Was bedeutet „Lifelogging“? Wie wird es die Gesellschaft verändern? Welche Alternativen gibt es? Das heute vorgestellte Buch gibt Antworten auf diese Fragen.
Lifelogging
Unter Lifelogging versteht man die digitale Lebensprotokollierung und Selbstvermessung des Menschen. Die Idee hat längst die Labore verlassen und ist dabei, den Alltag zu erobern. Der Trend boomt.
Viele Menschen optimieren sich mit Hilfe von Apps, teilen ihre persönlichen Daten und Informationen über ihren Alltag im sozialen Netz. Manch einer freut sich bereits darauf, zukünftig mit der Google Brille durch die Straßen zu laufen und sein Leben als Videoclip mitzuschneiden und für immer abzuspeichern.
Aber wird damit nicht die Frage nach dem „guten“ oder „richtigen“ Leben ein Stück weit (zu viel) an digitale Systeme delegiert? Wie sieht unsere Zukunft aus? Kann es sein, dass eines Tages die richtigen Lebensdaten über Zugehörigkeit und Ausschluss, über Karriere und Freundschaften entscheiden? Ist der Mensch überhaupt noch ein Mensch, wenn er sich morgen noch an alles vollständig erinnern wird?
Latente Gefahren
Die vielfältigen neuen Technologien bergen zahllose interessante Möglichkeiten, aber sie bergen auch Gefahren: Was, wenn Fitness-Armbänder oder Human Tracking zur Normalität werden und unsere Daten vom Staat, den Krankenkassen, Arbeitgebern oder einfach vom Nachbarn eingesehen werden können? Droht eine neue Kultur der Überwachung?
Die neuen digitalen Lifestyle-Produkte bergen das Potential, nicht nur Wirtschaft und Gesellschaft, sondern auch die elementarsten Aspekte des Menschseins zu verändern.
In seinem Buch lotet Stefan Selke die Folgen einer Zeitenwende aus. Dafür besuchte er Orte und Menschen, von denen die wichtigsten Innovationen ausgehen. Er sprach mit Entwicklern in den Laboren von Microsoft, traf Gurus und normale Anwender der wachsenden Selbstvermessungs-Szene sowie einen Unternehmer in Hollywood, der mit einem digitalen Friedhof den Wunsch nach Unsterblichkeit bedient.
In seinem Buch zeichnet er ein beängstigendes Szenario: eine entmenschlichte Welt, in der Daten an die Stelle der Wahrnehmung treten und in der immer mehr wichtige Bereiche des Lebens an Technologien überantwortet werden. Dabei verteufelt er Lifelogging nicht, sondern bemüht sich, die verschiedenen Facetten objektiv zu beleuchten.
George Orwell lässt grüßen, so kühn sah nicht mal seine düstere Welt aus. Doch nicht nur wegen der Brisanz des Themas lohnt es sich, dieses Buch zu lesen.
Über den Autor
Stefan Selke ist Professor für Soziologie und gesellschaftlichen Wandel an der Hochschule Furtwangen und forscht seit Jahren intensiv zum Thema „Lifelogging“.
Buch oder Zusammenfassung
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