Die Corona-Pandemie und die zum Schutz der Bevölkerung ergriffenen Maßnahmen könnten das Verhalten der Menschen über den Bedrohungszeitraum hinaus verändern. Das bringt auch für Banken und Sparkassen einige Herausforderungen mit sich.
Im Zuge der Corona-Pandemie hat sich das Kundenverhalten in Bezug auf Bankgeschäfte und das Bezahlen verändert. Die Nutzung von Online Banking – oft durch vorübergehende Filialschließungen gezwungenermaßen – gestiegen und mehr Menschen nutzen bargeldlose Bezahlmöglichkeiten. Auch die Beratung per Telefon oder Video wurde verstärkt in Anspruch genommen.
Ob diese Verhaltensänderungen nachhaltig sein werden, muss die Zukunft erst zeigen. Klar ist, dass je länger die Kontaktrestriktionen bestehen bleiben, desto stärker greift der Gewöhnungseffekt.
Wie Banken auf die Corona-Krise reagieren können
Doch Veränderungen im Kundenverhalten sind nicht der einzige Aspekt, der für Banken und Sparkassen durch Corona zu Veränderungen geführt hat oder führen wird. Im heutigen Wochenrückblick auf ausgewählte Beiträge aus der internationalen Finanzszene sollen diese Themen und Trends im Mittelpunkt stehen.
Wie Retail Banking 3 Jahre nach COVID-19 aussehen könnte
In den ersten Monaten der Pandemie kam die Planung selten über die nächste Woche hinaus. Im Zuge der langsamen „Erholung“ wird es wichtig, nach vorne zu schauen, auch wenn weiterhin große Unsicherheiten bestehen. Vier mögliche Szenarien zeigen, wie sich Retail Banking nach der Krise verändern könnte.
Mehr dazu hier: How the Retail Banking Industry Could Look 3 Years After COVID
Übereilte Filialschließungen sind mit Risiken verbunden
Im Zuge der Vorsichtsmaßnahmen für COVID-19 haben viele Banken und Sparkassen einen beträchtlichen Teil ihrer Filialen geschlossen gehalten. Nicht wenige Institute denken nun darüber nach, einen Teil dieser Schließungen dauerhaft vorzunehmen. Übereilte Filialschließungen können jedoch die Kundenbindung und den zukünftigen Vertriebserfolg beeinträchtigen und die aktuellen Einsparungen bei weitem übertreffen. Die Institute sollten drei Dinge beachten.
Mehr dazu hier: Banks Face Big Risks Shrinking Branch Networks as Pandemic Recedes
Wie Kundenbeziehungen in Krisenzeiten gepflegt werden können
Mit dem Rückgang von Hauptbankbeziehungen steigen die Anforderungen an Banken, Kunden an sich zu binden. Das ist gut für die Kunden, aber eine Herausforderung für die Institute. Sechs Hinweise zeigen anhand von Beispielen wie Kundenbindung – gerade in Krisenzeiten – gelingen kann.
Mehr dazu hier: 6 customer relationship tips during the crisis
FinTech-Trends in Zeiten von Corona
In den letzten Jahren machten FinTech große Fortschritte in einer Reihe von Bereichen, darunter Privatkundengeschäft, Vermögensverwaltung und insbesondere Zahlungen. Im Zuge von Corona ergeben sich einige neue Entwicklungen.
Mehr dazu hier: Top Five Fintech Predictions for 2020
Cyberrisiken in Zeiten von Home Office
Um die rasche Umstellung auf Remote-Arbeit aufgrund der Corona-Pandemie zu bewältigen, mussten Finanzinstitute Cybersicherheitsprogramme dramatisch ändern.
Mehr dazu hier: Remote working drives big changes in cyber programmes
Zur Bedeutung von Social Media in Krisenzeiten
Telefon und E-Mail sind Schlüsselkomponenten des Kundendienstes, haben jedoch Einschränkungen. Für Banken und Sparkassen, die wissen, wie man sie nutzt, können soziale Medien ein effektives und effizientes Service-Tool sein, das Vertrauen schafft. Vier Best Practices helfen, die Wirkung zu verbessern.
Mehr dazu hier: How Social Media Closes the Physical Gap with Banking Customers
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Hürden auf dem Weg zu modernen Payment-Systemen
Der Zahlungsverkehr ist nicht länger wenigen großen Finanzinstituten und Vermittlern vorbehalten. Ein sich weiterentwickelndes Ökosystem mit Technologie-Akteuren im Mix und schnelle Innovation verändern die Zahlungsmethoden, die Akzeptanz bargeldloser Zahlungen und die damit verbundenen Erfahrungen.
Mehr dazu hier: Payment Modernization – an Engineering hurdle to overcome
Was geschieht mit digitalen Verweigerern?
Chris Skinner stellt sich die Frage, wie es um die Zukunft von Bankkunden bestellt ist, die ihre Finanzgeschäfte bewusst nicht digital abwickeln wollen, z.B. weil sie kein Smartphone haben.
Mehr dazu hier: What happens to customers who don’t want digital?
Bei Innovationen kommt es auf Daten an
Bei Forschungen zu Finanzdienstleistungsinnovationen sticht ein Trend hervor: Es geht vor allem um die Daten. Der technologische Fortschritt in naher Zukunft dürfte sich darauf konzentrieren, wie aussagekräftige Daten aus neuen Quellen extrahiert werden können.
Mehr dazu hier: Innovation? It’s all about the data, darling
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Schweizer Großbank setzt bei der Digitalisierung auf FinTechs
Die Schweizer UBS investiert mehrere hundert Millionen Euro in „Dutzende“ FinTechs investieren, um die eigene Digitalisierung mit disruptiven Konzepten voranzutreiben. Interessant seien FinTech, welche die Kundenbindung unterstützen, Finanzierungsplattformen bereitstellen und die Prozesse der Bank verbessern.
Mehr dazu hier: UBS to set up fintech venture fund to speed up its digitization
Facebook mit neuem Namen für seine Krypto Wallet
Nachdem viel Kritik zu einer Änderung des Konzeptes für die Facebook Kryptowährung Libra geführt hat, wurden nun auch Namen und Konzept der dazugehörenden digitalen Wallet angepasst, mit der Facebook Libra monetarisieren will. Aus „Calibra“ wurde „Novi“ und die Wallet soll in den Messenger und WhatsApp integriert werden.
Mehr dazu hier: Calibra rebrands as Novi in preparation for digital currency roll out
Tinder für FinTechs
Ein ehemaliger Visa-Manager hat eine KI-basierte Plattform gestartet, die FinTech-Startups beim Aufbau kommerzieller Partnerschaften mit Einzelhändlern, Finanzinstituten und Investoren unterstützen soll.
Mehr dazu hier: Matchmaking platform bids to connect fintech startups with commercial partners
Google testet Voice-Payments
Google testet eine Funktion, mit der Nutzer Einkäufe mit ihrer Stimme über Google Assistant autorisieren können.
Mehr dazu hier: Google tests voice confirmation for payments
Eine Banking App für Kids
Die polnische Bank Pekao hat eine App gestartet, mit der Kinder sparen und lernen, wie sie besser mit ihrem Geld umgehen können.
Mehr dazu hier: Poland’s Pekao launches kids‘ app
Smartphone Hersteller steigt in Blockchain ein
Der Smartphone Hersteller Samsung kooperiert mit der Kryptowährungsbörse Gemini beim Kauf und Verkauf von digitalen Währungen in der eigenen Blockchain Wallet.
Mehr dazu hier: Samsung integrates blockchain wallet with Gemini exchange