Digitalisierung verlangt neue Kompetenzen, verändert aber auch deren Aneignung. Führungskräfte und Mitarbeiter betrachten Kompetenzentwicklung zunehmend als Eigenverantwortung.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Führung und Leadership

Führung (oder Management) bedeutet nicht zwangsläufig auch Leadership. Beides ist jedoch wichtig, gerade in Zeiten der Veränderung. Dies gilt auch für Banken und Sparkassen. Studien über aktuelle Trends und Entwicklungen zu diesem wichtigen Themenbereich finden Sie im Bank Blog.
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Digitalisierung verändert die Arbeit von Wissensarbeitern. Wie genau und welche Hürden und Beeinträchtigungen dabei bestehen, hat eine aktuelle Studie der Personalberatung Hays untersucht. Dazu wurden 1.215 Fach- und Führungskräfte im deutschsprachigen Raum aus Unternehmen und Organisationen online befragt. Alle Befragten verfügen über eine akademische Ausbildung.

Kompetenzentwicklung in Eigenregie

Immer mehr Wissensarbeiter entwickeln demnach ihre Kompetenzen in Eigenregie weiter und verlassen sich nicht auf ihren Arbeitgeber. Zwei Dritte sehen sich selbst verantwortlich, in ihre Kompetenz zu investieren. Konsequenterweise kümmern sich 64 Prozent der befragten Wissensarbeiter selbst um ihre Weiterbildung, 59 Prozent in der Freizeit und fast die Hälfte der Befragten (46 Prozent) investiert auf eigene Kosten in die persönliche Weiterbildung.

42 Prozent der befragten Führungskräfte und drei von zehn der befragten Fachkräfte betrachten Lernen und Vernetzen als reine Freizeitangelegenheit.

Digitalisierung verändert die Wissensarbeit massiv

„Künftig geht es nicht mehr um fachliche Expertise. Diese wandert in Richtung Automatisierung und künstliche Intelligenz. Stattdessen zeichnen mentale und soziale sowie konzeptionelle Kompetenzen die Wissensarbeit der Zukunft aus“
Christoph Niewerth, Hays

79 Prozent der Führungskräfte und 68 Prozent der Wissensarbeiter sind sich einig, dass die Digitalisierung den Grad der Spezialisierung von Wissensarbeitern weiter erhöht. Dies erscheint durchaus kritisch, da eine zunehmende Spezialisierung für den einzelnen bedeutet, weniger flexibel einsetzbar zu sein. Für Unternehmen kann dies zu mehr Silodenken und weniger „Agilität“ führen, also zu einem Zustand, der gemeinhin nicht mit der Digitalisierung verbunden wird. Wissensarbeiter sollen daher in der Lage sein, Verantwortung zu übernehmen, thematisch über den Tellerrand zu blicken und die Themen der Kunden verstehen.

Uneins sind sich die beiden Gruppen aber darin, wie die Digitalisierung die Wissensarbeit verändert. So gehen 57 Prozent der befragten Führungskräfte davon aus, dass sich die Wissensarbeit im Zuge der technischen Entwicklung signifikant verändern oder ganz obsolet werden wird. 71 Prozent der Wissensarbeiter glauben hingegen, ihre Tätigkeit werde von der Automatisierungswelle und der Entwicklung künstlicher Intelligenz unberührt bleiben.

Immer noch viel Routine bei Wissensarbeitern

Im Vergleich zur Vorgängerstudie von 2013 ist festzustellen, dass Wissensarbeiter unverändert mit zu viel Routinearbeit beschäftigt sind (oder werden), hat sich de facto nichts geändert. Der Anteil der wissensbasierten Tätigkeit ist genauso hoch wie der Anteil für Routinetätigkeiten (jeweils 36 Prozent). Eine Abnahme der Routinetätigkeit, wie sie mit der fortschreitenden Digitalisierung immer verbunden wird, ist für die Wissensarbeiter nicht erkennbar. Allerdings gehen 57 Prozent der befragten Führungskräfte davon aus, dass sich die Wissensarbeit im Zuge der technischen Entwicklung signifikant verändern oder ganz obsolet werden wird.

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