Der Einsatz Künstlicher Intelligenz wird das Wachstum von Unternehmen ankurbeln und neue Jobs schaffen. Führungskräfte und Mitarbeiter sehen den Entwicklungen optimistisch entgegen.
Die Auswirkungen der digitalen Transformation und des Einsatzes neuer Technologien auf die Arbeitswelt sind umstritten. Die einen erwarten deutliches Wachstum und mehr Jobs, die anderen rechnen mit einem dramatischen Wegfall von Arbeitsplätzen.
Accenture hat eine Studie über die Auswirkungen intelligenter Technologien auf Unternehmen und die Arbeitswelt veröffentlicht. Dazu wurden weltweit 14.078 Arbeitnehmer und Selbständige sowie 1.201 Führungskräfte in Unternehmen in elf Staaten zu ihren Einstellungen und Erwartungen an Künstliche Intelligenz befragt. In Deutschland nahmen 1.022 Arbeitnehmer und Selbständige sowie 100 Führungskräfte an der Studie teil.
Wachstumsimpulse durch KI
Führungskräfte messen Künstlicher Intelligenz eine hohe Bedeutung zu: So sind 45 Prozent davon überzeugt, dass zukünftig jegliche Innovation auf Künstlicher Intelligenz basieren wird. 79 Prozent der deutschen Unternehmen wollen in den kommenden drei Jahren weitere Aufgaben und Prozesse in großem Stil automatisieren.
Der Studie zufolge wird die Automatisierung nur in den USA (92 Prozent) und Großbritannien (84 Prozent) noch konsequenter vorangetrieben, während in China nur etwas mehr als die Hälfte der untersuchten Unternehmen (56 Prozent) dies anstrebt.
Die Studie prognostiziert, dass die Umsätze von Unternehmen durch die Technologie weltweit bis 2022 um durchschnittlich 38 Prozent steigen könnten. Zudem könnte die Zahl der Arbeitnehmer in den untersuchten Unternehmen in diesem Zeitraum um insgesamt 10 Prozent wachsen.
Allerdings hängen diese positiven Effekte davon ab, ob es den Firmen gelingt, ihre Belegschaften fit für den technologischen Wandel zu machen und die Zusammenarbeit von Mensch und Maschine voranzubringen.
Wandel in der Arbeitswelt durch KI
Arbeitnehmer sehen dem Wandel der Arbeitswelt und dem Einsatz Künstlicher Intelligenz mit großer Zuversicht entgegen: Mehr als die Hälfte der in Deutschland befragten Arbeitnehmer und Selbständigen erwartet innerhalb der nächsten drei Jahre positive Auswirkungen auf ihren Arbeitsalltag. Nur sechs Prozent befürchten eine Verschlechterung.
Ganz besonders heben die Befragten hervor, dass ihre Arbeit durch neue Technologien einfacher (70 Prozent) und abwechslungsreicher (57 Prozent) werden wird. Etwas mehr als die Hälfte (55 Prozent) erhofft sich dadurch sogar neue Karriereperspektiven.
63 Prozent sind allerdings der Meinung, dass sie sich zusätzliche Fähigkeiten aneignen müssen, um das volle Potenzial von intelligenten Technologien im Arbeitsalltag nutzen zu können.
Unternehmen planen mit KI – zumindest partiell
Bereits jedes dritte Unternehmen in Deutschland hat laut Studie die Aufgabenbereiche und Rollenbeschreibungen von Mitarbeitern in erheblichem Maße neu definiert, um den technologischen Veränderungen im Arbeitsalltag gerecht zu werden. Hierzulande sind sogar 42 Prozent der Führungskräfte überzeugt, dass der Wandel der Arbeitswelt noch deutlich weiter gehen wird. Fest definierte Rollenbeschreibungen gehören ihrer Ansicht nach bald der Vergangenheit an, da die Arbeit zukünftig viel stärker projektbasiert sein und neue Technologien ein ständiges Aneignen von neuen Fähigkeiten erfordern werden.
Allerdings scheuen deutsche Unternehmen bisher große Investitionen in die Vorbereitung ihrer Mitarbeiter auf diese neue Arbeitswelt. Nur vier Prozent planen in den nächsten drei Jahren erhebliche Mehrausgaben für die Qualifikation der Belegschaft, 41 Prozent wollen zukünftig sogar weniger in die Weiterbildung der Mitarbeiter investieren.
Arbeitswelt der Zukunft
In der Arbeitswelt der Zukunft werden Menschen und intelligente Maschinen eng zusammenarbeiten. Viele Aufgaben können dadurch besser erledigt werden, weil menschliche Fähigkeiten durch Künstliche Intelligenz unterstützt werden. Entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg von Unternehmen wird sein, ob es Unternehmen gelingt, die Mitarbeiter zu qualifizieren und bisherige Jobprofile an die neuen Gegebenheiten anzupassen.
Unternehmen müssen aus eigenem Interesse in die Qualifizierung ihrer Belegschaft investieren, etwa indem sie dafür die durch höhere Effizienz entstandenen zusätzlichen Gewinne nutzen. Damit sichern sie sich langfristig einen Wettbewerbsvorteil, denn nur dort, wo Mensch und Maschine kollaborieren, steigt die Produktivität weiter und entsteht eine Grundlage für die Geschäftsmodelle der Zukunft.
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