Klimaschutz als Chance für europäische Unternehmen?

Handlungsfelder für Europa

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Eine aktuelle Studie verdeutlicht untersucht die aktuellen Handlungsfelder europäischer Unternehmen. Neben der Bekämpfung aktueller Krisen wird vor allem der Klimaschutz zum neuen, zentralen Handlungsfeld Europas.

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Deutsche Unternehmen sehen die Bewältigung aktueller Krisen als wichtigste Aufgabe an. Neben der Corona-Pandemie ist dies die Sorge vor fehlendem Zusammenhalt der EU-Mitgliedstaaten und den Herausforderungen in der Wirtschafts- und Währungsunion. Das zeigt eine Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Forsa unter Führungskräften im Auftrag von EY, DGAP und dem Wuppertal Institut.

Demnach sind vor allem der Klimawandel und die Möglichkeiten, diesen zu begrenzen, zu einem zentralen Handlungsfeld geworden. 26 Prozent der Unternehmen sehen die Umwelt- und Klimapolitik als eine der drei größten Herausforderungen für die EU. Im Vorjahr waren dies nur 9 Prozent.

Ehrgeiziges Klimaschutzprogramm der EU

Die Wirtschaft habe wahrgenommen, dass die Europäische Kommission mit dem „European Green Deal” ein ehrgeiziges Klimaschutzprogramm vorgelegt habe. Auch die immer strengere Regulierung in diesem Bereich hätte dazu beigetragen, dass das Thema aus Sicht der Wirtschaft enorm an Relevanz gewonnen hat und sich Unternehmen zunehmend damit beschäftigen, wie sie den Herausforderungen begegnen könnten.
Die befragten Firmen sehen die Politik in der Pflicht für eine aktivere Wirtschafts- und Finanzpolitik – zusätzlich zur Unterstützung bei Innovationen und in der Umsetzung der Klimaschutzmaßnahmen. Ebenso seien die Einhaltung von Rechtsstaatlichkeit und die Aufrechterhaltung von Finanzhilfen wichtig für die Manager.

Allumfassender Umbau im Visier

Die Politik wisse, dass nur tiefgreifende Veränderungen zur Transformation der Unternehmen beitragen. Allerdings zweifeln viele Unternehmer noch an der Konsequenz der Politik. Nur 46 Prozent der befragten Manager halten das Ziel der Europäischen Kommission, bis 2050 Treibhausgasneutralität zu erreichen, für realistisch.

Die Unternehmen selbst hätten den Weckruf gehört und erwarten neue Weichenstellungen der Regierungen. Die Auswirkungen dieser Umbaumaßnahmen auf das eigene Unternehmen aber werden von vielen Führungskräften durchaus skeptisch gesehen. 23 Prozent rechnen eher mit Nachteilen für das eigene Geschäft, 37 Prozent mit Vorteilen. Die übrigen Unternehmen sind unentschlossen.

Eine gute Klimapolitik würde die europäische Wirtschaft trotzdem stärken, glauben zumindest die befragten Manager deutscher Unternehmen: 50 Prozent sehen eher Vorteile für die deutsche Wirtschaft. Nur 27 Prozent befürchten vorwiegend Nachteile.

Von denjenigen Befragten, die eher von Vorteilen für Deutschland ausgehen, rechnen 75 Prozent damit, dass sich die Exportchancen für die deutsche Wirtschaft auf längere Sicht verbessern werden. 94 Prozent der befragten Unternehmen planen keine Standortverlagerungen ihres Unternehmens ins außereuropäische Ausland.

Europas Position im globalen Wettbewerb

Bei der Frage, wie wird sich der klimapolitische Umbau der europäischen Wirtschaft auf den globale Wettbewerbsposition Europa auswirkt, gehen die Meinungen auseinander. So wird die Transformation in Richtung Klimaneutralität die Position Europas gegenüber China nach Einschätzung von 44 Prozent der Unternehmen eher schwächen. Nur 37 Prozent sehen eine Stärkung Europas.

Im Hinblick auf die USA sind die Manager optimistischer: 45 Prozent der Unternehmen glauben, dass sich eher eine gesteigerte Wettbewerbsfähigkeit Europas gegenüber den USA ergeben wird. Lediglich 33 Prozent prognostizieren einen Verlust an Wettbewerbsfähigkeit.

Trotz Unsicherheit: Rückendeckung durch die Wirtschaft

Es gibt noch viele Unwägbarkeiten, was die Bewertung der Zukunft angeht. Grundsätzlich aber stehen die Unternehmen hinter dem politischen Plan, mehr in den Klimaschutz zu investieren. 82 Prozent halten die Ausrichtung für richtig, dass es nationale und europäische Programme für den Klimaschutz gebe. Die wirtschaftliche Erholung, die auf die Corona-Pandemie folgen werde, sollte so nachhaltig wie möglich gestaltet werden, Innovationen sollten gefördert und der notwendige Transformationsprozess beschleunigt werden.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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