Vielfältige Krisen und steigende Preise führen bei Verbrauchern zu wirtschaftlicher Unsicherheit. Eine Studie zeigt, welche Bereiche Banken Potenziale bieten, um in Zeiten finanziellen Drucks Kundenbindung und Kundenzufriedenheit zu stärken.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Corona-Pandemie, Ukraine-Krieg, Lieferengpässe, die in vielfältige private Bereiche hinein wirken, steigende Preise, höhere Zinsen, drohende Rezession – die Liste der vielfältigen Herausforderungen, vor denen Verbraucher aktuell stehen, scheint kein Ende zu nehmen.

Vor diesem Hintergrund hat der Informationsdienstleister CRIF Konsumenten aus sechs europäischen Ländern (darunter Deutschland) befragt, wie sich die gestiegenen Lebenshaltungskosen auf die Nachfrage nach Finanzdienstleistungen auswirken werden. Die Ergebnisse zeigen sowohl die Erwartungen der Konsumenten an ihre Finanzlage, als auch an die Beziehung zu ihren Banken während der kommenden finanziell schwierigen Phase auf.

Verbraucher rechnen mit wirtschaftlichen Herausforderungen

37 Prozent der befragten Deutschen erwarten, dass sich ihre finanzielle Situation in den nächsten zwölf Monaten verschlechtern wird. 33 Prozent gehen davon aus, dass ihr Lebensstandard im laufenden Jahr sinkt. 26 Prozent rechnet sogar mit Schwierigkeiten, Rechnungen begleichen oder Kredite bedienen zu können. 15 Prozent erwarten, auf neue Schulden angewiesen zu sein.

Um das zu verhindern, suchen 65 Prozent der Deutschen einen Weg, um in den kommenden zwölf Monaten die Ausgaben für Essen, Energie und andere lebensnotwendige Güter zu senken. 35 Prozent halten es dabei für wahrscheinlich, einen Nebenverdienst aufnehmen zu müssen, um die gestiegenen Kosten zu stemmen.

Kunden erwarten Unterstützung durch ihre Bank

Die Ergebnisse zeigen eine Reihe von Feldern auf, denen sich Banken annehmen können, um ihr Angebot stärker an die Nachfrage anzupassen und die Zufriedenheit ihrer Kunden zu verbessern. 71 Prozent erwarten von ihren Kreditinstituten mehr Hilfsbereitschaft in Zeiten finanzieller Schwierigkeiten. 41 Prozent erwarten, dass Banken ihre Produkte und Dienstleistungen in der aktuellen Situation besser auf die Bedürfnisse der einzelnen Kunden abstimmen.

36 Prozent sind der Meinung, Banken sollten angesichts der aktuellen Lage verstärkt auf ihre Kunden zugehen, um ihnen dabei zu helfen, bei Dienstleistungen wie beispielsweise Versicherungen Geld zu sparen. Auch beim Vermögensaufbau wünschen sich 36 Prozent der Befragten jetzt mehr Unterstützung von Seiten ihrer Bank.

Digitalisierungsmaßnahmen sind eine wichtige Möglichkeit, um die aufgedeckten Potenziale über verschiedene Anwendungsbereiche hinweg auszuschöpfen. 32 Prozent wünschen sich Unterstützung auf digitalem Wege. 26 Prozent erwarten zusätzliche Hilfe bei der Verbesserung ihrer Kreditwürdigkeit, 24 Prozent Unterstützung bei der Finanzplanung oder eine frühere Warnung vor finanziellen Engpässen.

Hohe Bereitschaft zum Daten teilen

Der Studie zufolge sind viele Verbraucher bereit, zusätzliche persönliche Daten weiterzugeben – vorausgesetzt es ist zu ihrem Nutzen. Besonders bereitwillig geben Kunden ihre Daten dann heraus, wenn sie dadurch vor finanziellen Problemen gewarnt (43 Prozent) oder dabei unterstützt werden, ihre monatlichen Ausgaben zu senken (42 Prozent). 30 Prozent würden Daten teilen, wenn ihnen dies die Kreditaufnahme erleichtert, 25 Prozent wenn es dazu beiträgt, ihr Kreditlimit zu erhöhen. In der Altersgruppe der 18- bis 34-Jährigen würden dann sogar knapp 40 Prozent vermehrt persönliche Daten freigeben.

Private Informationen sind jedoch ein sensibles Gut, mit dem verantwortungsbewusst, datenschutzkonform und kundenorientiert umgegangen werden muss. Um das Vertrauen zu stärken, sollten Banken daher ihren Kunden beweisen, dass diese etwas davon haben, ihre Daten zu übermitteln. Die Institute könnten so ihr Angebot maßgeschneidert für die einzelnen Kunden verbessern, sie bei finanziellen Herausforderungen besser unterstützen und so das Vertrauen stärken.

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