Marketing und die Kommunikation mit Kunden sind spezielle Herausforderungen in Krisenzeiten. Da macht auch die Corona-Pandemie keine Ausnahme. Banken, Sparkassen und FinTechs müssen sich mehr denn je auf die Bedürfnisse der Verbraucher einstellen.
Verbraucher, Unternehmen und die Bankenbranche stehen vor nie dagewesenen Herausforderungen. Es existiert kein standardisierter Leitfaden, wie auf eine vollständige Schließung einer Volkswirtschaft reagiert werden kann oder welche Maßnahmen ergriffen werden müssen, um das wirtschaftliche Überleben nach einer Pandemie zu unterstützen. Während vor kurzem noch volkswirtschaftliche Rekorde verkündet werden konnten, müssen Finanzinstitute jetzt auf veränderte Kundenbedürfnisse bei steigenden Kreditrisiken und sinkenden Erlösen reagieren.
Auch in Krisen kommt es auf den Kunden an
Aktuellen Lockerungen zum Trotz werden uns der Corona-Virus und dessen Folgen noch längere Zeit begleiten, egal, ob eine „zweite Welle“ kommt oder nicht. Eines aber ist gewiss: Auch und gerade in Krisenzeiten kommt es für Kreditinstitute darauf an, sich am Kunden und seinem Bedarf zu orientieren. Gelingt dies den Instituten, sind ihnen zufriedene und treue Kunden sicher, gelingt es nicht, riskieren sie, weitere Erträge zu verlieren.
Der folgende Rückblick auf die interessanten und spannenden Beiträge aus der internationalen Finanzwelt ist daher dem Thema Marketing und Kundenkommunikation gewidmet.
Erfolgreiches Finanzmarketing in der Corona-Krise
Finanzmarketing muss in der sich ständig verändernden COVID-19-Umgebung flexibel und anpassungsfähig sein. Social Media und E-Mail gewinnen in kontaktlosen Zeiten an Bedeutung. Aber die Nachrichten und der Ton müssen stimmen. Einige Taktiken und Ansätze von Banken, Sparkassen und FinTechs werden die nächste Marketingwelle prägen, wenn die Krise vom Lockdown in die schrittweise Wiedereröffnung und Erholung übergeht.
Mehr dazu hier: Gallery: Standout Pandemic Marketing from Financial Institutions
Wie 5 Neobanken in Zeiten von Corona kommunizieren
Jeder, der Online-Banking- und FinTech-Dienste nutzt, hat möglicherweise Änderungen in der Kommunikation bemerkt: Popup-Benachrichtigungen, häufig gestellte Fragen zu COVID-19, Sonderangebote, Kampagnen zur Sensibilisierung für soziale Netzwerke und mehr. Einige erkennen die Schwere der Situation an und tendieren dazu, mehr oder weniger kreativ zu werden, um Unterstützung anzubieten – und Kunden zu binden. Eine Analyse der auffälligsten Messaging- und Spezialaktivitäten von Neobanken und Best Practices auf Kommunikationsebene während der Coronavirus-Pandemie.
Mehr dazu hier: Neobank’s COVID-19 communication: 5 strategies and examples
Den Puls des Kunden in der Krise fühlen
Man möchte meinen, dass die Durchführung von Verbraucherumfragen als ärgerlich oder aufdringlich empfunden wird, wenn viele Menschen entweder für die Dauer der Pandemie isoliert sind oder damit beschäftigt sind, den Rest von uns zu unterstützen. Ein Finanzinstitut in Maryland stellte jedoch fest, dass Menschen ihre Gefühle und Meinungen inmitten einer Krise gerne teilen.
Mehr dazu hier: Taking Consumers’ Pulse Is More Critical Than Ever During COVID-19
Corona-Pandemie fördert kontaktlos, nicht nur beim Bezahlen
Berührungsfreies Einkaufen und Bezahlen könnten eines der bleibenden Hinterlassenschaften des Covid-19-Ausbruchs sein, da Verbraucher laut Umfragen Geräte wie Geldautomaten scheuen, die manuell bedient werden müssen.
Mehr dazu hier: Pandemic will lead to push for touch-free technology
Weitere interessante Themen der Finanzwoche
Es gab aber noch weitere interessante Beiträge:
Wollen Kunden wirklich ihre Bank wechseln?
Heutzutage entbündeln FinTechs traditionelle Bankprodukte schneller als irgendjemand in einem stark regulierten Umfeld für möglich gehalten hätte. Digitale Herausforderer erkennen Kundenbedürfnisse und sprechen sie mit benutzerfreundlichen Funktionen an, die zu einer wachsenden Lücke im Kundenerlebnis bei herkömmlichen Banklösungen führen. Was also können etablierte Finanzdienstleister tun, um Kunden zu halten?
Mehr dazu hier: Do customers want to change their bank?
Der Weg in die digitale Zukunft
Welches ist der beste Weg, damit eine traditionelle Bank mit neuen digitalen Banken konkurrieren kann. Sollte sie eine neue Bank bauen, einen Konkurrenten kaufen oder die alte Bank umgestalten? Chris Skinner gibt eine eindeutige Antwort.
Mehr dazu hier: Build, Buy or Transform the Bank?
Drei Faktoren, die agiles Banking verhindern können
Banken und Sparkassen verstehen durchaus die Vorteile moderner agiler Entwicklungsmethoden („Scrum Team Sprints“) und deren Bedeutung für die Bewältigung der FinTech-Herausforderung. Nur allzu oft verhindert eine Veränderungsresistente Kultur die guten Absichten.
Mehr dazu hier: The Three Factors that Thwart Agile Banking, and How to Overcome Them
Berichte aus Banken und FinTechs
Auch in der vergangenen Woche gab es einige Berichte über Aktivitäten in der Finanzbranche sowie einzelner Institute, die ich Ihnen nicht vorenthalten möchte.
Neobank kauft Reiseunternehmen
Revolut will einen Teil der im Februar gesammelten 500 Millionen US-Dollar für die Akquisition von Unternehmen in Sektoren auszugeben, die infolge der Coronavirus-Krise in Probleme geraten sind. Zunächst geht es um Plattformen für Reisen, um Flugtickets günstiger an eigene Kunden zu verkaufen.
Mehr dazu hier: Revolut seeks acquisitions with struggling travel firms
Konsortium für digitale Identitäten gegründet
Unter dem Dach der Linux Foundation hat sich eine breite Koalition von gemeinnützigen und privaten Unternehmen – darunter Mastercard, R3 und IBM – zusammengeschlossen, um einen Standard für den dezentralen Austausch digitaler Identität über das Internet zu fördern.
Mehr dazu hier: Digital identity consortium forms to develop trust ecosystem
Nicht jede Neobank überlebt
Die Royal Bank of Scotland hat die Abwicklung ihrer digitalen Neobank Bó angekündigt. Sie soll jetzt mit Mettle – einer Neobank für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) – der Bank fusioniert werden.
Mehr dazu hier: RBS closes digital bank Bó six months after launch