Der Zeitgeist macht vor dem Banking keinen Halt: Inzwischen wird von Finanzinstituten erwartet, umweltfreundlich zu handeln. Viele Kunden wären bereit, für mehr Nachhaltigkeit im Banking tiefer in die Tasche zu greifen. Das zeigt eine aktuelle Studie.
Welche Erwartungen haben Kunden an das Banking der Zukunft? Die Unternehmensberatung Eurogroup Consulting meint, diese Frage beantwortet zu haben. Dafür befragten die Autoren 1.250 Bankkunden. Der Fokus galt der Nachhaltigkeit im Banking: Welchen Einfluss hat der Nachhaltigkeitstrend auf das Banking? Wie können Banken sich einen Wettbewerbsvorteil schaffen?
Demnach wünschen sich rund zwei Drittel der Befragten, dass sich ihre Hausbank stärker für das Thema Nachhaltigkeit engagiere. Bei Kunden zwischen 16 und 24 Jahren sind es sogar 77 Prozent. Für Banken gehe damit ein klarer Handlungsauftrag einher, ihr Geschäftsmodell nachhaltig auszurichten, kommentieren die Autoren der Studie das Ergebnis. Banken, die sich nicht nachhaltiger positionieren oder den Eindruck von „Greenwashing“ erzeugen, liefen Gefahr, mehr als die Hälfte ihrer Kunden zu verlieren. So erklären 13 Prozent der Befragten, sie würden aus diesen Gründen auf jeden Fall ihre Hausbank wechseln. 41 Prozent ziehen einen solchen Schritt in Erwägung.
Der Status Quo der Nachhaltigkeit
40 Prozent der Befragten meinen: Eine nachhaltige Einstellung der Hausbanken sei bislang kaum zu erkennen. Das gilt für alle Bankengruppen – von Privat- über Direkt- bis hin zu Regionalbanken. Je nach Bankengruppe erklären zudem 28 bis 41 Prozent ebenfalls eher verhalten, dass sie das Gefühl hätten, dass sich bei der eigenen Hausbank etwas verändere.
Dass nur ein geringer Anteil der Befragten das eigene Finanzinstitut als Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit wahrnimmt, biete jedoch mehr Chancen als Risiken, wie die Studienautoren meinen. Es gelte, sich schneller zu positionieren als die Wettbewerber, um die Kunden von der Neuausrichtung zu überzeugen und sich so einen Vorteil zu verschaffen.
Bankkunden bereit, für Nachhaltigkeit zu bezahlen
Elf Prozent der Befragten erklärten in der Umfrage, dass sie für Nachhaltigkeit sogar – und in jedem Falle – mehr bezahlen oder aber auf Rendite verzichten würden 38 Prozent würden dies „unter bestimmten Umständen“ tun.
68 Prozent der Befragten ist bei der Auswahl nachhaltiger Finanzprodukte Transparenz besonders wichtig: Sie wollen wissen, was mit ihrem Geld gemacht wird. Auf Glaubwürdigkeit, etwa durch Zertifizierungen, achten 57 Prozent. Persönliche Aufklärung und Beratung zum Thema Nachhaltigkeit wünschen sich 47 Prozent.
Rund 50 Prozent zeigen zudem Interesse an einem nachhaltigen Girokonto. 44 Prozent finden Kapitalanlagen in regionale Ökoprojekte besonders attraktiv. Ebenso viele interessieren sich für nachhaltige Fonds, ETFs und Aktien. Entwickeln Banken nachhaltige Produkte, die überzeugen, könne dies für sie eine Ertragschance bedeuten, wie die Autoren schreiben.
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