Krisen meistern und Zukunft fördern

Förderbanken als Helfer und Motoren der Transformation

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Förderbanken sind Helfer in Krisenzeiten und zugleich Motoren der doppelten Transformation in Richtung Digitalisierung und Nachhaltigkeit. Das zeigen auch die Zahlen der aktuellen VÖB-Förderstatistik.

Förderbanken sind Krisenhelfer und Zukunftsgestalter

Förderbanken sind Krisenhelfer und Zukunftsgestalter.

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42 Milliarden Euro an Zuschüssen, Darlehen über 72 Milliarden Euro, 1,5 Milliarden an Globaldarlehen und 2 Milliarden Euro an Bürgschaften und Haftungsfreistellungen. Diese Zahlen stammen aus der aktuellen VÖB-Förderstatistik für das Jahr 2022. Die Publikation, die wir als Verband jedes Jahr veröffentlichen, bietet einen Überblick über das Volumen der öffentlichen Mittel und der bewältigten Förderanträge der Förderbanken, je nach Förderinstrument und -bereich.

Abfederung der Krise

Zum dritten Mal in Folge liegt das Fördervolumen deutlich über dem Vorkrisenniveau des Jahres 2019. Im Zuge der Corona-Krise schossen die Zahlen 2020 zum ersten Mal in die Höhe. Denn in enger Zusammenarbeit mit der Politik setzten die Institute ist dieser Ausnahmesituation die umfassenden Hilfsprogramme der Politik schnell und unbürokratisch um. Dies war ein enormer Kraftakt für die Förderbanken und ihre Beschäftigten. Doch nur so konnten Unternehmen vor der Insolvenz und Menschen vor der Arbeitslosigkeit bewahrt werden.

Das Virus ist mittlerweile in der öffentlichen Wahrnehmung in den Hintergrund getreten. Trotzdem arbeiten die Förderbanken weiterhin tagtäglich gegen die immer noch spürbaren wirtschaftlichen Konsequenzen an. So waren auch im vergangenen Jahr die Zuschüsse stark von den Corona-Hilfen geprägt. Allein 9,9 Milliarden Euro wurden von Bund und Ländern über Förderbanken zur Abfederung der Pandemieauswirkungen ausgereicht, dazu wurden 363.000 Anträge bewilligt.

Gleichzeitig ist mit dem Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine eine weitere Krise hinzugekommen. Die ökonomischen Auswirkungen – von Lieferengpässen über steigende Energiekosten bis hin zur weiterhin hohen Inflation – belasten Wirtschaft und Verbraucher enorm. Auch hier sind die Förderbanken des Bundes und der Länder gefragt und schaffen durch maßgeschneiderte Fördermaßnahmen notwendige Erleichterungen.

Wichtige Zukunftsinvestitionen

Doch die Arbeit der Förderbanken beschränkt sich nicht auf ihre Rolle als Helfer in herausfordernden Zeiten. Vielmehr sind ihr Auftrag und ihre Tätigkeit auch immer zukunftsorientiert. So gibt es in den Instituten ein klares Bekenntnis, die nachhaltige und digitale Transformation mit Finanzmitteln und Know-how voranzutreiben – und dieser Auftrag wird tagtäglich in den Instituten gelebt.

Den transformativen Einsatz der Förderbanken spiegeln auch die Zahlen der Förderstatistik wider. Beispielsweise entfiel ein Großteil der Zuschüsse auf den Wohnungs- und Städtebau. Dahinter verbergen sich unter anderem Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz der Gebäude sowie zur Bildung von Wohneigentum. Auch hinter den Darlehen, die auf einem extrem hohen Niveau bleiben, stehen Unterstützungsmaßnahmen für die Transformation. Hierunter fallen zum Beispiel Mittel zur Digitalisierung von Unternehmen und Schulen oder zum nachhaltigen Umbau der Landwirtschaft.

Rahmenbedingungen müssen stimmen

Damit die Institute ihre doppelte Rolle als Krisenhelfer und Zukunftsgestalter weiterhin erfolgreich ausfüllen können, müssen die regulatorischen Rahmenbedingungen stimmen. Dabei sind folgende Punkte aus unserer Sicht von besonderer Bedeutung:

  • Langfristiges regulatorisches Gesamtbild definieren: Wir plädieren mindestens für ein Innehalten und idealerweise für einen Neustart in Sachen Regulierung. „Große Linien statt Klein-Klein“ ist hier das Schlagwort.
  • Stärkere Prinzipienorientierung ermöglichen: Insbesondere bei Themen mit über­geordneter gesellschaftlicher Relevanz, wie der Nachhaltigkeit oder neuen Technologien, sollte ein stärker prinzipienorientierter Regulierungsansatz verfolgt werden.
  • Krisenerfahrungen nutzen: Speziell in den jüngsten Krisen haben Politik, Aufsicht und Institute praktische Erkenntnisse gesammelt, welche regulatorischen Hebel umgelegt werden können, um kurzfristig operative Entlastungen zu erwirken – ohne dabei die Finanzstabilität zu gefährden.
  • Effizienz sicherstellen: Bei neuen Regulierungsvorhaben sollte ein stärkeres Augenmaß auf Kosten-Nutzen-Analysen und den Grundsatz der Wirtschaftlichkeit gelegt werden.

Krisenhelfer und Zukunftsgestalter

Die aktuelle Förderstatistik zeigt, dass die Förderbanken in ihren Regionen wichtige Arbeit leisten, um das Land gut durch herausfordernde Zeiten zu bringen und gleichzeitig Wirtschaft und Gesellschaft fit zu machen für zukünftige Aufgaben. Mit den richtigen Rahmenbedingungen können die Institute auch weiterhin ihre doppelte Rolle als Krisenhelfer und Zukunftsgestalter erfolgreich ausfüllen.


Dokument als PDF herunterladenDie Studie „VÖB-Förderstatistik für das Jahr 2022“ können Sie hier direkt herunterladen.


 

Dominik Lamminger - Mitglied der Geschäftsleitung, VÖB

Dominik Lamminger

Dominik Lamminger ist Koautor des Beitrags. Er ist. Mitglied der Geschäftsleitung beim Bundesverband Öffentlicher Banken Deutschlands (VÖB) und leitet den Geschäftsbereich Förderbanken, Finanzierung und Verbandssteuerung. Zuvor war der gelernte Bankkaufmann im Pressebereicht der BayernLB tätig.


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Über den Autor

Iris Bethge-Krauß

Iris Bethge-Krauß ist Hauptgeschäftsführerin des Bundesverbands Öffentlicher Banken Deutschlands. Zuvor leitete die gelernte Journalistin u.a. den Bereich Kommunikation beim Bundesverband Deutscher Banken und war Pressesprecherin des Familienministeriums.

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