Trends wie Mobile Banking und der digitale Wandel setzen auch Banken und Sparkassen unter Druck. Eine aktuelle Studie zeigt Cybergefahren und Schutzmöglichkeiten auf.
Die Digitalisierung birgt für Finanzinstitute zahlreiche Chancen, aber auch Risiken. Eine der wichtigsten ist das Thema Sicherheit. Durch die Virtualisierung ergeben sich zahlreiche Herausforderungen. Letztlich können sich auch Banken und Sparkassen vor zielgerichteten Cyber-Attacken nicht sicher fühlen, ist doch insgesamt rund ein Drittel derartiger Angriffe erfolgreich.
Eine aktuelle Studie von Kaspersky Lab und B2B International gibt einen vertieften Einblick in das Thema IT-Sicherheit bei Banken und Finanzinstitutionen und zeigt, wie schwer es ist, die IT-Infrastruktur vor wachsenden Cybergefahren zu schützen.
Banken investieren mehr in IT-Sicherheit
Die Studie zeigt, dass Finanzinstitutionen häufiger von zielgerichteten Attacken und Malware-Vorfällen betroffen sind, als andere Branchen. auch wenn sie im Vergleich generell weniger über Sicherheitsvorfälle berichteten. Mehr als jede vierte Finanzorganisation hatte bereits eine zielgerichtete Attacke zu beklagen.
70 Prozent der Banken berichten über Finanzbetrügereien mit Geldverlust ihrer Kunden, die durchschnittlich zu Kosten in Höhe von 1.446 US-Dollar für Privat- und 10.312 US-Dollar für Geschäftskunden führten.
Konsequenterweise sind die IT-Sicherheitsaufwendungen im Finanzbereich auch höher als in anderen Branchen. So geben Banken dreimal so viel für Cybersicherheit aus wie ähnlich große Organisationen aus dem Nicht-Finanzbereich. Zudem wollen 64 Prozent der befragten Banken mehr in die Verbesserung ihrer IT-Sicherheit investieren, um staatlichen Regularien sowie den wachsenden Anforderungen des Topmanagements und der Kunden zu entsprechen.
Herausforderung Phishing
Rund die Hälfte der befragten Banken geben an, dass ihre Kunden häufig von Phishing-Attacken betroffen sind. Die Banken haben das Problem erkannt und gehen dediziert gegen Phishing- beziehungsweise Social-Engineering-Attacken vor. Immerhin bei 61 Prozent der befragten Organisationen genießt die Sicherheit von Apps und Webseiten für Kunden hohe Priorität, gefolgt von der Implementierung komplexerer Authentifizierungs- und Verifizierungsverfahren, die bei 52 Prozent der Befragten hohe Priorität genießt.
Cyberattacken gegen Geldautomaten
Neben der IT-Infrastruktur und den Online-Banking-Prozessen auf Kundenseite, sind auch Geldautomaten für Kriminelle ein lohnendes Ziel. Allerdings zeigt die Studie, dass nur 19 Prozent der Banken sich Gedanken um Attacken gegen Geldautomaten machen, auch wenn die Anzahl von Schadprogrammen, die sich explizit gegen Geldautomaten-Infrastruktursysteme richtet, im Jahr 2016 im Vergleich zum Vorjahr um 20 Prozent angestiegen ist.
Neue Lösungsansätze zum Schutz gegen Cyberattacken
Die Entdeckung ungewöhnlicher und potenziell gefährlicher Aktivitäten in Kombination mit scheinbar unsichtbaren Angriffen erfordere der Studie zufolge das Zusammenspiel fortschrittlicher Lösungen. Die Mehrheit der befragten Finanzinstitute ist jedoch noch nicht bereit, externe Threat Intelligence in die eigene Cybersicherheitsstrategie mit einzubeziehen.
Um den Cybergefahren effizient gegenübertreten zu können, sollte die Finanzbranche daher auf mehrere Schlüsselkomponenten setzen. Dazu gehören hoch integrierbarer Schutz gegen zielgerichtete Attacken, mehrschichtige Sicherheit gegen Online-Betrug sowie Security Intelligence gegen neu aufkommende Bedrohungen.
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