Eine aktuelle Studie zeigt, dass die Fortschritte bei der globalen Dekarbonisierung – auch in Deutschland – alarmierend hinter den Ambitionen zurückbleiben, die für eine Einschränkung der Erderwärmung auf 1,5 °C erforderlich wären.

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Wenn die Menschheit weiterhin in gewohnter Form weiterleben will, gibt es zum Kampf gegen den Klimawandel keine Alternative. Aber das Ziel, die Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius gegenüber 1850 zu begrenzen, droht massiv zu scheitern. Einer Studie der Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsgesellschaft PwC zeigt, dass neun der 20 wichtigsten Volkswirtschaften im vergangenen Jahr sogar einen Anstieg bei ihren CO2-Emissionen verzeichneten. Auch Deutschland ist im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stark zurückgefallen und befindet sich mit 1,67 Prozent mehr Emissionen in einen deutlichen Negativtrend.

Im letzten Jahr betrug die weltweit erforderliche Dekarbonisierungsrate 12,9 Prozent. Die tatsächliche Rate lag aber bei gerade mal 0,5 Prozent. Die G20, die zusammen für rund 80 Prozent der globalen energiebezogenen Emissionen verantwortlich sind, kamen sogar nur auf einen Durchschnittswert von 0,2 Prozent – dem niedrigsten Stand seit zwei Jahrzehnten. Das bedeutet: Um die im Pariser Abkommen beschlossenen und im vergangenen Jahr auf der COP26 bestätigten Klimaziele zu erreichen, muss die weltweite Dekarbonisierungsrate nun auf 15,2 Prozent wachsen.

Internationale Unterschiede bei der Dekarbonisierung

Die Studie macht deutlich, dass es keinen einheitlichen Weg zum Netto-Nullpunkt gibt. Jedes Land hat mit eigenen Herausforderungen zu kämpfen und muss dementsprechend auch individuelle Strategien für die Dekarbonisierung entwickeln.

Betrachtet man einige der weltweit führenden Volkswirtschaften, so fällt auf, dass China seine Emissionen um 2,8 Prozent senken konnte, während die USA (+0,1 Prozent), Indien (+2,9 Prozent), Japan (+0,6 Prozent), Deutschland (+1,7 Prozent) und Frankreich (+1,4 Prozent) einen Anstieg verzeichneten – Effekte, die sich zum Teil auf die Erholung von der Pandemie zurückführen lassen. Am besten hat Südafrika (-4,6 Prozent) abgeschnitten, gefolgt von Australien (-3,3 Prozent), China (-2,8 Prozent), der Türkei (-2,7 Prozent), Kanada (-2,2 Prozent), Saudi-Arabien (-1,8 Prozent) und Südkorea (-1,6 Prozent).

Während die unsichere Versorgungslage kurzfristig für eine hohe Nachfrage nach fossilen Brennstoffen gesorgt hat, dürften auf lange Sicht jene vorne liegen, die sich jetzt verstärkt aus dieser Abhängigkeit lösen und auf erneuerbare Energien setzen. Dieser Anreiz – so die Studienautoren – sei ein wichtiger Hebel, um sich den dringend erforderlichen Dekarbonisierungsraten zu nähern.

Die Studie „Net Zero Economy Index 2022“ können Sie hier direkt herunterladen.


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