Kommt jetzt der europäische Finanzminister?

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Die EU-Kommission will den Posten eines europäischen Finanzministers einrichten und den Europäischen Stabilitätsmechanismus in einen Europäischen Währungsfonds umwandeln.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Brüssel fordert europäischen Finanzminister und EWF

Die EU-Kommission hat heute in Brüssel ihre Pläne für einen tiefgreifenden Umbau der Wirtschafts- und Währungsunion vorgelegt. Sie will den Posten eines europäischen Finanzministers schaffen. Zudem soll der Europäische Stabilitätsmechanismus (ESM), der vor allem Kredite an finanziell angeschlagene EU-Staaten vergibt, in einen Europäischen Währungsfonds (EWF) umgewandelt werden, hieß es in den Vorschlägen. Der neue Finanzminister soll zugleich Vizepräsident der Kommission und Eurogruppen-Chef sein. Er würde den EWF überwachen und vom Europaparlament kontrolliert. Die Pläne sollen dazu dienen, die Eurozone und die gesamte EU gegen künftige Finanzkrisen widerstandsfähiger zu machen. EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hatte die Richtung des Umbaus vorgegeben, nachdem in Großbritannien das Votum für den geplanten EU-Austritt gefallen war. Die Vorschläge müssen von den EU-Staaten und dem Europarlament genehmigt werden. Das Amt eines EU-Finanzministers war bereits mehrfach ins Gespräch gebracht worden und hatte heftige Debatten ausgelöst.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

US-Steuerreform setzt Schweizer Großbanken unter Druck

Die geplante US-Steuerreform könnte die Schweizer Großbanken UBS und Credit Suisse dazu zwingen, milliardenschwere Abschreibungen vorzunehmen. Nach Schweizer Medieninformation geht es dabei um die Verlustvorträge, die von den beiden Geldhäusern während der Finanzkrise in den USA gebildet wurden. Eine Senkung der Unternehmenssteuern auf 20 von bislang 35 Prozent zöge für die Credit Suisse eine Wertminderung ihrer Verlustvorträge um 2,1 Milliarden Franken (1,8 Milliarden Euro) nach sich, bestätigte heute ein Sprecher des Instituts.

DB-Chefvolkswirt Folkerts-Landau: größte Anleihen-Blase der Geschichte

Der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, David Folkerts-Landau, hat sich besorgt über die extrem niedrigen Zinsen an den Anleihemärkten geäußert. Die Politik der Europäischen Zentralbank (EZB), zumindest bis September 2018 Anleihen zu kaufen, hält er für schädlich. Die Entwicklung der Kapitalmarktrenditen sind seiner Ansicht nach aus dem Ruder gelaufen. Gemessen am Wirtschaftsboom in Deutschland müsste die Rendite für zehnjährige Bundesanleihen bei 2 bis 2,5 Prozent notieren, stattdessen liege sie bei lediglich 0,3 Prozent. „Das ist die größte Anleihepreisblase in der Geschichte der Menschheit“, warnte der Ökonom. „Die Frage ist: Kommen wir da ohne eine Finanzkrise heraus?“

Bitcoin erstmals über 12.000 Dollar

Trotz aller Kritik ist der Run auf die Kryptowährung Bitcoin weiter groß. Auf der Luxemburger Plattform Bitstamp sprang der Kurs heute erstmals über die Marke von 12.000 US-Dollar (10.129 Euro). Anfang des Jahres waren es noch weniger als 1.000 Dollar. Börsianer warnten, die Anleger blendeten mögliche Risiken komplett aus.

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldungen:

  • BaFin prüft Angaben des Deutsche-Bank-Großaktionärs HNA.
  • Nord/LB sieht weiteren Kapitalbedarf.

Was am Donnerstag wichtig wird

Am Donnerstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Der Präsident der Europäischen Zentralbank (EZB), Mario Draghi, und der Vorsitzende des Baseler Ausschusses für Bankenaufsicht und Gouverneur der Schwedischen Reichsbank, Stefan Ingves, wollen die Beschlüsse zu den Basel-III-Finanzreformen erklären.
  • In Berlin veranstaltet die SPD ihren Bundesparteitag, der über mögliche Gespräche zu einer Regierungsbildung mit der Union entscheiden soll (bis 9. Dezember).
  • Microsoft lädt zu einer Paneldiskussion in Berlin zum Thema „Mehr Digitalkompetenz für Deutschland“.
  • In Frankfurt widmet sich ein Presse-Roundtable, veranstaltet von der französischen Bank Société Générale, dem Thema „Aktien- und Anleihemärkte – Kapitalmarktausblick 2018“.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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