Kostensparen und Preiserhöhungen in Deutschlands Banken

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Obwohl die deutschen Banken ihre Geschäftsaussichten so positiv wie lange nicht mehr beurteilen, setzen viele Institute angesichts niedriger Zinsen und hoher Kosten weiter auf Kostensparen und Preiserhöhungen.

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Im Bankenbrief informiert der Bundeverband Deutscher Banken jeden Tag über aktuelle News und Ereignisse aus der Finanz- und Bankenwelt.

Heute steht das folgende Thema im Blickpunkt:

Studie: Banken wollen Kosten weiter senken

Angesichts niedriger Zinsen und hoher Kosten durch die Regulierung sehen sich viele Geldhäuser einer Umfrage zufolge zum Sparen gezwungen. Wie aus dem Bankenbarometer der Beratungsgesellschaft EY hervorgeht, haben Kostensenkungsmaßnahmen für drei Viertel (74 Prozent) der Institute nach dem Risikomanagement die größte Bedeutung. Zwei von fünf Banken wollen in den kommenden zwölf Monaten Personal abbauen. Nur jedes zehnte befragte Institut plant in diesem Zeitraum zusätzliche Arbeitsplätze. Aufgrund des Kostendrucks müssen sich viele Bankkunden auf weiter steigende Entgelte einstellen. Fast ein Drittel der Häuser hat bereits oder will noch an der Gebührenschraube drehen. Wie EY-Bankenexperte Dirk Müller-Tronnier heute bei der Vorstellung der Studie erklärte, riskierten die Institute dadurch allerdings den Verlust von Kunden, denn der Wettbewerb sei nach wie vor hart. Gut zwei Drittel der 120 befragten Institute befanden daher, sie wollten in diesem Jahr ihre Entgelte nicht erhöhen. Insgesamt beurteilten die teilnehmenden Geldhäuser ihre Geschäftsaussichten so positiv wie nie seit Beginn der Umfrage 2007. Wachstumsaussichten werden vor allem bei Privatkunden und im Wertpapierhandel gesehen. Die von EY befragten Institute im Finanzsektor repräsentieren zusammen, gemessen an der Bilanzsumme, 70 bis 80 Prozent des deutschen Bankenmarktes.

Weitere Meldungen des Tages

Das war heute ebenfalls von Bedeutung:

Umfrage: Trump verunsichert Finanzmärkte

US-Präsident Donald Trump wird einer Umfrage zufolge von Anlegern als zunehmender Unsicherheitsfaktor für die Finanzmärkte gesehen. Das teilte die Investmentberatung Sentix heute als Ergebnis einer internationalen Befragung unter rund 1.100 privaten und institutionellen Investoren mit. Kaum verändert habe sich dagegen die Beurteilung des Brexit. „Der Aufreger […] ist Trump, der immer mehr für die Märkte zum Problemfall wird“, erklärte Sentix-Experte Manfred Hübner.

Französische Wirtschaft gewinnt an Schwung

Frankreichs Wirtschaft wird nach Einschätzung der Banque de France weiter Fahrt aufnehmen. Im zweiten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,5 Prozent im Quartalsvergleich zulegen, wie die Notenbank heute prognostizierte. Im ersten Quartal lag das Wachstum bei 0,4 Prozent, im Schlussquartal 2016 bei 0,3 Prozent. Seit Emmanuel Macron die Präsidentenwahl gewonnen habe, sei die Zuversicht in der Wirtschaft gestiegen, erklärten Experten.

Britische Manager verlieren Vertrauen

Die Unsicherheit in den Chefetagen der britischen Wirtschaft ist nach den Parlamentswahlen massiv gestiegen. Das Stimmungsbarometer fiel von minus 3 Punkten im Mai auf minus 37 Zähler im Juni, wie das Institute of Directors (IoD) heute als Ergebnis der Umfrage unter fast 700 Managern des Landes vorlegte. „Es ist schwer zu übersehen, welche dramatischen Folgen die aktuelle politische Unsicherheit auf die Unternehmensführer hat“, sagte IoD-Generaldirektor Stephen Martin.

Regierungssprecher Seibert: Deutschland will Bankenaufsicht

Deutschland wird sich nach Worten von Regierungssprecher Steffen Seibert nach dem EU-Austritt Großbritanniens um den Sitz für die Banken- und der Arzneimittelaufsicht bewerben. „Deutschland wirft für beide Agenturen den Hut in den Ring. Mit Bonn für die Arzneimittelaufsicht EMA und mit Frankfurt am Main für die Bankenaufsicht“, sagte er heute in Berlin. Bislang haben beide Behörden ihren Sitz in London.

Frankfurt holt bei FinTech-Unternehmen auf

Die Anstrengungen Frankfurts, mehr FinTech-Start-ups für sich zu gewinnen, zeigen Wirkung. Die Mainmetropole hat verglichen mit 2014 heute mehr als doppelt so viele Startups. Sie weist damit in Deutschland das größte Wachstum auf. Mittlerweile sind es knapp 60 solcher Unternehmen. Berlin verfügt allerdings immer noch über rund drei Mal so viele. „Frankfurt hat erst vor kurzem erkannt, dass Start-ups sexy sind“, erklärte Berater Peter Barkow, dessen Unternehmen die Datenbank FinTech Money Map erstellt. Remigiusz Smolinski, Innovationsexperte bei der Commerzbank-Tochter Comdirect, sagte dazu: „Frankfurt investiert sehr viel, nicht nur staatlich, sondern vor allem auch privat.“

Meldungen aus einzelnen Bankinstituten

Zu einzelnen Banken und Finanzinstituten gab es heute folgende Meldung:

  • GLS Bank: Nach Wegfall der Dispozinsen keine höhere Kreditnachfrage

Was am Dienstag wichtig wird

Am Dienstag stehen u.a. folgende Themen auf der Finanz-Agenda:

  • Der Bundesgerichtshof (BGH) verhandelt über die Klage von Verbraucherschützern. Dabei geht es um die Frage: Darf eine Bank für jede per SMS verschickte TAN-Nummer, die beispielsweise für Überweisungen benötigt wird, 10 Cent extra kassieren? Bei der Sparkasse Groß-Gerau kostete die Kontoführung übers Internet bereits pauschal 2 Euro im Monat. Ein Urteil ist am selben Tag möglich.
  • Die Privatbank Berenberg und das Hamburgische WeltWirtschaftsInstitut (HWWI) stellen in Frankfurt die Ergebnisse der Studie „Die Zukunft des Geldes“ vor.
  • In Ludwigshafen geht der Digital-Gipfel der Bundesregierung zu Ende.
  • Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble nimmt an einer Veranstaltung der Finanznachrichtenagentur Bloomberg in Berlin zur deutschen G20-Präsidentschaft teil.
  • In Washington beginnt die Tagung des Offenmarktausschusses der Fed, in der die Zinspolitik der US-Notenbank bestimmt wird. Die Bekanntgabe der Entscheidungen wird für Mittwoch erwartet.

Über den Autor

Bankenverband

Der Bundesverband deutscher Banken ist die Stimme der privaten Banken. in Deutschland: Als wirtschaftspolitischer Spitzenverband bündelt, gestaltet und vertritt er die Interessen des privaten Kreditgewerbes und ist Mittler zwischen den privaten Banken, Politik, Verwaltung, Verbrauchern und Wirtschaft.

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