Marketing scheint häufig eher auf Jugend denn auf Ältere abzuzielen. Und jede neue Generation wird stürmisch begrüßt. So ist die Jagd nach der Generation Z noch nicht abgeschlossen, da stimmen sich die ersten Unternehmen bereits auf die Generation Alpha ein.
Nicht wenige Unternehmen sind aktuell noch damit beschäftigt, die Generation Z (Geburtsjahr ca. 1995 bis 2010) richtig verstehen zu lernen. Doch die Folgegeneration Alpha (Geburtsjahr ab ca. 2010) klopft bereits an die Türen. In den kommenden Jahren wird sie in den Arbeitsmarkt eintreten (zunächst als Praktikanten und Azubis). Ihr Anteil an der Bevölkerung betrug 2022 12,7 Prozent (10,4 Mio.). Ihre Kaufkraft ist altersbedingt bislang im Wesentlichen aufs Taschengeld beschränkt.
Neue Generationen verändern das Marketing
Bereits die Generation Z hatte einen tiefgreifenden Einfluss auf die Art und Weise, wie Marken ihre Kundenerfahrungen angehen und verändern mussten. Sie war (und ist) die erste Generation der Digital Natives, für die das Smartphone einen zentralen Platz im Leben und in der Kommunikation einnimmt.
Nun folgt die Generation Alpha und Unternehmen müssen sich möglicherweise auf noch größere Veränderungen und Herausforderungen einstellen. Denn diese Generation besteht aus „Digital Ninjas“. Ihre Mitglieder sind hyperdigital und hyperflexibel. Zentral für die Identität der Generation Alpha ist die Beziehung zu Technologie und deren Übernahme, die durch die Corona-Pandemie zusätzlich beschleunigt wurde und Einzug in fast alle Bereiche ihres Lebens fand.
Sie gilt daher als extrem anpassungsfähig und –willig in Bezug auf neue digitale Technologien. Zugleich sind die Mitglieder bereit und willens, digitale Auszeiten zu nehmen, um ihr geistiges Wohlbefinden zu erhalten. Studien sagen der Gen Alpha zudem ein ausgeprägtes Identitätsgefühl nach sowie den Willen und die Fähigkeit, ihre Meinung laut kundzutun.
Marketing, Jugend und Alter
Die Besessenheit der Marketingbranche von der Jugend ist nichts Neues. Das Nachdenken darüber, wie die nächste Generation von Verbrauchern tickt, ist eine immerwährende Aktivität. McCrindle Research prägte den Begriff Gen Alpha im Jahr 2009, noch bevor das erste Mitglied der Gen Alpha überhaupt geboren wurde.
Es stimmt indes nachdenklich, dass den jüngsten Generationen so viel Aufmerksamkeit gewidmet wird, während die älteren Generationen über eine erheblich größere Kaufkraft verfügen. Zudem sollte bedacht werden, dass es innerhalb der Generationen genauso viele Unterschiede gibt wie zwischen den Generationen. Millionen von Menschen sind nicht alle gleich und denken nicht gleich. Daher ist auch bei der Generation Alpha ein pauschaler Ansatz im Marketing wenig zielführend.