Der Bedarf an maßgeschneiderten Software-Applikationen ist in nahezu allen Kreditinstituten höher als die Lieferfähigkeit der IT-Abteilungen. Low-Code-Plattformen helfen, die Komplexität zu reduzieren und digitale Produkte schneller in den Markt zu bringen.
Bankautomaten, Online-Portale, Apple Pay – der Sektor für Finanzdienstleistungen ist anderen Branchen in der Nutzung digitaler Technologien oft voraus. Gewerbliche und private Kunden sind weitgehend mit aktueller Technik ausgestattet. Immer bestens informiert können sie heute so schnell agieren, wie nie zuvor.
Für Finanzinstitute besteht eine der größten Herausforderungen derzeit darin, den hohen Level an ständiger Innovation aufrecht zu erhalten. Budgets sinken. Teams werden kleiner. Der Innovationsdruck aber bleibt unverändert hoch. Kreditinstitute kommen den stetig wachsenden Anforderungen und der Nachfrage nach immer neuen Services und Applikationen kaum nach.
Bank IT mit besonderen Herausforderungen
Aus der Sicht eines IT-Manager ist der Finanzsektor ohnehin nicht immer einfach. Die Vielzahl an Regularien und unterschiedlichen Aufsichtsinstanzen, deren Vorgaben zu beachten sind, machen Innovation mitunter zu einem langwierigen und beschwerlichen Unterfangen. Und wenn eine neue Regel herauskommt, muss man wieder alles anpassen. Im Falle von einzelnen Sicherheitsprotokollen ist das schnell zu machen, bei Änderungen in Datenschutz und Datensicherheit oft ein größerer Aufwand.
Gerade weil die Digitalisierung in den Kreditinstituten früh begonnen hat, sind viele der (Kern-)Systeme veraltet und erreichen mitunter auch nicht mehr die notwendigen Sicherheits- und Performance-Standards. Dazu kommt, dass aktuell wegen der Corona-Einschränkungen viele Kollegen von zu Hause arbeiten.
Ohne Innovation geht es nicht
Die größte Herausforderung für die IT-Manager in den Kreditinstituten sind aber die wachsenden Ansprüche der zunehmend technisch versierten Kunden. Die erwarten immer mehr von ihrer Finanz-App, ihrem Aktien-Depot, von ihrer Bank: Attraktive Services auf allen Geräten, Automatisierung, Verknüpfungen, Komfort, Schnelligkeit und Transparenz. Viele Finanzinstitute investieren in Technologie, um den wachsenden Kunden- Anforderungen immer besser gerecht zu werden.
Und jede Investition macht wieder neue Bedarfe sichtbar. Denn die Daten, die als Nebenprodukt der technischen Aufrüstung entstehen, ermöglichen es den Finanzinstituten letztlich, ihre Kunden noch besser zu verstehen und ihre Dienstleistungen noch genauer auf sich verändernde Trends zuzuschneiden. Gerade in dem von hoher Unsicherheit und sich schnell verändernden Präferenzen gekennzeichneten Umfeld der Pandemie sind datengestützte Erkenntnisse zum Verbraucherverhalten wichtiger denn je.
Gleichzeitig führt die digitale Transformation auch zu höherer Effizienz. Leistungsfähigere Systeme geben den Teams die richtigen Werkzeuge so dass sie ihre Arbeit effektiv erledigen können.
Innovation und technische Kompetenz ist kein Fintech-Privileg, sondern essentiell notwendig. Neun von zehn IT-Führungskräften in der Finanzdienstleistungsbranche glauben, dass ihr Unternehmen in den nächsten zwei Jahren in digitale Projekte investieren muss, nur um in einem sich schnell verändernden Markt zu überleben.
Mit Low-Code die digitale Transformation vorantreiben
Um die unterschiedlichen Prioritäten zu managen, müssen IT-Teams sehr eng mit den verschiedenen Abteilungen in ihren Häusern zusammenarbeiten. Neue Dienstleistungen, die im großen Stil Umsatz generieren, werden weder von der IT noch von den Abteilungen mit direktem Kundenkontakt alleine entwickelt werden. Nur eine unvoreingenommene und enge Zusammenarbeit beider Seiten wird zu digitalen Dienstleistungen führen, die zielgenau auf die Bedürfnisse des Kundenstamms zugeschnitten sind.
Low-Code ist eine Möglichkeit, diese Zusammenarbeit zu fördern. Die Nutzung der Plattform erfordert keine fortgeschrittenen Programmierkenntnisse oder tieferes Fachwissen. So können auch Mitarbeiter ohne technischen Hintergrund sich an der Softwareentwicklung beteiligen. Und zwar in einer Form, die die IT-Teams wirksam entlasten kann.
An Stelle des Hin und hers zwischen IT-Entwicklern und anderen Abteilungen – bei dem immer das Risiko einer Fehlkommunikation besteht – kann die Anwendungsentwicklung gemeinsam, unter Einbeziehung einer Vielzahl von Teams erfolgen. Diejenigen, die die Geschäftsprobleme verstehen, kommen auf der Plattform mit denen zusammen, die die IT-Landschaft, die Kernsysteme und die Dienste verstehen. Gemeinsam erarbeiten sie ihr zukünftiges Produkt auf einer visuellen Oberfläche. Die IT behält über eingebaute Governance und Leitplanken die Kontrolle, um die Einhaltung der verschiedenen erforderlichen Standards zu gewährleisten.
Low-Code für die digitale Transformation
Die digitale Transformation ist ein fortlaufender Prozess ohne definierten Endpunkt. Low-Code-Plattformen ermöglichen es Mitarbeitern unterschiedlicher Qualifikationsstufen, ihn aktiv mit zu gestalten und dabei gleichzeitig die sich ständig erweiternden technischen Möglichkeiten voll auszuschöpfen.
Insgesamt kann Low-Code-Programmierung wesentlich dazu beitragen, einige der aktuellen Herausforderungen, denen sich der Finanzdienstleistungssektor gegenübersieht, zu bewältigen. Er wird damit weiterhin zu den Treibern der technologischen Innovation gehören.