Welchen Mehrwert liefern Robo-Advisor?

Intransparenz und hohe Preise dominieren

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Sind Robo-Advisor nur eine Verlängerung und Verteuerung der Wertschöpfungskette am Kapitalmarkt? Die Autoren einer aktuellen Studie behaupten: Ja. Dabei könnten die Anbieter durchaus einen Mehrwert bieten – wenn sie es denn tatsächlich wollten.

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Sind Robo-Advisor nur eine Verlängerung und damit Verteuerung der Wertschöpfungskette des Kapitalmarktes? Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Asset-Managers Evergreen und des Vereins Green Finance Consulting.

So würden über 75 Prozent aller Robo-Advisor ausschließlich fremdverwaltete Fonds nutzen. Die Eigenleistung dieser Robo-Advisor bestehe in der Bereitstellung einer digitalen Plattform und einer eigenständigen Asset-Allokation. Das hieße, dass die Advisor abseits des ETF-Vertriebs kaum Mehrwert böten. 50 Prozent aller untersuchten Anbieter stellten ausschließlich passive ETF-Portfolios bereit, wie es in der Studie heißt.

Zwar würden auch Robo-Advisor, die ausschließlich Fremdfonds vertreiben, einen Mehrwert bieten, jedoch rechtfertigten die angebotenen Leistungen meist nicht die hohen Mehrkosten – dazu später mehr. Es gäbe verschiedene Wege, wie Robo-Advisor Mehrwert schaffen könnten, wie die Autoren der Studie schreiben. Diese benötigen jedoch Expertise und regulatorische Lizenzen. Die meisten Anbieter besäßen diese allerdings nicht.

Kaum Rendite, keine Transparenz

Betrachte man das Verhältnis von Risiko zu Rendite im Hinblick auf annualisierte Volatilität zeige sich, dass einige Anbieter trotz großer Risiken keine hohen Renditen realisieren konnten. Anlage-Risiken würden den Kunden nur selten vermittelt. Weil die meisten Robos so wenig Transparenz hätten, werde es den Anlegern schwer gemacht, die Risiken ihrer Anlagen eigenständig einschätzen zu können. Das falle den Anbietern nun, in der wirtschaftlichen Krise, auf die Füße – schließlich seien Kunden mit unrealistischen Versprechungen geködert worden.

In Sachen Kosten agierten die Robo-Advisor nicht besser: Privatanlegern sei nicht bewusst, wie hoch die anfallenden Kosten seien, da die Anbieter keiner Pflicht zur Kostenverrechnung unterlägen.

Die Gesamtkosten eines Robo-Advisors – etwa 0,8 bis 2,5 Prozent für ein Investment in passive ETFs – stünden zwar auf dem Niveau aktiv gemanagter Fonds, die rund 1,8 Prozent für in Investment in aktive Mischfonds verlangen. Im Gegensatz zu diesen bestehe jedoch unter den Robo-Advisorn aber kein „Upside-Potenzial“.

Die Deutschen bezahlen deutlich mehr Gebühren

Und das, obwohl die Service-Gebühren der meisten Robo-Advisor für die Leistung, die sie bieten, hierzulande hoch seien. Höher als in anderen Ländern: Die durchschnittliche Service-Gebühr liegt in Deutschland laut der Studie bei 0,82 Prozent pro Jahr. Der amerikanische Verbraucher zahlt im Schnitt nur 0,38 Prozent per annum.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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