KI-gestützte Cyberattacken auf Banken nehmen zu

Technologie als Bedrohung und Chance zugleich

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Eine aktuelle Studie zeigt, dass Cyberkriminelle zunehmend Künstliche Intelligenz einsetzen, um ihre Betrugsversuche gegen Finanzinstitute zu verbessern. Gleichzeitig nutzen die Institute selbst KI-Werkzeuge zu ihrer Verteidigung.

Studien und Research zu Cyber-Sicherheit und Cyber-Kriminalität

Cyber-Kriminalität ist die Kehrseite der Digitalisierung. Staat, Unternehmen, aber auch jeder Einzelne muss geeignete Maßnahmen zur Cyber-Sicherheit umsetzen, um Bedrohungen abzuwehren. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und was für Cyber-Resilienz getan werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Künstliche Intelligenz (KI) ist inzwischen zu einer wichtigen Komponente in den Abläufen von Banken und anderen Finanzmarktunternehmen geworden. Trotz der vielen Vorteile, die der Einsatz von KI bietet, stehen Finanzinstitute aber auch vor Herausforderungen und potenziellen Risiken. Eines davon ist, dass auch Cyberkriminelle die neuen Technologien für sich nutzen.

Künstliche Intelligenz ermöglicht es den Betrügern, Sprache und Eigennamen präzise identifizieren, wodurch hochgradig personalisierte Betrugsversuche für jedes Opfer erstellt werden können – einschließlich Bilder, Videos oder Audioinhalte. Dadurch eröffnet sich für Cyberattacken ein weites Feld an Möglichkeiten. Finanzinstitute müssen daher neue Strategien und Technologien entwickeln, um sich und ihre Kunden effektiv zu schützen.

Cyberkriminelle nutzen vermehrt KI

Einer Studie von Biocatch zufolge nehmen KI-gestützte Angriffe auf Finanzunternehmen weiter zu. Cyberkriminelle nutzen KI, um effektivere und umfassendere Betrugsversuche gegen Banken und die Finanzbranche durchzuführen, ohne dabei viel Bankexpertise oder technisches Know-how zu benötigen.

Drei Viertel der befragten Banken setzen bereits Künstliche Intelligenz zur Erkennung von Betrug und Finanzkriminalität ein. 87 Prozent geben an, dass diese Technologie ihre Reaktionsgeschwindigkeit auf potenzielle Bedrohungen verbessert hat. Fast 70 Prozent der Befragten berichten allerdings, dass die Angreifer KI geschickter einsetzen als die Banken bei der Abwehr solcher Attacken.

Ebenso besorgniserregend ist, dass etwa die Hälfte der Befragten im letzten Jahr einen Anstieg dieser Art von Angriffen festgestellt hat oder für 2024 mit mehr derartigen Angriffen rechnet. Mehr als die Hälfte der befragten Banken geben an, im Jahr 2023 zwischen fünf und 25 Millionen Dollar durch KI-gestützte Angriffe verloren zu haben.

Betrug durch synthetische Identitäten

91 Prozent der Befragten berichten, dass ihr Unternehmen die Sprachverifizierung bei wichtigen Kunden überdenkt, aufgrund der fortschreitenden Stimmerzeugung durch KI. Laut der Federal Reserve können die bisher verwendeten Betrugsmodelle bis zu 95 Prozent dieser synthetischen Identitäten, die zur Eröffnung neuer Konten verwendet werden, nicht erkennen. Infolgedessen wächst die Zahl der Finanzbetrugsfälle durch synthetische Identitäten in den USA am schnellsten, was Unternehmen jährlich Milliarden von Dollar kostet.

Das Zeitalter der Künstlichen Intelligenz verlangt nach neuen Authentifizierungsmethoden. Hier kann die Nutzung von Signalen der Verhaltensintention ein wichtiges Element sein. Dieser Ansatz ermöglicht es Finanzinstituten, Deepfakes und Stimmklone in Echtzeit zu erkennen.

Kommunikation und Informationsaustausch sind wichtig

Mehr als 40 Prozent der Befragten geben an, dass ihr Unternehmen Betrug und Finanzkriminalität in getrennten Abteilungen behandelt, die nicht zusammenarbeiten. 90 Prozent sind zudem der Ansicht, dass Finanzinstitute und Regierungsbehörden mehr Informationen austauschen müssen, um Betrug und Finanzkriminalität effektiv zu bekämpfen. Nahezu alle Befragten erwarten, dass sie in den nächsten zwölf Monaten KI nutzen werden, um Informationen über Hochrisikopersonen zwischen Banken auszutauschen.

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Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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