Die Treue von Bankkunden nimmt immer weiter ab. Einer Studie zufolge haben mehr als die Hälfte der Deutschen schon mal das Konto bei ihrer Hauptbank gewechselt. Auch der Trend, Konten bei mehreren Kreditinstituten zu unterhalten, setzt sich fort.

Aktuelle Trends, Studien und Research über Retail Banking

Das klassische Retail Banking, also das Geschäft mit der Mehrzahl der privaten Kunden, befindet sich in einem tiefgreifenden Prozess der Veränderung. Verändertes Kundenverhalten, intensiver Wettbewerb, die Digitalisierung und andere Faktoren führen zu einer stetigen Verengung der Margen und stellen Banken und Sparkassen zunehmend vor neue Herausforderungen. Studien zu den neuesten Trends und Entwicklungen und wie darauf reagiert werden kann finden Sie im Bank Blog.

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Das Hausbankprinzip scheint es bei deutschen Privatkunden nicht mehr zu geben. Zudem reicht eine einzige Bankverbindung scheinbar nicht mehr aus, um den kompletten Finanzbedarf abdecken zu können. Das sind zwei zentrale Ergebnisse einer Studie des Digitalverbands Bitkom zu den Finanzgewohnheiten der Deutschen.

Immer mehr Bankkunden wechseln ihre Bankverbindung

Demnach nimmt die Treue zur Hausbank kontinuierlich ab. Der Befragung zufolge haben 58 Prozent der Deutschen bereits mindestens einmal ihr hauptsächlich genutztes Girokonto gewechselt. Im letzten Jahr lag dieser Anteil bei 55 Prozent, im Jahr 2022 bei 51 Prozent und im Jahr 2018 erst bei 35 Prozent.

Der Anteil der Bankwechsler nimmt stetig zu.

Dank automatisierter Tools ist ein Kontowechsel heutzutage relativ einfach möglich. Banken stehen damit vor größeren Herausforderungen als noch vor einigen Jahren. Lag früher der Fokus vor allem darauf, junge Kundinnen und Kunden zu gewinnen, ist es heute entscheidend, Bestandskunden mit attraktiven Angeboten zu halten und wechselwillige Kunden aller Altersgruppen von der Konkurrenz zu gewinnen.

Zunehmende Häufigkeit von Kontowechseln

Auch die Häufigkeit, mit der Kunden ihre Bankverbindung wechseln scheint zuzunehmen. 13 Prozent der Wechsler haben ihr Konto bisher einmal gewechselt, 15 Prozent zweimal, 34 Prozent dreimal und 28 Prozent viermal. 8 Prozent haben sogar fünf oder mehr Kontowechsel hinter sich.

Das sind deutlich höhere Werte als noch vor wenigen Jahren:

Im Laufe der Zeit wechseln immer mehr Kunden häufiger ihre Bankverbindung.

Anhaltender Trend zu Mehrfachbanking

Inzwischen haben 70 Prozent der Deutschen Geschäftsbeziehungen zu mehr als einer Bank. Im Durchschnitt sind sie Kunde bei zwei Banken. 39 Prozent unterhalten aktuell Konten bei zwei Banken, 21 Prozent bei drei und 11 Prozent haben sogar Konten oder Depots bei vier oder mehr Banken.

Kontosammeln scheint in Mode zu sein.

Multibanking-Apps sind wenig verbreitet

Allerdings werden Konten nur selten gemeinsam über eine Banking-App verwaltet. Nur 32 Prozent der Online-Banking-Nutzer mit Konten bei mehreren Banken verwenden solche Multibanking-Apps, während sich 33 Prozent dies vorstellen können. Im Gegensatz dazu nutzen 32 Prozent solche Apps nicht und haben auch keine Absicht, dies in Zukunft zu tun.

Worauf es den Deutschen bei der Wahl ihrer Bank ankommt

Die Kriterien der Kunden zu Auswahl einer Bankverbindung haben sich in den vergangenen Jahren kaum verändert. Für jeweils 98 Prozent der Kunden sind die Höhe der Bankgebühren und die Höhe der Einlagensicherung wichtig. Es folgen viele kostenlos nutzbare Geldautomaten sowie die Möglichkeit des kostenlosen Bargeldbezugs im Ausland mit jeweils 88 Prozent.

Immerhin 86 Prozent geben an, dass das Engagement der Bank für Nachhaltigkeit wichtig sei. 75 Prozent legen Wert auf benutzerfreundliche Online-Banking-Apps und 73 Prozent auf das Herkunftsland der Bank.

Kunden haben klare Präferenzen bei der Auswahl einer Bankverbindung.

Eine breite Angebotspalette beim Online-Banking ist für 67 Prozent von Bedeutung und 60 Prozent möchten Mobile-Payment-Verfahren wie Google Pay oder Apple Pay nutzen können.

Es folgen die Bedeutung der Markenbekanntheit (53 Prozent), persönliche Beratung (51 Prozent), Kundenbindungsprogramme wie Punkte oder Prämien (49 Prozent) und viele, schnell zu erreichende Bankfilialen (43 Prozent).

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