Eine aktuelle Studie befasst sich mit dem Metaverse und den damit verbundenen Auswirkungen auf Markenhersteller. Neben der Entmystifizierung und der Klärung von Begrifflichkeiten werden Leitprinzipien und technologische Voraussetzungen für eine erfolgreiche Umsetzung beleuchtet.
Das Metaverse gilt als eine virtuelle Ebene, die vielfältige digitale Technologien beinhaltet sowie digitale und reale Welten in einem immersiven Erlebnisraum vereint. Es verspricht Unternehmen nicht nur Wettbewerbsvorteile, sondern auch die Möglichkeit, einzigartige Erlebnisse für Kunden zu inszenieren. Die neue Technologie hat damit auch Auswirkungen auf das Verhalten von Konsumenten.
Die Unternehmensberatung Bearingpoint hat Nutzungspotenziale des Metaverse identifiziert und beschreibt in einer Studie zudem die Grundlagen und Möglichkeiten der Umsetzung.
Metaverse könnte die nächste Evolutionsstufe des Internets werden
Nach dem Web 1.0 und Web 2.0 folgen nun in einem in naher Zukunft realisierten Web 3.0 die Grundvoraussetzungen für den Aufbau eines funktionsfähigen und stabilen Metaversums. Dazu gehören unter anderem die vermehrte Nutzung von Künstlicher Intelligenz und stärkere personalisierte Interaktion sowie auch eine zunehmende Dezentralisierung des Internets.
Das Metaversum stellt jedoch keine bloße Weiterentwicklung des Internets dar und wird genauso wenig bestehende Softwaresysteme oder mobile Anwendungsgeräte ersetzen. Vielmehr wird angenommen, dass es die Entwicklung neuerer Technologien forcieren und neue Verhaltensweisen von Nutzern hervorbringen wird. Dies ist allerdings von der Verfügbarkeit entsprechender technischer Möglichkeiten und der gesellschaftlichen Akzeptanz abhängig.
Metaverse als eigene Konsumwelt
Das Metaverse ist auch kein weiterer Marketingkanal, sondern repräsentiert eine eigene Konsumwelt. Und deren Kernnutzer der Generation Z oder Alpha stellen eigene, ganz andere Anforderungen an Produkte und Interaktionen. Sie erwarten mehr Authentizität, bedeutungsvollere, intensivere Beziehungen und sie stellen persönliche Erfahrungen über materielle Dinge.
Wer sich auf die Bedürfnisse der jüngeren Generation einstellt, muss passgenaue Erfahrungswelten, Kommunikationsstrategien und digitale Produkte entwickeln. Allerdings ist bei aller Euphorie zu bedenken, dass die Kernerlebnisse auch zukünftig sozial, gesellschaftlich, wirtschaftlich in der Realität erfahren und umgesetzt werden. Deshalb müssen Unternehmen, die im Metaverse agieren, letztlich auch einen Nutzen und eine Verbesserung für das reale, physische Leben bieten.
Vorteile des Metaverse für Unternehmen
Unternehmen können laut der Studie das Potenzial des Metaverse beispielswiese für einen einfacheren und effektiveren Online-Einkauf für ihre Kunden nutzbar machen. Aufgrund der immersiven Natur und der 3D-Erfahrung im Metaverse ließen sich virtuelle, personalisierte Beratungen und Einkaufsumgebungen anbieten. Oder es werden Omnichannel-Strategien umgesetzt, bei denen Kunden im Metaverse Produkte testen und kaufen und später in der physischen Filiale abholen bzw. sich zuliefern lassen können. So würden virtuelles Erleben und physischer Konsum miteinander verknüpft.
Unternehmen sollten jetzt aktiv werden
Unternehmen sollten jetzt beginnen, erste Erfahrungen mit der neuen Technologie zu sammeln. Hierbei bietet sich ein agiler Ansatz an, um mit den Technologien und Prinzipien, die das Metaverse ausmachen, zu experimentieren. Zusätzlich lohnt es sich, Arbeitsgruppen aus funktionsübergreifenden Experten zu etablieren, die sich aktiv mit den Chancen und Risiken der zukünftigen virtuellen Welt auseinandersetzen.
Vor allem aber sollten konkrete Ansatzpunkte für ein aktives Experimentieren identifiziert werden. Diese können z. B. das Lancieren einer eigenen NFT-Kollektion, das Sponsoring von virtuellen Events oder Konzerten oder die Einbindung von AR- und VR-Technologien in den bestehenden Webshop sein.
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