Kunden zahlen häufiger bargeldlos

Corona-Pandemie fördert Kartenzahlungen

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Lange Zeit galt Deutschland als eins der hartnäckigsten „Barzahlerländer“ der Welt. Neuste Tendenzen zeigen allerdings, dass die Deutschen durchaus gewillt sind, ihr Bezahlverhalten anzupassen. Einer Studie zufolge benötigen sie lediglich einen kleinen Anreiz.

Aktuelle Trends, Studien und Research zu Mobile Payment

Mobile Payment, das Bezahlen via Smartphone steckt hierzulande noch in den Kinderschuhen. Die Anforderungen sind vielfältig. Im Bank Blog finden Sie aktuelle Studien zu dieser neuen Entwicklung, die insbesondere für Banken und Sparkassen eine Bedrohung darstellt.

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Schon immer waren es Länder wie Amerika oder Großbritannien, welche die neusten Trends vorgaben. Dieses Phänomen kann auch beim Bezahlverhalten der Menschen beobachtet werden. Während in den anglofonen Sprachräumen schon seit mehreren Jahren mit hoher Selbstverständlichkeit hauptsächlich mit Karte und Smartphone gezahlt wird, hinkte Deutschland dem Fortschritt jahrelang hinterher.

Mittlerweile scheinen sich jedoch auch die Deutschen immer mehr mit dem bargeldlosen Zahlen anzufreunden, wie eine Studie des Instituts für Demoskopie Allensbach beweist. Der Gang zur Bank verabschiedet sich langsam aus der Routine der Menschen, da das Vertrauen in die Bankkarte und das Smartphone von Tag zu Tag wächst. Weiterhin liegt der Wandel im deutschen Bezahlverhalten allerdings auch in der Corona-Pandemie begründet.

Mit kleinen Schritten zum Ziel

Das erste Mal kam die Kartenzahlung bereits im Jahr 1950 auf, als ein US-Amerikaner eine Karte erfand, um mit dieser in Bars und Restaurants zu bezahlen. Doch auch wenn es das sogenannte „Plastikgeld“ schon seit 70 Jahren gibt, präferierten im Jahr 2016 immer noch zwei Drittel der Deutschen die Zahlung mit Bargeld. Innerhalb der folgenden drei Jahre senkte sich die Zahl der Bargeldverfechter auf 60 Prozent. Ein langsamer, aber beständiger Fortschritt.

In diesem Jahr nun hat sich die Lage rasant geändert. Der Ausbruch des COVID-19 löste ein weltweites Kontaktverbot aus. Es wurde geraten, sich nur noch mit der Faust oder dem Ellbogen zu begrüßen, eine Maske soll Nase und Mund vor den Aerosolen schützen und der Kartenzahlung soll der Vorzug gegeben werden. Durch dieses Vorgehen versuchen Gesundheitsbehörden die Ausbreitung des Virus zu unterbinden und somit die Bevölkerung zu schützen. Diese neuen Regeln bewirkten, dass mittlerweile fast die Hälfte der Einkäufe mit der Karte getätigt wird. Und auch, wenn das Bezahlen per Smartphone (Mobile Payment) noch eine Nischenrolle spielt, die Zuwächse sind markant.

Entwicklung des Bezahlverhaltens der Deutschen (2018-2020)

Die Entwicklung des Bezahlverhaltens der Deutschen von 2018 bis 2020.

Beachtlich ist auch, dass sich dieses Bezahlverhalten nicht nur bei großen Beträgen durchsetzt, sondern dass die Deutschen nun auch kleinere Geldbeträge mit der Karte begleichen. Der Grund für diese Entwicklung liegt in der Einfachheit und Unkompliziertheit des Bezahlens. Um die Zahlung per Karte weiterhin zu fördern, können nun auch größere Summen berührungslos und ohne Eingabe des Pins getätigt werden.

Unterschiede innerhalb der Altersgruppen

Die Kartenzahlung hat sich nun im deutschen Bezahlverhalten schon so etabliert, dass fast zwei Drittel der 30- bis 44-Jährigen und 54 Prozent der 45- bis 59-Jährigen auf das elektronische Zahlungsmittel setzen. Die Jugend ist den älteren Teilen der Bevölkerung natürlich schon um einiges voraus und hat sich sogar schon teilweise auf die Zahlung per Smartphone umgestellt. Im Gegensatz dazu setzt die ältere Generation der Deutschen ihr Vertrauen immer noch hauptsächlich in Bargeld. Trotzdem haben sich durch die Corona-Krise auch hier Fortschritte ergeben: Ein Zuwachs von 11 Prozent im Bereich der Kartenzahlung innerhalb eines Jahres.

Bezahlverhalten der Deutschen nach Altersgruppen

Deutliche Unterschiede im Bezahlverhalten nach Altersgruppen.

Weitere Innovationen werden angenommen

Im Jahr 2016 führten Banken nach und nach eine neue Funktion der Bankkarten ein: das kontaktlose Zahlen. Hierfür muss die Karte nicht mehr in den Kartenleser eingeführt werden, sondern ein kurzes Auflegen reicht bereits aus, um sämtliche Daten zu übertragen. Diese Funktion wurde zur Überraschung der Banken schnell und gerne angenommen, da es den Zahlvorgang enorm beschleunigt. Zur weiteren Förderung ermöglichte es die Deutsche Kreditwirtschaft, dass der PIN nun erst ab einem Betrag von 51 Euro eingegeben werden muss.

Die Reaktion auf das kontaktlose Zahlen lässt hoffen, dass sich die deutsche Bevölkerung in Zukunft auch für das Mobile Payment begeistern kann. Zwar hat sich diese neue Art des Bezahlens noch nicht im Alltag durchsetzen können, doch 41 Prozent der Befragten scheinen dieser Innovation gegenüber nicht abgeneigt zu sein. In Hinblick darauf, dass Smartphones schon etliche andere Technologien ablösen konnten – MP3-Player und Navigationsgeräte mussten ihnen schon weichen – scheint es nicht abwegig zu sein, dass sie im Laufe der Zeit auch das Bezahlen übernehmen.

Eine rosige Zukunft für das bargeldlose Zahlen

Die deutschen Verbraucher benötigen generell immer etwas mehr Zeit, um sich an Innovationen und neue Technologien zu gewöhnen. Haben Sie aber erst einmal deren Vorteile entdeckt und ihr Vertrauen in sie gesetzt, werden die neuen Technologien schnell in den Alltag integriert. Das Ausbrechen der Corona-Pandemie im Jahr 2020 zwang die deutsche Bevölkerung, ihr Bezahlverhalten zu verändern, um sich an die besonderen Umstände anzupassen. Diese positiven Entwicklungen werden weiterhin ihre Spuren im Bereich des kontaktlosen Bezahlens und des Mobile Payments hinterlassen.

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Über den Autor

Annabel Hauguth

Annabel Hauguth ist als freiberufliche Redakteurin für Der Bank Blog tätig. Während Ihres Studiums der Geistes- und Sprachwissenschaftlerin absolvierte sie mehrere Auslandsaufenthalte, u. a. in Schottland, Frankreich, Irland und China.

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