Einer aktuellen Studie zufolge sorgt sich die Mehrheit der Deutschen wegen des Klimawandels und seiner Folgen. Das hat Auswirkungen auf das Konsumverhalten. Vor allem Nachhaltigkeit steht deshalb hoch im Kurs. Doch Umweltfreundlichkeit ist auch eine Frage des Einkommens.
Eine Mehrheit der Deutschen ist angesichts des Klimawandels beunruhigt. Das legt eine Umfrage der Unternehmensberatung Deloitte nahe. Demnach machen sich hierzulande deswegen 58 Prozent der Befragten Sorgen um Extremwetter und Co. Für die Studie befragte Deloitte weltweit 23.000 Personen – davon 1.000 aus Deutschland.
Mit ihrer Wahrnehmung liegen die Deutschen im internationalen Mittelfeld: Deutlich größer ist die Sorge in Indien (87 Prozent), Mexiko (80 Prozent) und Brasilien (76 Prozent). Am unbeschwertesten blicken die Skandinavier und Niederländer (37 Prozent) auf den Klimawandel und seine Folgen.
Verbraucher kaufen bewusster ein
63 Prozent der Befragten gaben an, ihr Konsumverhalten aufgrund des Klimawandels angepasst zu haben. 59 Prozent kauften in den vier Wochen vor der Umfrage nachhaltige Produkte.
Um einen Beitrag für den Klimaschutz zu leisten, geben die meisten Konsumenten (31 Prozent) mehr Geld für nachhaltige Alternativen aus als für konventionelle Produkte. 18 Prozent der Umfrage-Teilnehmer erstanden statt eines neuen Produktes ein recyceltes. 13 Prozent verzichteten aus Nachhaltigkeitsgründen auf eine schnelle und damit ressourcenintensive Lieferung.
Auch längere Lieferzeiten (26 Prozent) oder einen deutlichen Preisaufschlag (19 Prozent) wollen einige Verbraucher in Kauf nehmen. Weniger Kompromissbereitschaft zeigten die Befragten bei der Qualität: Nur elf Prozent der Umfrage-Teilnehmer hielten es für wahrscheinlich, dass sie Qualitätseinbuße akzeptierten, wäre ein Produkt dafür nachhaltiger.
Der umweltfreundliche Einkauf ist eine Frage des Einkommens
Nicht jede Bevölkerungsschicht ist im gleichen Maße dazu bereit, mehr für nachhaltige Produkte zu zahlen: Der umweltfreundliche Einkauf ist eine Frage des Gehalts. So haben zum Beispiel 70 Prozent jener Befragten, die mehr als 53.600 Euro brutto pro Jahr verdienen, während der vier Wochen vor der Umfrage nachhaltige Produkte oder Dienstleistungen erworben. Bei Befragten, die pro Jahr unter 53.600 Euro verdienen, war das bei 56 Prozent der Fall.
Auch das Alter der Befragten wirkt auf ihre Antworten ein: Verbraucher über 55 Jahre achten vor allem auf Wiederverwertung und die Minimierung ihres Ressourcenverbrauchs. 18- bis 34-Jährige verzichten öfter auf Fleisch.
Zu den häufigsten Maßnahmen der Bürger zählen die Reduzierung und das Recyceln von Haushaltsabfällen, wie auch das Energiesparen. 19 Prozent der Befragten versorgen ihr Eigenheim ausschließlich mit erneuerbarer Energie. Rund 40 Prozent fliegen nur, wenn es unabdingbar ist. Ein Drittel der Umfrage-Teilnehmer setzt beim Einkaufen auf lokal hergestellte Produkte.
45 Prozent der Befragten befürworten zudem strengere Umweltvorschriften – selbst dann, wenn dadurch Waren und Dienstleistungen teurer oder nicht mehr erhältlich wären.
Führt die Beunruhigung zu mehr Engagement?
Laut der Studie nahmen 18 Prozent der Befragten innerhalb der vergangenen zwölf Monate an Klimaprotesten teil. 22 Prozent sprachen mit öffentlichen Amtsträgern. 33 Prozent spendeten in jüngerer Zeit an Umweltorganisationen. 73 Prozent der Umfrage-Teilnehmer meinten, sie hätten mit Freunden oder Familienangehörigen über den Klimawandel, Nachhaltigkeit oder die Umwelt diskutiert.
Die Studie „Klimasorgen beeinflussen das Verbraucherverhalten in Deutschland“ können Sie hier direkt herunterladen.
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