Die Europäische Kommission hat heute Standards zur technischen Umsetzung der neuen Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 verabschiedet. Damit sei nun für alle Marktteilnehmer Klarheit und Rechtssicherheit bezüglich des Zugangs zum Zahlungskonto geschaffen worden.
Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.
Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:
PSD2: Klarheit und Rechtssicherheit beim Kontozugang
Die Europäische Kommission hat heute technische Regulierungsstandards (Regulatory Technical Standards/RTS) verabschiedet, die elektronische Zahlungen in Geschäften und im Internet sicherer machen. Die Standards konkretisieren die Zweite Zahlungsdiensterichtlinie (Payment Service Directive 2/PSD2), die europaweit zum 13. Januar 2018 in Kraft tritt. Mit den technischen Standards sei nun für alle Marktteilnehmer Klarheit und Rechtssicherheit bezüglich des Zugangs zum Zahlungskonto geschaffen worden, erklärte die Deutsche Kreditwirtschaft (DK). Da Zugriffe grundsätzlich über eine dedizierte Schnittstelle (API) erfolgen sollen, sei ein Auslesen der Internetseite der Kreditinstitute, auch Screen Scraping genannt, durch Drittdienstleister grundsätzlich nicht mehr erlaubt. „Dies ist im Sinne des Kunden und stärkt sowohl die Sicherheit des Onlinebankings als auch die Transparenz über die Weitergabe von Daten“, heißt es in einer Stellungnahme der DK. Der Vizepräsident der EU-Kommission, Valdis Dombrovskis, betonte, die neuen Regeln würden alle Marktteilnehmer dazu anleiten, ihren Kunden bessere und sichere Zahlungsdienste zu bieten. Im Rahmen von PSD2 erhalten Drittdienstleister das Recht, auf Weisung eines Kunden auf dessen Zahlungskonto beim kontoführenden Institut zuzugreifen. Die RTS enthalten Rahmenvorgaben für die weitere Ausgestaltung des Kontenzugriffs. Kreditinstitute müssen dafür ihre Schnittstelleninfrastruktur für elektronische Kontozugriffe durch Drittdienstleister bis zum dritten Quartal 2019 anpassen.
Weitere Meldungen des Tages
Das war heute ebenfalls von Bedeutung:
EZB fordert Handelsplätze für notleidende Kredite
Die Europäische Zentralbank (EZB) plädiert für die Schaffung von Handelsplätzen zum Abbau des Milliardenbergs an notleidenden Krediten in der Eurozone. Mit solchen Plattformen für Problemdarlehen könnten einheitliche Kreditdaten bereitgestellt, Prüfungskosten gesenkt und mehr Investoren angelockt werden, hieß es in einer heute in Frankfurt veröffentlichten Untersuchung der EZB.
Bitcoin-Kurs markiert neues Rekordhoch
Der Kursanstieg der Digitalwährung Bitcoin geht weiter. Heute Morgen stieg der Kurs der umstrittenen Währung zeitweise um bis zu 18 Prozent auf mehr als 9.700 Dollar (8.190 Euro). Damit summieren sich die Gewinne seit Ende 2016 auf knapp 900 Prozent. Während die Krypto-Währung Bitcoin von einem Rekordhoch zum nächsten springt, sehen Experten eine gefährliche Marktübertreibung und warnen vor den Folgen einer platzenden Preisblase.
Griechenlands Geldgeber starten neue Prüfungsrunde in Athen
Die internationalen Gläubiger starten heute neue Kontrollen zu Griechenlands Reformbemühungen. Zum Auftakt geht es um die Entwicklung der Staatsfinanzen, wie aus Kreisen des Finanzministeriums zu erfahren war. Ein erstes Bild von der aktuellen Lage soll es nach Angaben eines Beamten des Athener Finanzministeriums, der an den Verhandlungen teilnimmt, am 4. Dezember bei einer Sitzung der Eurogruppe geben. Mit dem Abschluss dieser Kontrolle wird jedoch frühestens im Januar gerechnet, berichteten Zeitungen am Wochenende.
Meldungen aus einzelnen Bankinstituten
Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:
- Allianz will Tochter Euler Hermes komplett übernehmen.
- Bericht über UBS-Kaufinteresse beflügelt Commerzbank-Aktie.
- Hodler wird neuer Chef von Julius Bär.
Was am Dienstag wichtig wird
Am Dienstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:
- In London veröffentlicht die Bank of England das Ergebnis der Stresstests britischer Banken.
- Die Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung OECD stellt in Paris ihren halbjährlichen Wirtschaftsausblick mit Prognosen zu weltweitem Wachstum, Beschäftigung, Inflation und öffentlichen Finanzen vor.