Kunden erwarten sicheres und komfortables Banking

Deutschlands Banken im Dilemma hoher Ansprüche

Abonnieren Sie den kostenlosen Bank Blog Newsletter

Die Deutschen fordern beim Banking sowohl hohe Sicherheit als auch maximalen Komfort – das, was Banken und Sparkassen bisher leisten, reicht ihnen nicht. Das zeigt eine aktuelle Studie. Doch den Spagat zwischen beiden Extremen zu meistern, ist nicht einfach.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

Partner des Bank Blogs

Prestatech ist Partner des Bank Blogs

Deutschlands Bankkunden stellen hohe Erwartungen an ihre Finanzinstitute. Das ist Ergebnis einer Untersuchung eines amerikanischen Entwicklers für Analytics-Software, FICO. Auf Grundlage einer Umfrage verdeutlicht die Studie den Spagat, den Banken und Sparkassen leisten müssen, um ihre Kunden zufriedenzustellen: Einerseits fordern die Kontoinhaber eine bestmögliche Zahlungssicherheit. Andererseits einen so hohen Komfort wie möglich.

Finanzbetrug ist ein Grund zum Bankwechsel

So duldet die Mehrheit der befragten Bankkunden zum Beispiel keinen Finanzbetrug – 58 Prozent würden das Institut wechseln, sollte sich herausstellen, dass ihre Bank oder Sparkasse in einen Geldwäscheskandal verwickelt war oder ist. Gäbe es einen Betrugsvorfall einem ihrer Konten und die jeweilige Bank oder Sparkasse würde nicht zufriedenstellend darauf reagieren, würden 30 Prozent der Umfrage-Teilnehmer wechseln. 59 Prozent würden sich in einem solchen Falle bei der Bank beschweren.

Schlüge eine Online-Transaktion beim ersten Anlauf fehl ­– etwa, weil Sicherheitsautomatismen greifen – wechselten rund 15 Prozent die Bank oder Sparkasse. Passierte das ein zweites oder sogar drittes Mal, verabschiedeten sich circa 32 Prozent der Befragten von ihrem Kontoanbieter. Nach vier oder mehr Vorfällen würden 11 Prozent umsatteln. 21 Prozent hielten ihrer Bank oder Sparkasse trotz der Widrigkeiten die Treue.

Die Ergebnisse würden verdeutlichten, dass Bankkunden kaum Abbrüche oder Fehlschläge duldeten, wie die Autoren der Studie kommentieren.

Bankkunden fordern strengere Sicherheitsmaßnahmen

Das, was die Banken bisher an Sicherheit bieten, ist den Umfrage-Teilnehmern noch zu wenig: 25 Prozent von ihnen gaben an, dass die Sicherheitsüberprüfungen in Sachen Kredit- oder Debitkarten, Daueraufträgen oder Überweisungen nicht ausreichten. Die Aufteilung stellt sich folgendermaßen dar:

  • 27 Prozent waren der Meinung, dass es bei einer Online-Zahlung mit ihrer Debit- oder Kreditkarte zu wenige Sicherheitsprüfungen gäbe.
  • 36 Prozent glaubten dies zum Befragungszeitpunkt auch von Kredit- oder Debitkartenzahlungen im stationären Handel.
  • Bei Daueraufträgen sind 18 Prozent unzufrieden.
  • 20 Prozent wünschen sich mehr Zahlungssicherheit bei Überweisungen.

Deutsche fürchten sich kaum vor Scams – eine Fehleinschätzung?

So stark die Bundesbürger auf Sicherheit beim Banking bedacht sind, so schwach ist ihre Angst vor sogenannten Scams – Betrugsfälle also, bei denen Kriminelle über gefälschte E-Mails oder Audiodateien versuchen, etwaige Bankkunden dazu zu bringen, ihnen Geld zu überweisen. Die Betrüger bitten dann um Vorschüsse für versprochene Gegenleistungen, die letztlich nie erbracht werden. Nur 5,4 Prozent der Umfrage-Teilnehmer sorgte sich zum Befragungszeitpunkt um solche Fälle.

Warum ist die Angst der Deutschen vor Scams so gering? Weil die Gefahr unterschätzt werde, wie die Studienautoren betonen – die Verbraucher dächten etwa, sie seien zu schlau, um auf Scams hereinzufallen. Die Warnungen der Banken stießen daher auf taube Ohren.

Den Banken und Sparkassen selbst raten die Studienautoren, nachzujustieren. Zum Beispiel mittels Analytics-Lösungen, die betrügerisches Verhalten erkennen selbst dann erkennen würden, sollte es keinen altbekannten Mustern folgen.

Die Kundendaten sind oft nicht mehr aktuell

Desweiteren ergab die Umfrage, dass Banken und Sparkassen in vielen Fällen über veraltete Kundendaten verfügen. So gaben die Befragten an, dass ihre Finanzinstitute etwa eine falsche Adresse (21 Prozent), Handynummer (36 Prozent), Festnetznummer (49 Prozent) oder E-Mail-Adresse (28 Prozent) besäßen. Sieben Prozent der Umfrage-Teilnehmer gaben an, dass ihre Bank keine dieser Daten korrekt vorliegen habe. Dies führe unter anderem dazu, dass etwa jeder fünfte Brief nicht zugestellt werden könne, wie es in der Studie heißt.

Einige Bundesbürger haben noch immer kein Smartphone

Viel ist geschrieben worden über die Behäbigkeit der deutschen Seele – Modernisierungen kommen im Lande der Dichter und Denker seit hunderten von Jahren eher später an als bei europäischen Nachbarn. Das gilt offenbar auch für das Mobiltelefon: 15 Prozent der Deutschen besitzen nämlich keines. Im internationalen Durchschnitt seien dies etwa sieben Prozent. Kein Smartphone heißt: kein Online-Banking – keine Kontaktaufnahme über WhatsApp, SMS oder eine Banking-App.

Den Banken und Sparkassen raten die Studienautoren, derlei Kunden nicht aus den Augen zu verlieren und ihre Filialen weiterhin zu betreiben – schließlich wollten rund 12 Prozent der Befragten nach Ende der Corona-Pandemie ihre Bankgeschäfte wieder ausschließlich in der Niederlassung regeln. 16 Prozent planen ein hybrides Modell mit sowohl der Filiale als auch dem Online-Banking.

Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten kostenfreien Zugriff auf die Bezugsinformationen zu Studien und Whitepapern.

Sie sind bereits Abonnent? Hier geht es zum Login
 

Noch kein Premium-Leser?
Premium Abonnenten des Bank Blogs haben direkten Zugriff auf alle kostenpflichtigen Inhalte des Bank Blogs (Studienquellen, E-Books etc.) und viele weitere Vorteile.

>>> Hier anmelden <<<

Neu: Tagespass Studien
Sie wollen direkten Zugriff auf einzelne Studien, aber nicht gleich ein Premium-Abonnement abschließen? Dann ist der neue Tagespass Studien genau das richtige für Sie. Mit ihm erhalten Sie für 24 Stunden direkten Zugriff auf sämtliche Studienquellen.

>>> Tagespass Studien kaufen <<<


Ein Service des Bank Blogs
Der Bank Blog prüft für Sie regelmäßig eine Vielzahl von Studien/Whitepapern und stellt die relevanten hier vor. Als besonderer Service wird Ihnen die Suche nach Bezugs- und Downloadmöglichkeiten abgenommen und Sie werden direkt zur Anbieterseite weitergeleitet. Als Premium Abonnent unterstützen Sie diesen Service und die Berichterstattung im Bank Blog.

Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

Vielen Dank fürs Teilen und Weiterempfehlen


Mit dem kostenlosen Bank Blog Newsletter immer informiert bleiben:

Anzeige

Get Abstract: Zusammenfassungen interessanter Businessbücher

Kommentare sind geschlossen

Bank Blog Newsletter abonnieren

Bank Blog Newsletter abonnieren