Mitarbeiter fordern neuen Führungsstil für die Arbeitswelt von morgen

Enttäuschung über Vorgesetzte während der Corona-Pandemie

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Mitunter bewertet ein Manager die Lage anders als sein Team – nämlich deutlich besser. Eine aktuelle Studie verdeutlicht dies: Die oberen Etagen ziehen eine positive Bilanz über den Führungsstil während der Corona-Pandemie. Doch viele Mitarbeiter sind enttäuscht.

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Führung (oder Management) bedeutet nicht zwangsläufig auch Leadership. Beides ist jedoch wichtig, gerade in Zeiten der Veränderung. Dies gilt auch für Banken und Sparkassen. Studien über aktuelle Trends und Entwicklungen zu diesem wichtigen Themenbereich finden Sie im Bank Blog.

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Viele Manager sind der Meinung, dass ihre Unternehmen den Übergang zu neuen Arbeitsweisen wie dem Homeoffice oder einem hybriden Modell reibungslos bewältigt hätten. In einer Studie der Unternehmensberatung Capgemini äußerten sich 69 Prozent der befragten Führungskräfte entsprechend. Dem stimmten jedoch nur 49 Prozent ihrer Angestellten zu.

Die Diskrepanz zwischen dem gewöhnlichem Mitarbeiter und seinem Chef ist auch in anderen Ergebnissen der Untersuchung offenkundig: 72 Prozent der Führungskräfte glauben, dass sich ihr Unternehmen in der neuen Arbeitswelt um das körperliche und geistige Wohlbefinden gekümmert habe. Die Mitarbeiter teilten diese Ansicht nur zu 49 Prozent.

Manager geben ungern Verantwortung ab

Mancherorts betonten die Manager auch das eigenverantwortliche Arbeiten. Schließlich können sie die Leistung ihrer Angestellten im Homeoffice schlechter kontrollieren als im Büro. Auch hier fühlten sich die einfachen Mitarbeiter im Stich gelassen: Nur 37 Prozent von ihnen waren der Meinung, dass ihr Unternehmen die Teams dabei unterstütze, eigene Entscheidungen zu treffen. 47 Prozent fühlten sich im Verlauf der Pandemie einbezogen und gehört.

Das erwarten die Angestellten von ihren Chefs

Doch was macht einen guten Manager überhaupt aus? 84 Prozent der Angestellten ohne leitende Position finden etwa, dass die Fähigkeit, eine Vertrauenskultur zu schaffen, eine der Kernkompetenzen von Führungskräften sei. In den meisten Unternehmen fehle es laut Studie jedoch an geeigneten Maßnahmen: Nur 34 Prozent der Firmen führen Programme zur Schulung von Führungskräften durch, um die für den Aufbau einer Vertrauenskultur erforderlichen Fähigkeiten zu entwickeln.

75 Prozent halten emotionale Intelligenz für eine wesentliche Eigenschaft, die Manager mitbringen sollten – aber nur 47 Prozent glauben, dass ihre Chefs hier wirklich kompetent seien.

Vorgesetzte enttäuschen ihre Belegschaft oft

Generell ist die Meinung der gewöhnlichen Angestellten von ihren Vorgesetzten nicht besonders hoch: Zwischen den beschriebenen Kernkompetenzen eines idealen Chefs und dem Leistungsniveau ihrer tatsächlichen Manager klafft für sie eine deutliche Lücke.

Könnte ein Grund dafür darin liegen, dass Unternehmen noch wenig auf Trainingsprogramme für Führungskräfte setzen, um derlei Kompetenzen zu erwerben? Nur 27 Prozent der Unternehmen bieten umfassende Programme zur Entwicklung von Führungsqualitäten.

Neue Methoden für neue Arbeitsweisen?

Es komme allerdings nicht nur auf die Schulung von Führungskräften an, wie es in der Studie heißt. Die Unternehmen müssten auch die Voraussetzungen schaffen, damit die Führungskräfte effektiv arbeiten können. Dazu gehöre die Neugestaltung von Prozessen und Rahmenbedingungen.

Nicht immer aber tun die Unternehmen genug für den Wandel im Hause: Nur 33 Prozent der Personalverantwortlichen gaben an, dass ihr Unternehmen seine Einstellungspraktiken überarbeitet habe, um Führungskräfte zu gewinnen, die über Eigenschaften und Verhaltensweisen verfügen, die in einer hybriden Arbeitswelt erforderlich sind. Und nur 36 Prozent bekräftigten, dass sie die Prozesse in Bezug auf Vergütung und Sozialleistungen angepasst haben, um Führungskräfte für gute Leistungen zu belohnen.

Diese Unternehmen machen es richtig

„Vorreiter“ heißen in der Studie jene kleine Gruppe führender Unternehmen, die Programme zur Entwicklung von Führungskräften umfassend und unternehmensweit umsetzen und ihre Führungsstrukturen grundlegend überarbeiten. Die Mitarbeiter dieser Firmen verfügten über eine überragende Mitarbeitererfahrung, wie die Studienautoren schreiben. 80 Prozent der Angestellten dieser Vorreiter waren zudem der Meinung, dass ihr Unternehmen sie unterstützt habe, autonom und ehrlich zu sein. In anderen Unternehmen waren es durchschnittlich nur 52 Prozent.

Infografik: Führung im hybriden Zeitalter

Die folgende Infografik fasst wesentliche Ergebnisse der Studie zusammen und beschreibt die Anforderungen und Erwartungen an die Führung in einer hybriden Arbeitszukunft.

Infografik: Führung im hybriden Zeitalter

Der Weg zur Führung im hybriden Zeitalter.

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Über den Autor

Jannik Wilk

Jannik Wilk ist als freiberuflicher Redakteur für Der Bank Blog tätig. Er ist freier Journalist und Student in Heidelberg.

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