In einer aktuellen Studie erwartet der Großteil der befragten Manager wirtschaftliches Wachstum. Die Prognosen geben ihnen Recht. Doch eine weitere Einsicht drängt sich auf: Die Geschäftsmodelle müssen überdacht werden – viele Unternehmen planen Neustrukturierungen.

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In vielen Führungsetagen reift die Erkenntnis, dass die Corona-Pandemie das eigene Geschäftsmodell über ihre Dauer hinaus verändern könnte. Einer Untersuchung der Unternehmensberatung Strategy& ergab, dass 78 Prozent der befragten Manager davon überzeugt sind, dass sich die Wertschöpfungsprozesse ihrer Firmen in den kommenden drei Jahren von Grund auf wandeln werden. Für die Umfrage konsultierte man weltweit 250 Führungskräfte.

Drei Zielrichtungen der Unternehmen

Die Ergebnisse bergen, so die Studienautoren, drei wichtige Erkenntnisse im Hinblick auf die Zielrichtungen der Unternehmen:

  1. Fokus auf Wachstum und Transformation,
  2. Neustrukturierung der Geschäftsmodelle,
  3. Begrenzung der Effizienzziele.

1. Fokus Wachstum und Transformation

60 Prozent der Befragten glauben an eine positive ökonomische Entwicklung in den kommenden zwölf Monaten. 50 Prozent erwarten in diesem Zeitraum Umsatzsteigerungen für ihr eigenes Unternehmen. Die Einschätzung der Experten gibt ihnen Recht: Für Deutschland wird im laufenden Jahr ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von 3,3 Prozent prognostiziert. Die europäische Wirtschaft könnte eine Zunahme des BIP von 3,4 Prozent verzeichnen.

2. Transformation der Geschäftsmodelle

Der Fokus vieler Unternehmen liegt auf dem Aufbau neuer Geschäftsmodelle oder der Anpassung der bestehenden. 51 Prozent möchten neue Geschäftsmodelle entwickeln, 37 Prozent wollen die aktuelle Unternehmensstrategie überdenken. 28 Prozent planen, in neue Geschäftsfelder und Märkte vorzustoßen.

78 Prozent der Manager gaben an, dass ihre Geschäftsprozesse in drei Jahren anders aussehen werden als heute noch. 32 Prozent von ihnen erwarten, dass sie nicht nur Prozesse optimieren, sondern auch Geschäftsfelder und die Wertschöpfung für Kunden.

Noch aber zeigen sie sich zögerlich: Lediglich 23 Prozent der Befragten gaben an, ihr Geschäftsmodell konsequent neu zu konfigurieren.

3. Begrenzte Effizienzziele

Fortschritte in der Technologie machen die Unternehmen effizienter. Die Effizienzziele der Führungskräfte setzen vor allem auf Menschen und Geschäftsabläufe.

Doch nicht immer ist eine „Effizienzsteigerung“ ein Grund zur Freude für die Mitarbeiter. So planen 37 Prozent der Unternehmen einen Personalabbau innerhalb der nächsten 12 Monate. Der Grund: Kosteneinsparungen. Bei Unternehmen mit pessimistischen Umsatzaussichten liegt dieser Anteil sogar bei 54 Prozent.

Wirtschaftsentwicklung 2021: Das „K-Szenario“

Die Studienautoren erwarten hinsichtlich der Entwicklung der Wirtschaft im laufenden Jahr das Aufkommen eines „K-Szenarios“ – das heißt eine Situation, die klare Gewinner und Verlierer aufzeigt. Demnach würden sich Sektoren, die durch die Pandemie schwer getroffen sind, langsamer erholen als der Durchschnitt. Auch in diesem Jahr müssten sie mit niedrigen Zuwächsen bei der Bruttowertschöpfung rechnen, so etwa der Veranstaltungssektor (+3,6 Prozent) oder der Non-Food-Handel (+3,2 Prozent).

Die Reisebranche und das Gastgewerbe in Deutschland könnten laut Studienautoren zwar einen Zuwachs um 10,2 Prozent erwarten, hätten mittelfristig aber noch mit den Auswirkungen des ersten Pandemiejahres zu kämpfen (-23,4 Prozent).

Die Telekommunikationsbranche erweist sich derweil als krisenfest: Sie könnte um bis zu 2,1 Prozent wachsen. Die Pharma- und Life-Sciences-Industrie setzt ihren Aufschwung fort und erreicht bis Ende des Jahres bis zu 4,0 Prozent mehr Bruttowertschöpfung.

Vier Trends zum Aufbau von Resilienz

Die Studienautoren nennen schließlich vier Trends für den Aufbau von Resilienz in Unternehmen. Von ihnen kann jedes solide Geschäftsmodell profitieren:

  1. Beschleunigung der Digitalisierung,
  2. Lokalisierung von Betrieben,
  3. Steigende Bedeutung von ESG-Zielen,
  4. Einführung neuer, flexibler Arbeitsweisen.

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