Kundenzentrierung sollte eigentlich ein alter Hut für Banken sein, ist aber ein wichtiges aktuelles Motto und Ziel. Digitale Technologien sollen endlich ermöglichen, wonach lange gestrebt wurde, allen voran die neuen Möglichkeiten der Datenanalyse.
Anknüpfend an den Rückblick der Vorwoche auf die internationalen Banking Top News und Trends zum Schwerpunktthema „Daten ermöglichen neue Geschäftsmodelle im Banking“ wird heute der Frage nachgegangen, ob Datenanalysen den Banken endlich ermöglichen, sich auf den Kunden und seinen Bedarf zu fokussieren.
Doch sind Banken überhaupt kundenorientiert? Chris Skinner meint, Banken seien verkaufsorientiert, während FinTechs bedarfsorientiert wären. Sie würden das tun, was Banken schon immer getan haben, nur – dank digitaler Technologie – billiger, schneller und besser – und (vor allem) an den Bedürfnissen der Kunden orientiert.
Daten bieten Chancen für das Marketing
Das Daten und Informationen die Voraussetzung sind, den Kundenbedarf zu erkennen und darauf abgestimmte Angebote zu unterbreiten ist nicht neu. Ebenfalls nicht neu ist die Tatsache, dass dies vielen Finanzberatern nicht so richtig gelingen zu scheint, wie Umfragen und Testkäufe immer wieder zeigen. Nun also soll die digitale Datenanalyse mehr Bedarfsorientierung ermöglichen.
Herausforderungen im Bankmarketing
Aufgrund begrenzter Ressourcen tun sich viele Marketingbereiche schwer, die digitalen Möglichkeiten auszunutzen. Dabei lägen hier enorme Chancen, Leads und Conversions zu verbessern. Es gilt insbesondere, vier Hürden zu überwinden.
Mehr dazu hier: 4 Toughest Digital Marketing Challenges Financial Brands Face Today
Wie sich schnelle Fortschritte bei der Datenanalyse erzielen lassen
Die Marketingexperten von Banken und Sparkassen wissen, wie wichtig Daten sind. Aber die Umwandlung von Massen unterschiedlicher Daten in brauchbare Muster und Hinweise ist schwierig. Daher befindet sich die Mehrheit der Institute noch auf einem eher grundlegenden Niveau. Durch einfache Maßnahmen und Strukturen ließen sich jedoch schnelle Fortschritte erzielen.
Mehr dazu hier: How Financial Marketers Can Move From Data Analytics Angst to Action
Machen Daten den Unterschied zwischen Gewinnern und Verlierern?
Banken und Sparkassen benötigen dringend digitale Tools, um Verbraucherdaten zu erfassen und zielgenau zu analysieren. Durch die Bereitstellung proaktiver Empfehlungen, die auf Echtzeitbedürfnissen und -verhalten basieren, können Finanzinstitute Kunden gezielt ansprechen und dadurch Loyalität, Vertrauen und Erträge generieren. Angesichts des Wettbewerbs durch Technologieunternehmen könnte das Schicksal von Privatkundenbanken auch davon abhängen, wie schnell diese Tools nahtlos in die Kundenerfahrung integriert werden können.
Mehr dazu hier: Power of Customer Insights Will Separate Digital Banking Winners & Losers
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Bankstrategie im Sturm der Veränderungen
Die Bankbranche steht vor der großen Herausforderung, ihre Relevanz zu erhalten und zu festigen. Dies sei wie im Sturm einen Drachen steigen zu lassen und erfordere Ehrgeiz, Tapferkeit und zeitgerechte Umsetzung.
Mehr dazu hier: How to fly a kite in a hurriane – Banking Strategy
Kommt 2019 der Durchbruch für Open Banking?
Als das Open Banking am 13. Januar 2018 mit der Einführung von PSD2 begann, erwarteten nicht nur FinTechs einen radikalen Umbruch im Banking. Einige erwarteten den Eintritt in ein gelobtes Land, in dem Kunden sich an mehr und besseren Produkte und Services erfreuen konnten. Doch noch ist es dazu nicht gekommen. Eine offene Tür bedeutet nicht automatisch, dass alle auch durch dies hindurch marschieren. 2019 wird zeigen, welche echten Veränderungen den Markt bestimmen und wie Banken sich darauf einstellen.
Mehr dazu hier: Open banking – build it and they will come? Und hier: 2019: the breakthrough year for open banking
PFM lebt!
Persönliches Finanz Management (PFM) lebt und entwickelt sich weiter. Neue Inhalte und Angebote abseits der reinen Transaktionsverwaltung ermöglichen Banken die Beziehung mit und zu Ihren Kunden weiter zu intensivieren.
Mehr dazu hier: Personal financial management services – the next frontier in banking?
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es wieder vielfältige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Europäische Banking investieren in API-Banking
BNP Paribas Fortis und HSBC laden externe Entwickler dazu ein, neue digitale Bankdienstleistungen mithilfe der APIs der Banken und der internen Sandbox-Umgebungen zu entwickeln und zu testen.
Mehr dazu hier: BNP Paribas Fortis opens developer portal
Ant Financial bietet Core Banking Plattform
Der chinesische Konzern Ant Financial verstärkt seine Ambitionen, ein strategischer Technologieanbieter für die traditionelle Bankbranche zu werden, und stellt eine neue Kernbankplattform vor, die gemeinsam mit Hoperun Information Technology entwickelt wurde.
Mehr dazu hier: Ant Financial launches core banking product
Mit Künstlicher Intelligenz IT-Ausfälle verhindern
Die Danske Bank verwendet Machine-Learning-Technologien von IBM zur Vorhersage und Lösung von IT-Ausfällen, um Probleme frühzeitig zu erkennen, bevor sie sich auf Kunden auswirken.
Mehr dazu hier: Danske Bank is using AI to predict IT breakdowns before they happen
US-Banken investieren in Datenanalyse
Citbank und Goldman Sachs investieren in Second Measure, einem Technologieunternehmen, das Milliarden von Einkäufen für den Alltag analysiert, um Fragen zum Verbraucherverhalten in Echtzeit zu beantworten.
Mehr dazu hier: Citi, Goldman Sachs invest in Second Measure
Zu guter Letzt
Die IWF Chefin spricht endlich aus, was viele Banker schon immer gesagt haben und bezieht sich dabei auf Mary Poppins:
Banker sind gar keine bösen Menschen
Christine Lagarde, Chefin des Internationalen Währungsfonds, wehrt sich gegen die Charakterisierung von Bankiers als Schurken und weist darauf hin, dass Finanzinstitute Familien dabei helfen würden, ein eigenes Haus zu kaufen und für Regentage zu sparen.
Mehr dazu hier: Christine Lagarde on the Mary Poppins effect and the villainisation of bankers