Kunden fordern mehr Nachhaltigkeit von Banken

Vertrauen und ökologisch-soziale Ausrichtung

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Eine Studie zeigt: Immer mehr Bankkunden legen Wert auf eine ökologisch-soziale Ausrichtung ihrer Bank. Eine Mehrheit ist auch bereit, für nachhaltige Produkte mehr zu bezahlen. Diese Bereitschaft hat – aus Sicht der Finanzinstitute – allerdings einen (wichtigen) Haken.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Die TeamBank untersucht regelmäßig und repräsentativ, wie Bundesbürger zwischen 18 und 79 Jahren zu Themen rund um Finanzen und Ausgaben denken. In der diesjährigen Befragung wurde dem Aspekt Nachhaltigkeit besondere Beachtung geschenkt.

In der Gesellschaft schreitet der Wandel demzufolge voran. Es sei breiter Konsens, dass sich alle Unternehmen, ganz gleich aus welcher Branche, mit dem Klimawandel auseinandersetzen sollen. Diese Ansicht vertreten 83 Prozent der Deutschen. In der Generation 50Plus sind es sogar 87 Prozent.

Zahlungsbereitschaft für Öko-Produkte höher als für Bankprodukte

Grundsätzlich sind der Befragung zufolge 52 Prozent der Befragten bereit, bei nachhaltigen Erzeugnissen mehr Geld auszugeben. Aus der Generation 50Plus würde fast jeder Zweite höhere Preise akzeptieren, wenn der Artikel dafür umweltfreundlich und fair hergestellt wurde. Bei den unter 30-Jährigen sind sogar 64 Prozent bereit, tiefer in die Tasche zu greifen – etwa, wenn es um einen nachhaltig produzierten Pullover oder eine stromsparende Küchenmaschine geht.

Pech für die Banken: Die Zahlungsbereitschaft erstreckt sich bisher nicht auf Finanzprodukte. Lediglich der Drittel der Bundesbürger ist bereit, Renditeeinbußen oder höhere Kosten für Finanzprodukte in Kauf nehmen. In der Generation 50Plus sind es sogar nur 27 Prozent. Bei den jüngeren Deutschen unter 30 Jahren dagegen ist die Bereitschaft größer: 45 Prozent würden höhere Kosten oder geringere Renditen, z.B. für eine nachhaltige Geldanlage, akzeptieren.

Bankkunden achten auf ökologisch-soziale Standards

Wenn Banken und Sparkassen jetzt aber glauben, das Thema Nachhaltigkeit sei ihren Kunden gleichgültig, so täuschen sie sich. Zwar ist bei Finanzdienstleistungen das Bewusstsein der Kunden für ökologisch-soziale Standards noch nicht ganz so ausgeprägt wie in anderen Lebensbereichen. Aber dieser Bereich wird nachziehen. Und bereits heute hängt das Vertrauen vieler Menschen in ihre Bank daran, ob das Unternehmen seiner gesellschaftlichen Verantwortung gerecht wird.

So geben 41 Prozent der Befragten an, darauf zu achten, dass bei Bank- und Versicherungsprodukten ökologisch-soziale Standards eingehalten werden. Die Generation 50Plus ist dabei besonders gewissenhaft, wie die Studie zeigt. Für 53 Prozent kommt es nicht in Frage, einer Bank Vertrauen zu schenken, die keine ökologisch-sozialen Anstrengungen vorweisen kann.

Banken müssen sich dieses Vertrauen erarbeiten und täglich unter Beweis stellen, dass sie es auch verdienen. Daher sei es umso wichtiger, den Nachhaltigkeitsaspekt bei allen Produkten und Services mitzudenken und insbesondere Umweltschutz und digitale Innovationen miteinander in Einklang zu bringen.

Infografik: Kundenerwartungen an Nachhaltigkeit im Banking

Die folgende Infografik enthält die wichtigsten Ergebnisse der Umfrage zu den Anforderungen der Kunden an Nachhaltigkeit bei Banken und Sparkassen:

Infografik: Kundenerwartungen an Nachhaltigkeit im Banking

Wie Kunden über Nachhaltigkeit im Banking denken.

Über den Autor

Dr. Hansjörg Leichsenring

Dr. Hansjörg Leichsenring ist Herausgeber des Bank Blogs und der Finanzbranche seit über 30 Jahren beruflich verbunden. Nach Banklehre und Studium arbeitete er in verschiedenen Positionen, u.a. als Direktor bei der Deutschen Bank, als Vorstand einer Sparkasse und als Geschäftsführer eines Online Brokers. Als Experte für Strategien in den Bereichen Digitalisierung, Innovation und Vertrieb ist er gefragter Referent und Moderator bei internen und externen Veranstaltungen im In- und Ausland.

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