Vor genau zehn Jahren wurden die Auswirkungen der US-Subprime-Krise auch in Deutschland spürbar. In kurzer Zeit entwickelte sich daraus eine weltumspannende Krise, welche die internationalen Finanzmärke an den Rand des Zusammenbruchs führte.
Die Reaktionen von Politik und Marktteilnehmern auf die damaligen Bedrohungen waren umfassend. Im November 2008 starteten die G20 als Krisenforum. Die Botschaft der Bundeskanzlerin nach dem G20-Treffen in Washington war deutlich:
„Es sollte weltweit keine unkontrollierten Märkte, Marktteilnehmer oder Produkte geben.“
Die Reformen und Regulierungen, die danach in internationaler Abstimmung erfolgten, waren weitreichend. Seit 2008 treffen sich die G20-Staaten auf Ebene der Staats- und Regierungschefs, auch um bestehende Lücken der Finanzmarktregulierung zu schließen.
Bankenpräsident Hans-Walter Peters zur internationalen Finanzmarktstabilität
Heute, zehn Jahre nach der Finanzkrise, deren Auswirkungen immer noch spürbar sind, warnt Hans-Walter Peters, Präsident des Bankenverbandes und Sprecher der persönlich haftenden Gesellschafter der Privatbank Berenberg:
Eine Renationalisierung der Bankenregulierung kann nicht die Antwort auf die derzeitigen globalen Herausforderungen sein. Sie würde in die falsche Richtung weisen und niemandem dienen – weder der Wirtschaft, noch den Banken selbst, noch der Stabilität der Finanzmärkte.
Gerade die Finanzmarktregulierung der letzten Jahre hat gezeigt, dass nur koordiniertes politisches Handeln die Krise bewältigen konnte.“ Robuste Regulierungssysteme sicherten nicht nur die Finanzstabilität innerhalb eines Landes oder einer Region, sie wirkten dadurch auch stabilisierend auf andere Länder – eine Win-Win-Situation für alle Beteiligten. „Und das nicht nur in der Finanzmarktregulierung.
Seitdem wurden zahlreiche Reformen und Regulierungen in internationaler Abstimmung erfolgreich auf den Weg gebracht. In Zeiten offener Märkte, mobilen Kapitals und grenzüberschreitender Finanzgeschäfte ist eine internationale Finanzmarktregulierung für dauerhaft stabile Märkte unabdingbar.“