Im Buch „Kampf den Zombies“ geht Nobelpreisträger Paul Krugman wirtschaftspolitischen Mythen auf den Grund. Klug, geistreich und bewaffnet mit Fakten geht er gegen verbreitete Irrtümer an. Bank Blog Leser haben die Chance, ein Exemplar zu gewinnen.
Der mit dem Nobelpreis ausgezeichnete Ökonom und Kolumnist der New York Times Paul Krugman ist dafür bekannt, die wirtschaftlichen Probleme der USA pointiert und schonungslos zu benennen. Mittlerweile zählt er zu den Veteranen unter den Kolumnisten der New York Times – und wird entweder geliebt oder gehasst. Mit seinem neuen Buch „Kampf den Zombies“ ist nun eine eindrucksvolle Sammlung seiner besten Kolumnen erschienen, die eindrücklich beweist, dass tatsächliches Wissen und gesunder Menschenverstand leider nicht immer die bestimmenden Maximen sind, weder in der Politik, noch in der Berichterstattung.
Falsche Thesen, die nicht tot zu kriegen sind
Krugmans Zombies sind dabei Ideen, die trotz aller gegenteiligen Beweise nicht tot zu kriegen sind, darunter auch der Glaube, dass Haushaltsdefizite immer etwas schlechtes sind und die Vorstellung, dass Steuersenkungen für die Reichen jemals jedem anderen zugutekommen könnten, als denjenigen, die nie aufhören, für sie zu plädieren. Immer wieder wurden die gleichen Argumente für die Verhätschelung der Reichen angeführt, allen voran von republikanischen Präsidenten von Ronald Reagan bis Donald Trump, obwohl es nie auch nur den den Hauch ernsthafter Beweise dafür gab.
Diese unermüdlichen Bemühungen über fünf Jahrzehnte gipfelten in der Steuersenkung der Trump Regierung, die der Politikberater Rick Wilson mit deutlichen Worten als ein Meisterwerk von „gigantischen Werbegeschenken der Regierung, ungedeckten Ausgaben, massiven Schulden und Defiziten und einem Katalog kapitalistischer Werbegeschenke“ bezeichnete. Wilson identifizierte auch den Einfluss der Milliardäre auf die Regierung. Washington, schrieb er, sei „zur medikamentenresistenten Syphilis des politischen Klimas geworden, die für eine Behandlung weitgehend unempfindlich und hoch ansteckend ist“. Krugmans Kolumnen wirken wie ein Heilmittel für diese Politik, indem sie die Bedeutung der Wirtschaftswissenschaften wieder in den Vordergrund stellen, nachdem diese so erfolgreich von der republikanischen Ideologie verdrängt wurden.
Wahrheit und Brisanz bleiben aktuell
Nun mag man überlegen, wie lesenswert politische Kolumnen Jahre nach ihrer Entstehung noch sind. Aber Krugmans Buch beweist, dass manche Beiträge auch in der Retrospektive kein bisschen an Wahrheit und Brisanz eingebüßt haben, etwa wenn er schreibt: „Wenn Sie sich mit Argumenten auseinandersetzen, die in böser Absicht vorgebracht werden, sollte die Öffentlichkeit nicht nur erfahren, dass diese Argumente falsch sind, sondern auch, dass sie in böser Absicht angeführt werden.“ Krugman führt auch aus, warum es der Politik und dem Lobbyismus zuzuschreiben ist, dass viele der längst widerlegten Zombie-Ideen nicht aussterben: „In manchen Fällen gilt es schon als parteiisch, bestimmte Fragen zu stellen. Wenn Sie fragen, wie es um die Einkommensungleichheit bestellt ist, rechnen Sie damit, dass nicht wenige Konservative Sie als unamerikanisch anprangern werden.“
Politik und Ökonomie
In seinen Kolumnen wird immer wieder deutlich, wie stark das oberste ein Prozent der Amerikaner im letzten halben Jahrhundert die demokratischen Prozesse dominiert und das Narrativ in seinem Sinne beeinflusst hat. Für Krugman ist es dadurch fast unmöglich geworden, eine rationale Politik umzusetzen, die einer Mehrheit der Amerikaner zugutekommt. Ganz besonders sah er diese Meinung in der Regierung Trump bestätigt. „Das hängt nicht nur damit zusammen, dass sich Trump eine Regierung der Schlimmsten und Begriffsstutzigsten zusammengestellt hat. Vielmehr ist es so, dass die moderne Republikanische Partei nicht das geringste Interesse hat, sich irgendetwas von ernst zu nehmenden Ökonomen anzuhören, egal welcher politischer Couleur. Sie setzt lieber auf Scharlatane und Spinner, das ist ihre Art von Leuten.“
Argumente statt Fake News
Ob und wann zumindest die dominantesten Zombie-Theorien aussterben werden und ob die US-Regierung unter Joe Biden ihnen etwas entgegensetzen wird, muss sich zeigen. Doch ein Anliegen dürfte Krugman mit seinem Buch erreicht haben: Je mehr Menschen erkennen, dass es sich bei manchen Argumenten nicht etwa um eine wissenschaftlich erwiesene Tatsache handelt, sondern um das genaue Gegenteil, desto seltener wird die Politik in der Lage sein, ihre Entscheidungen mit ihnen zu begründen. Insofern lohnt sich die Lektüre dieser Kolumnen auch Jahre nach ihrem Erscheinen immer noch.
Über den Autor Paul Krugman
Paul Krugman ist Professor für Volkswirtschaftslehre an der Princeton University und lehrt außerdem an der London School of Economics. 2008 erhielt er den Wirtschaftsnobelpreis. Er ist Autor zahlreicher Bestseller und seit über 20 Jahren Kolumnist für die New York Times.
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Das Buch hat 528 Seiten. Sie erhalten es u.a. bei Amazon.
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