Viele Unternehmen ohne Strategie für das Internet der Dinge

Datenanalyse als wichtiger Erfolgsfaktor

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Die Mehrheit der deutschen Unternehmen ist noch nicht bereit für das Internet der Dinge. Haupthindernis ist derzeit der nicht überall erkannte Nutzen. Hier können geeignete Datenanalysen wirksam unterstützen.

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Industrie 4.0 und das Internet der Dinge (Internet of Things/IoT) sind wichtige Bestandteile der meisten Digitalisierungsstrategien von Unternehmen im DACH-Raum. Doch viele Unternehmen haben Schwierigkeiten, die Relevanz des Themas richtig zu bewerten.

Im Auftrag von SAS hat der Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik der Universität Potsdam knapp 5.800 deutsche Unternehmen unterschiedlicher Branchen zu Potenzialen und Hindernissen der IoT-Nutzung befragt. Ziel der Untersuchung war es, die Durchdringung der einzelnen Branchen mit dieser neuen Technologie zu untersuchen, die jeweiligen Handlungsfelder zu identifizieren sowie die Erwartungen zu erfragen.

Weniger als die Hälfte der Unternehmen befasst sich mit IoT

Die Studie zeigt, dass sich weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen (43,5 Prozent) mit dem Thema Internet der Dinge aktiv auseinander setzt. Besonders weit hinken Handel und Gesundheitswesen (mit 35 beziehungsweise 38 Prozent) hinterher, wenn es um den Einsatz von Sensorik und Datenauswertung geht.

Hindernis für eine strategische IoT-Implementierung ist unter anderem die Frage nach dem Nutzen. 63 Prozent der Unternehmen, für die IoT noch kein Thema ist, sehen die konkrete Bewertung dieses Nutzens als größte Hürde. Übergreifend werden von allen befragten Unternehmen das Fehlen technischer Standards und geeigneter Plattformen zur Datenintegration, Kosten für die zusätzliche Infrastruktur zur Vernetzung sowie Bedenken bei Datenschutz und Datensicherheit als die ausschlaggebenden Herausforderungen in IoT-Projekten genannt.

Wesentlich weniger Bedenken haben Unternehmen bei den technologischen Voraussetzungen. Lediglich 13 Prozent meinen, dass Analytics-Systeme und ‑werkzeuge fehlen, 7 Prozent sehen einen Mangel im Hinblick auf Referenzarchitekturen.

Unterschiedliche Potentiale von IoT

Befragt nach dem Potenzial von IoT nennt die Hälfte der Umfrageteilnehmer die Entwicklung neuer Produkte und Dienstleistungen, 40 Prozent bewerten Effizienzsteigerungen als stärksten Effekt. Dagegen wollen erst fünf Prozent die Auswertung von Sensordaten für neue Geschäftsmodelle oder verbesserte Prozessüberwachung nutzen.

Am weitesten fortgeschritten sind – hauptsächlich vorangetrieben von der Fertigungsbranche – IoT-Projekte zur Effizienzsteigerung. Bei 15 Prozent der befragten Unternehmen sind diese bereits in bestehende Prozesse integriert. Prozessüberwachung ist der Anwendungsbereich von IoT, in dem die meisten Befragten zumindest schon konkrete Projekte begonnen haben.

IoT-Projekte zur Produkt- und Dienstleistungsentwicklung befinden sich bei Fertigung, Handel und Gesundheitswesen in der Regel noch in der Testphase (16 Prozent) oder in der prototypischen Implementierung (10,5 Prozent). Lediglich Banken geben an, die Sensordatenanalyse in entsprechenden Projekten zu integrieren. Allerdings ist zu erwarten, dass künftig dieser Anwendungsbereich branchenübergreifend zunehmen wird, denn immerhin befindet sich knapp die Hälfte aller Unternehmen bereits in der Ideenfindungsphase.

Datenanalyse als Erfolgsfaktor für IoT

Viele Unternehmen haben erst begonnen, operative Erfahrungen bei der IoT-Nutzung zu sammeln. Fehlendes Know-how, Sicherheitsaspekte und die Höhe des Implementierungsaufwands sind typische Hürden. Je nach Branche werden Nutzen und Potenzial unterschiedlich bewertet.

Um aus der bloßen Vernetzung von Gegenständen nachhaltige Wettbewerbsvorteile zu schaffen wird die Fähigkeit bedeutend, die anfallenden Datenströme zu analysieren und in operationalisierbares Wissen zu verwandeln. Analytics-Technologien und Analyse-Know-how werden zum Wettbewerbsfaktor im Internet der Dinge.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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