Koalas und Innovation – vom Aussterben bedroht!

Herausforderung Innovationskraft

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Wie eine exotische Errungenschaft wird Innovation zur Schau gestellt, um nach kurzer Zeit trotzdem zu verkümmern. Unternehmen scheinen zu einer internen Treibjagd aufrufen: „Killing Innovation!“ Bank Blog Leser haben die Chance, ein Exemplar des Buches zu gewinnen.

Buchtipps und Leseempfehlungen für Bankmanager und -mitarbeiter

Die Bereitschaft zu lebenslangem Lernen ist als Bestandteil einer Karriere in Zeiten der Veränderung allgemein akzeptiert. Dass „Lesen bildet“ weiß schon der Volksmund. Obwohl wir alle tagtäglich viel zu viel lesen „müssen“, lesen wir wohl alle gleichzeitig auch viel zu wenig. Im Bank Blog finden Sie daher Hinweise und Empfehlungen auf interessante Bücher, die Ihnen neue Erkenntnisse und Ideen vermitteln sollen.

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Kennen Sie das? Sie wachen eines Morgens auf und sind davon überzeugt, dass Sie endlich gefunden haben, was Sie glücklich machen wird und Ihr Leben lang gefehlt hat: ein Koala. Also gehen Sie in Ihre lokale Zoohandlung und kaufen sich ein besonders fluffiges Exemplar. Das unnötige Geschwätz des Händlers haben Sie nicht nötig, denn jeder weiß, was Koalas fressen: Eukalyptus.

Sie erfreuen sich die nächsten Tage herzlichst an dem schönen Tier in dem eigens hierfür erbauten Schaukasten. Sie lassen keine Gelegenheit aus, die Bewunderung Ihrer Nachbarn, Familie und Freunde für Ihre Errungenschaft abzuschöpfen. Doch irgendwie scheint das Tier nicht so richtig zu ticken. Es tastet die Eukalyptusblätter einfach nicht an. Es wird mager und verliert den Schimmer seines einst prachtvollen Pelzes.

Also denken Sie sich: „Weg damit. Wer hat überhaupt diese dämliche Idee gehabt, einen Koala anzuschaffen?“ Sie öffnen einfach die Tür des Schaukastens und entlassen ihn in die Freiheit: „Viel Spaß in Frankfurt! Tschüss.“ Erst später erfahren Sie auf einem Managementseminar, dass Koalas lediglich 12 der über 300 Eukalyptusarten fressen. Naja, es war ein Experiment. Koalas und Sie passen eben nicht zusammen. Aber vielleicht klappt es ja mit einem Tiger?

Artenschutz für Innovation

Wenn Ihnen das nicht bekannt vorkommt, erstens: Glückwünsch, dass Sie nicht mit der Bundesartenschutzverordnung in Konflikt geraten sind. Und zweitens: Sind Sie sicher? Diese kleine Geschichte ist (hoffentlich) offensichtlich eine Metapher – wobei ich die Hobbys der Frankfurter nicht im Detail kenne.

Denn wer sich lange genug mit den diversen Innovationsunterfangen im privatwirtschaftlichen Bereich beschäftigt, kommt nicht umher, dieser Metapher immer und immer wieder zu begegnen. Jedes Unternehmen will Innovation. Jedes Unternehmen weiß, es braucht Innovation und dennoch überlebt sie nur kurz. Woran liegt das? Wie kommt es, dass eine nachhaltige Innovationsfähigkeit für Unternehmen so essenziell ist, auch als so essenziell anerkannt wird und es dennoch so schwer hat?

Innovation ist ein andersartiges Tier

Die Innovation hat einen schweren Start, denn die meisten lernen sie in Workshops zu Design-Thinking, Working Out Loud oder sonstigen vermeintlichen Wundermaschinen kennen, die von heute auf morgen neue tolle Ideen für das Unternehmen produzieren sollen. Innovation kommt nicht richtig aus der „Kreativspielecke“ heraus. Sie wird Praktikanten und Lebenskünstlern überlassen, die an gläsernen Trennwänden mit Post-Its das Geschäftsmodell des Unternehmens revolutionieren sollen.

So hat Innovation keine Chance. Stattdessen ist Innovation Teil der Unternehmensstrategie und muss als solche behandelt werden. Denn neben Effizienzsteigerungen muss sich die Strategie auch mit der Frage beschäftigen: In welche neuen Geschäftsfelder könnte das Unternehmen vordringen? Diese Exploration basiert vereinfacht gesagt auf drei separaten Fähigkeiten, die ein Unternehmen als Ganzes adaptieren muss: eine Wahrnehmungsfähigkeit von Chancen, eine Fähigkeit des Ergreifens dieser Chancen und eine kontinuierliche Transformationsfähigkeit, um Erlerntes reproduzierbar zu machen. Wer also glaubt, Innovation ist mit Kreativworkshops gleichzusetzen, kauft den Koala ohne Gebrauchsanweisung.

Buchtipp: Killing Innovation von Thorsten Reiter

Killing Innovation von Thorsten Reiter.

Innovation frisst anders

Erfolgreiche Unternehmen sind erfolgreich, weil sie schlanke und effizient strukturierte Prozesse haben. Das Problem ist aber, dass relevanter Input für Innovationen nicht strukturiert fabriziert werden kann. Eine der wichtigsten Elemente, um eine entsprechende Wahrnehmungsfähigkeit aufzubauen, ist ein dicht geknüpftes Netzwerk in das unternehmensexterne Innovations-Ökosystem. Dieses besteht aus Kunden, Zulieferern, Forschungseinrichtungen, Startups und vielem mehr.

Unternehmen, die ihre Innovationsfähigkeit also nachhaltig am Leben halten wollen, müssen Prozesse haben, die kurzfristig erkannte Chancen rechtzeitig bis an die relevanten Entscheider tragen können. Das Bedürfnis, diese Inputs zu strukturieren und schön gleichmäßig über alle Quartale zu verteilen, wird dazu führen, dass das Unternehmen Chancen nicht ergreifen kann. Wer also glaubt, sich Marktchancen vorausschauend und gemütlich jedes Quartal anschauen zu können, füttert dem Koala den falschen Eukalyptus.

Innovation benötigt andere Pflege

Glauben Sie, in einem Strategieportfolio-Meeting im Jahr 2006 hätten Sie sich den Zuspruch des Komitees sichern können, wenn Sie gesagt hätten: „Wenn wir das Projekt „iPhone“ nicht finanzieren, werden wir allein hinsichtlich des Umsatzes in 10 Jahren kumulierte Opportunitätskosten von ca. 800 Milliarden Euro haben.“ Sie wären ausgelacht worden. Zurecht, denn: Radikale Innovationen in bekannten Messgrößen auszudrücken ist vollkommener Schwachsinn.

Sie hätten recht gehabt, aber Sie wären ausgelacht worden; zudem wahrscheinlich leider nicht aus dem eben genannten Grund, sondern weil unsere Management-Werkzeuge nicht darauf ausgelegt sind, Vertrauen in Visionen zu entwickeln und diese mit einer ordentlichen Portion Glaube an die Fähigkeiten jener auszustatten, die sie entwickelt haben. Wer versucht mit alten Management-Werkzeugen Innovationen messen zu können, kämmt seinen Koala mit der Katzenbürste (langsam gehen mir die Analogien aus).

Was tun, um die Innovation zu retten?

Die Innovationsfähigkeit muss als das anerkannt werden, was sie ist: Ein wichtiger Teil der Unternehmensstrategie. Ihre Eigenheiten müssen im Unternehmen verankert werden: beispielsweise in qualitativen Innovationsbriefings des Vorstandes und des Aufsichtsrats. In einer eigenen Abteilung, die sicherstellt, dass die drei Elemente der Innovationsfähigkeit durchgeführt werden. Mittels spezialisierter Innovationsmanager, die sich jeweils nur auf eins der Elemente fokussieren können und vieles mehr. Die Hoffnung stirbt zuletzt und man darf sie ruhig behalten – anders als Sie den Koala in Frankfurt.

„Killing Innovation“ kaufen oder gewinnen

Das Buch hat 150 Seiten. Sie erhalten es u.a. bei Amazon.

Leser des Bank Blogs haben die Chance, ein kostenloses Exemplar zu gewinnen. Schreiben Sie dazu bis zum 23. 12. 2022 in einem Kommentar unter den Artikel, was Sie an dem Buch besonders interessiert.

Das Buch wird unter allen Lesern, die einen Kommentar abgegeben haben verlost. Der Gewinner wird per E-Mail benachrichtigt und muss innerhalb einer Woche seine vollständige Adresse mitteilen. Der Buchgewinn wird dem Gewinner dann direkt zugesendet.

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Über den Autor

Dr. Thorsten Reiter

Dr. Thorsten Reiter leitet den Bereich Marktentwicklung bei der Swiss Life Wealth Managers. Zudem ist er Autor und Keynote Speaker zum Thema Innovation. Er studierte BWL und International Business & Politics in Deutschland, Großbritannien und den USA und war für die gemeinnützige Organisation Enactus tätig, die benachteiligten Menschen ökonomische Perspektiven in der Selbstständigkeit bietet.

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2 Kommentare

  1. Avatar
    Jörn Hanisch am

    Ich erlebe immer wieder, wie schwer sich Unternehmen und Organisationen mit Innovation tun. Die Ideen von Herrn Reiter würde mich sehr interessieren.

  2. Avatar
    Thomas Hetterscheidt am

    Eine „Innovation“ jagt die nächste. Aber was ist eigentlich für mein Unternehmen innovativ und wie kann es im Unternehmen erfolgreich präsent gemacht um umgesetzt werden? Würde mich interessieren was es in diesem Buch dazu gibt.

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