Vermögen (Assets under Management) lagen zwischen 500 Millionen und einer Billion US-Dollar oder mehr.
Die Top-5-Risiken aus Anlegersicht
Gefragt nach den wichtigsten potenziellen Bedrohungen für ihre Portfoliounternehmen in den kommenden zwölf Monaten nannten die Investoren in Deutschland:
- Inflation (67 Prozent),
- Makroökonomische Volatilität (57 Prozent),
- Geopolitische Konflikte (39 Prozent),
- Cyberrisiken (38 Prozent) und
- Klimawandel (19 Prozent).
Mit Blick auf die kommenden fünf Jahre waren die genannten Themen dieselben, allerdings mit etwas anderer Gewichtung: Die Top-5-Bedrohungen werden aus Sicht der Investoren:
- Makroökonomische Volatilität,
- Cyberrisiken,
- Inflation,
- Klimawandel und
- geopolitische Konflikte.
Zweifel an ESG-Berichterstattung der Unternehmen
Die Berichterstattung der Unternehmen über ESG-Themen (Environmental, Social, Governance) halten nur 2 Prozent für zuverlässig. 82 Prozent der Befragten in Deutschland haben Zweifel an der Verlässlichkeit der Zahlen. Das waren mehr als im weltweiten Durchschnitt (77 Prozent).
Das sollte Unternehmen und Regulatoren aufhorchen lassen. Das fehlende Vertrauen sei vor allem deshalb besorgniserregend, weil Nachhaltigkeitsinformationen immer häufiger die Entscheidungen von Anleger und anderen Stakeholdern beeinflussen.
Als wichtigste Maßnahmen, um das Vertrauen in die veröffentlichten Nachhaltigkeitsinformationen zu erhöhen, nannten die Befragten unabhängige Prüfungen der Berichterstattung (46 Prozent) und externe Zertifizierung/Validierung (42 Prozent).
Wichtig bzw. sehr wichtig für ihre Investmentanalysen seien insbesondere die Kosten, die Unternehmen entstehen, um die gesetzten Nachhaltigkeitsziele zu erreichen (44 bzw. 29 Prozent). Auch die Auswirkungen von Nachhaltigkeitsrisiken und -chancen auf die finanzielle Entwicklung eines Unternehmens seien bedeutsam (46 bzw. 26 Prozent). Die Investoren wünschen sich außerdem Informationen darüber, wie relevant Nachhaltigkeitsfaktoren für das Geschäftsmodell der jeweiligen Unternehmen sind (52 bzw. 22 Prozent).
Die Studie „Global Investor Survey 2022“ können Sie hier direkt herunterladen.
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