Bisher galt es als gesichert, dass Einkommen und Vermögen ab einer bestimmten Summe keinen Einfluss mehr auf das Wohlbefinden eines Menschen haben. Aktuelle Forschungsergebnisse aus den USA zeigen nun, dass „mehr Geld“ doch „glücklicher“ macht.
Welcher Zusammenhang besteht zwischen Geld und Wohlbefinden? Die Glücksforschung (ja, sowas gibt es) unterscheidet zwischen zwei Formen des Wohlbefindens:
- Das erlebte Wohlbefinden: Die Gefühle der Menschen in den Momenten des Lebens und
- Das evaluative Wohlbefinden: Die Bewertung des Lebens im Moment des Innehaltens und Nachdenkens.
Lange Zeit galt es als gesichert, dass Geld das „Glücksplateau“ eines Menschen nur begrenzt steigern könne. So hatten der Psychologe Daniel Kahneman und der Ökonom Angus Deaton (beides Nobelpreisträger) im Jahr 2010 in einer Studie gezeigt, dass das Glücksempfinden mit steigendem Einkommen bis zu einem Betrag von 60.000 bis 90.000 Dollar pro Jahr zunimmt und danach stagniert.
Mehr Geld macht glücklicher
Nun hat Matthew Killingsworth, ein Senior Fellow an der Wharton School, in einer Studie herausgefunden, dass die Beziehung zwischen Reichtum und Wohlbefinden auch über einem bestimmten Einkommensniveau hinaus bestehen bleibt. Seine Untersuchung zeigt, dass sowohl Millionäre als auch Milliardäre deutlich glücklicher sind als Personen, die jährlich mindestens 500.000 Dollar verdienen.
Auf der Grundlage von 1.725.994 Erfahrungsberichten von 33.391 erwerbstätigen Erwachsenen in den USA zeigen seine Ergebnisse, dass sowohl das erlebte als auch das bewertete Wohlbefinden linear mit dem Einkommen ansteigen. Im Gegensatz zu einigen einflussreichen früheren Forschungsergebnissen gab es keine Hinweise auf ein Plateau des erlebten Wohlbefindens oberhalb von 75.000 $/Jahr. Es gab auch keine Hinweise auf eine Einkommensschwelle, bei der das erlebte und das bewertete Wohlbefinden auseinanderklaffen, was darauf hindeutet, dass ein höheres Einkommen sowohl mit einem besseren Gefühl im Alltag als auch mit einer höheren Lebenszufriedenheit insgesamt einhergeht.
Reiche sind glücklicher als andere Menschen
Personen mit einem Nettovermögen im Millionen- oder Milliardenbereich erreichen demzufolge eine durchschnittliche Lebenszufriedenheit von 5,5 bis 6 von 7 Punkten. Im Vergleich dazu liegt die Zufriedenheit bei Menschen mit einem Jahreseinkommen von rund 100.000 Dollar bei etwa 4,6 und bei Menschen mit einem Jahreseinkommen von 15.000 bis 30.000 Dollar knapp über 4.
Der Unterschied im Glücksgefühl zwischen den wohlhabendsten und den mittleren Einkommensgruppen ist damit fast dreimal so groß wie der Unterschied zwischen den mittleren und den niedrigsten Einkommensgruppen.
Dabei ist die Steigung für Besserverdienende ebenso stark wie für Geringverdienende. Höhere Einkommen haben demnach immer noch das Potenzial, das alltägliche Wohlbefinden der Menschen zu verbessern.
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